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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht. Das gab den Ausschlag.
    Ijarkor, begleitet von seinem Betreuer Srolg, ging über die direkte Transmitterverbindung durch das Königstor nach Etustar.
    Die Zweifel an der Existenz ESTARTUS wurden übrigens von den Gorims, den Gängern des Netzes, geschürt. Sie waren inzwischen aus dem Hintergrund hervorgetreten und entwickelten eine mitunter beängstigende Aktivität. Eine intensive Propagandakampagne war im Gang. Sie hatte das Ziel, die Lehre vom Permanenten Konflikt zu diskreditieren.
    Einer der Propaganda-Slogans, den die Gorims ausstreuten, war: ESTARTU lebt hier nicht mehr.
    Ijarkor erinnerte sich, wie verunsichert er damals gewesen war. Er hatte die beiden verhaßten Gorims, Roi Danton und Ronald Tekener, begnadigen und adeln müssen. Er hatte ihnen zugestehen müssen, daß sie das nächste Spiel des Lebens zu seinen Ehren organisieren durften. Srolg war ihm als Berater aufgedrängt worden, und zum Schluß hatte der schon immer selbstherrliche Krieger Pelyfor von Muun verkündet, er sei auserwählt worden, mit einer großen Flotte in die Galaxis namens Milchstraße zu ziehen, um Sotho Tyg Ian dort bei der Verbreitung des Kriegerkults zu unterstützen.
    Srolg hatte seine Unsicherheit bemerkt. Voller Gehässigkeit hatte er sich damals geäußert: „Mach nur so weiter. Sei der ewige Zweifler, wenn du willst. Aber bedenke eines: Zweifel ist die Wurzel des Todes."
    Ijarkor hatte flüchtig daran gedacht, daß Srolg wohl auch um sein eigenes Wohl besorgt war. Auf Etustar gab es rund 100.000 Geschwänzte - Überreste eines Volkszweigs, der einst nach Millionen gezählt hatte und sich durch fortlaufende Mutationen zu einer eigenen Spezies entwickelt hatte. Die zwölf, die den Ewigen Kriegern als Animateure zugeteilt worden waren, hatten unter ihren Artgenossen ohne Zweifel eine Vorrangstellung inne. Wenn der Ewige Krieger Ijarkor als unwürdig befunden und abberufen wurde, was würde dann aus Srolg werden? Ging er zurück in die Anonymität, oder wurde er zum Berater des nächsten Kriegers von Siom Som ernannt?
    Auf Etustar ließ Srolg ihm nicht viel Zeit.
    „Man wartet auf dich", hatte er erklärt und den Krieger in jenes Gebäude geführt, dessen Inneres aus einer einzigen Halle bestand, von der aus Batterien von Antigravschächten die Verbindung mit der Tiefe herstellten.
    Durch einen Schacht waren sie nach unten gesunken. Dumpf hatte Ijarkor sich zu erinnern geglaubt, daß er diesen Weg schon einmal gegangen war. Jetzt, in der realen Gegenwart, wußte er, daß es derselbe Weg war, den er am Anfang seiner Karriere genommen hatte.
    „Geh dort hinein", sagte Srolg und deutete auf das schwere Metallschott. „Mach dir nichts aus der Dunkelheit. Es ist wichtig, daß du gesehen wirst. Du selbst brauchst nichts zu sehen."
    Er war gegangen. Der grelle Lichtfleck des Scheinwerfers hatte ihn begleitet, bis eine Stimme aus der Finsternis ihn anrief: „Bleib stehen, Ijarkor."
    Er hatte gehorcht, denn die Luft war mit Kodexgas geschwängert. Diesmal aber empfand er keine Zuversicht.
    „Der Rat der Krieger hat beschlossen, und der Rat der Statthalter hat genehmigt", sprach die Stimme aus der Dunkelheit, „daß der Ewige Krieger Ijarkor die Welt Etustar aufsuchen und sich dort die Antwort auf die Frage holen soll: Lebt ESTARTU noch? Wie beschließt der Rat der Statthalter? Soll der Ewige Krieger die Antwort erhalten?"
    „Im Namen ESTARTUS: Er soll sie erhalten", antwortete die zweite Stimme.
    „Wie lautet die Antwort?"
    „Im Namen ESTARTUS: Die Antwort lautet ESTARTU LEBT HIER NICHT MEHR!"
    Wie Donner rollten die Worte durch die Finsternis, aber sie erschütterten Ijarkor nicht. Es wurde ihm mit einmal bewußt, daß er schon lange nicht mehr an die Existenz der Superintelligenz geglaubt hatte: Licht flammte auf. Auf den Rängen standen wie damals Tausende von Zwergen in roten Roben. Sie waren eine gute Handbreit kleiner als ihre Vorfahren vom Typ Scharrolks, und die langen Schwänze ragten unter den Gewändern hervor. Sie schrieen ihm auch nicht Beifall zu. Statt dessen dröhnte die Stimme des unsichtbaren Sprechers aus der Höhe: „Einen Beweis sollst du bringen, Ijarkor. Du kennst die inhärenten Schwierigkeiten der Logik, wenn es darum geht zu beweisen, daß etwas nicht existiert. So höre denn: Selbst die Statthalter haben ESTARTU nie zu Gesicht bekommen. Die Mächtige erließ den Ruf an das Volk der Pterus, aber als die ersten Singuva auf Etustar eintrafen, war die Superintelligenz schon nicht mehr hier.

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