1339 - Ijarkors letzte Schlacht
Statt ihrer selbst fand man eine Aufzeichnung, die du dir anhören mögest. Sag deinen Kriegern, daß jeder von ihnen nach Etustar kommen kann, um die einzigen Worte zu hören, die ESTARTU je zu uns gesprochen hat. Sie mögen ihnen als Beweis dienen, daß ESTARTU hier nicht mehr lebt."
Es gab eine kleine Pause. Dann begann eine andere Stimme zu sprechen. Sie war mächtig und kraftvoll und dennoch völlig unpersönlich. Es ließ sich nicht erkennen, ob es die Stimme eines weiblichen oder männlichen Wesens war. Die Stimme sprach pterisch, wie die Pterus vor 40.000 Som-Standardjahren gesprochen hatten. Sie begann: „ESTARTU grüßt die Auserwählten des Volkes der Pterus aus der Galaxis Muun, die ihre Erben sein sollen. Wenn ihr diese Worte hört, befinde ich mich nicht mehr auf der Welt, die ich zum Herzen meines Reiches gemacht habe, auf Etustar. Ich bin einem Ruf gefolgt, der mich in ferne Fernen führen wird. Ich weiß nicht, wann ich zurückkehre. Ich weiß nicht einmal, ob ich zurückkehren werde; denn auch für Wesen meiner Art gibt es Grenzen, die nur schwer zu überschreiten sind ..."
Eine Stunde lang hatte Ijarkor den Worten der Mächtigen gelauscht, und tiefe Niedergeschlagenheit war in seinem Herzen eingezogen. An der Seite Srolgs war er nach Som zurückgekehrt - und das Unheil hatte seinen Lauf genommen.
5.
Die Sonden hatten in Erfahrung gebracht, was es über den Planeten Strobila zu wissen gab. Der kleine Kontinent, die einzige Landmasse, wies dichten, tropischen Bewuchs, aber nur geringfügige Anzeichen zivilisierter Besiedlung auf. Vor allen Dingen gab es dort keine Industrie. Niederfrequente elektromagnetische Streuimpulse, die unüberhörbaren Signale jeder technisierten Zivilisation, kamen in großen Mengen aus dem planetarischen Ozean. Strobila besaß eine hochentwickelte Kultur, die sich unter Wasser angesiedelt hatte.
Den Ewigen Krieger überraschte dies, denn er hatte Strobila bisher für eine Ödwelt gehalten. Er glaubte jetzt zu wissen, woher die Ephytraner kamen, die unter den Weltraumnomaden den Ton angaben. Sie waren Eingeborene dieses Planeten. In der Ära der großen Kalmenzone hatten sie sich ungestört entwickeln können und eine Technik geschaffen, die die Raumfahrt beherrschte. Die Nomaden mochten früher schon in Cursaafhar Zuflucht gesucht haben. Als die Ephytraner auf dem Plan erschienen, übernahmen sie automatisch das Kommando.
Die Flotte des Kriegers hatte den Planeten eingekreist. In Orbits zwischen zwei- und zehntausend Kilometern Höhe schwebten achttausend Raumschiffe über der Wasserwelt.
Die Weltraumnomaden hatten sich bis jetzt noch nicht gerührt. Versuche, die tausendfältigen elektromagnetischen Echos zu entziffern, die aus dem planetarischen Ozean drangen, schritten träge voran. Ijarkor rechnete nicht damit, daß er auf diese Weise etwas über die Strategie des Gegners werde erfahren können. Die Kommunikation, die von Bedeutung war, lief über Feldleiter und erzeugte keine Streusignale.
Über den Verbleib der Raumschiffe, mit denen die Weltraumnomaden nach Strobila evakuiert worden waren, brauchte nicht nachgedacht zu werden. Sie lagen irgendwo in unterseeischen Hangars. Vermutlich gab es auf dem Grund des Meeres Hunderte von Städten.
In einer dieser Städte befand sich der Mlironer. Nur er war Ijarkors Ziel. Alles andere war von untergeordneter Bedeutung. Der Ewige Krieger hatte seine Vorbereitungen getroffen.
An Bord der 7900 Schiffe der Garde standen Millionen von Gardisten bereit, den Befehl des Kriegers zu hören und sich in den Kampf zu stürzen.
Ijarkor befand sich im Kommandoraum. Er hatte selbst die Leitung des Unternehmens übernommen und sich geweigert, sie wie in der Vergangenheit seinen elfahdischen Feldherrn zu überlassen. Er agierte mit dem Geschick des in tausend Schlachten erfahrenen Strategen. Srolg hatte sich vor wenigen Minuten in die Halle geschlichen.
Bisher war er ruhig gewesen. Ijarkors Drohung wirkte nach.
„Hier spricht der Ewige Krieger", sagte Ijarkor. „Die Invasion des Planeten Strobila beginnt. Die Truppen des Gegners befinden sich in den Tiefen des Ozeans. Dort sind sie aufzuspüren und unschädlich zu machen. Ziel der Invasion ist es, die unterseeischen Städte des Feindes in die Hand zu bekommen. Der Einsatz der Gardetruppen erfolgt wie vereinbart: in Wellen zu je einhunderttausend. Die erste Welle macht sich sofort auf den Weg."
Aus den Wabenhecks mehrerer Gardistenschiffe schossen Scharen winziger
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