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134 - Die Entscheidung des Generals

134 - Die Entscheidung des Generals

Titel: 134 - Die Entscheidung des Generals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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verstreichen, um den Steppenreitern Glauben zu machen, dass Blair in El’ay spionieren würde. In dieser Zeit machte sich Aiko mit dem Bellit vertraut und Brina schürte die Stimmung unter den Clans im Süden von El’ay.
    Am dritten Tag verkleidete sich Aiko als Mechico und brachte Blair zurück ins Camp der Steppenreiter.
    Seine Haut hatte er dunkel gefärbt. Ein schwarzer Hut mit breiter Krempe und silbernen Beschlägen sowie schwarze Lederkluft mit Wildlederfransen taten ein Übriges. Trotzdem wagte er nur, sie rasch auf dem leeren Platz vor dem Observatorium abzusetzen und flog dann gleich wieder los.
    Wie abgesprochen, ließ Blair ihrem obersten Kriegsherren gegenüber an El’ay kein gutes Haar, konnte aber mit einer leichten Beute im Tal von S’anando locken.
    Aiko zweifelte nicht daran, dass die Falle zuschnappen würde. Worüber er noch haderte, waren einige Lösungsansätze, die ihm immer wieder durch den Kopf gingen. Durfte er eine Person opfern, weil es der Gesellschaft dienlich erschien?
    Trotz der Subroutinen, die ihn seine Freundschaft zu Blair empfinden ließen, dachte er wie aus einer entfernten Perspektive über dieses Thema nach. Er hatte schon einmal über Leben und Tod entscheiden, ja, aber das war eine andere Situation gewesen. Aus dieser Erfahrung heraus wusste er aber, dass sein kybernetischer Verstand in der Lage war, Schuldgefühle auszublenden.
    Seit Blairs Rückkehr zu den Steppenreitern warteten sie auf den Angriff.
    In der ersten Nacht vergeblich.
    Nicht nur Aiko, Honeybutt und Brina, nein, auch Corporal Carson, der sich dank Crows Beutezug in Takeos Enklave mit Großraumgleitern auskannte. Ob er wirklich nur auf Befehl des Generals handelte oder inzwischen auch persönlich an einer Zusammenarbeit interessiert war, ließ sich nicht klar ermitteln, auf jeden Fall nahm er Aiko von Zeit zu Zeit beiseite.
    »Bist du sicher, das mich Brina attraktiv findet?«, pflegte er dann zu fragen. »Manchmal kommt sie schon etwas ablehnend rüber.«
    »Nein, nein. Sie ist nur ein wenig schüchtern, das ist alles.«
    Das reichte meist schon, um das Ego des blonden Muskelprotzes wieder aufzupolieren.
    In den frühen Morgenstunden des zweiten Tages jagten sie dann heran: über zweitausend Steppenreiter auf ihren Frekkeuschern. Der Himmel verdunkelte sich, sobald sie in der Luft waren, und die Erde bebte unter den Sprüngen.
    Aiko erwachte in seinem Zweisitzer, den er zwei Kilometer vom Großraumer entfernt parkte. Eine alte, von Obstbäumen umstandene Ruine diente ihm als Sichtschutz. So konnte er in aller Ruhe verfolgen, wie die Steppenreiter den allein auf weiter Flur stehenden Gleiter umringten. Blair hatte ihnen in den schillerndsten Farben ausgemalt, welche Schätze darin verborgen seien.
    Whala ging sehr umsichtig vor. Seine Krieger durchkämmten das nähere Umland, um sicher zu stellen, dass sie in keine Falle gerieten. Auch in Aikos Richtung machten sich einige Reiter auf den Weg. Der Haupttross versammelte sich aber neugierig um das glänzende Ungetüm, das ihnen allen vollkommen fremd war. So wie die Bordgeschütze, die Corporal Carson unversehen ausfuhr.
    Die plötzliche Bewegung in der Frontverkleidung machte alle nervös, allerdings nicht genug. Noch standen sie vor dem abgeschlossenen Fachtraum und fragten sich, wie er wohl zu öffnen wäre.
    In diesem Moment brachen die ersten RoCops aus ihren rundum angeordneten Erdgruben, in denen sie nun schon seit über 48 Stunden reglos ausharrten, weil sie weder Nahrung noch Sauerstoff benötigten. Das schwere Sturmgewehr Tak 03
    in Händen, eröffneten sie das Feuer. Ihr Befehl lautete, vor allem den Anführer der Stepperireiter zu lokalisieren und zu töten und die Gestalt im Kapuzenmantel unter allen Umständen zu verschonen.
    Corporal Carson folgte dem Beispiel der Roboter.
    Für Aiko war es Zeit, aufzubrechen. Mit Schwung warf er sich in seinen Gleiter und beschleunigte. Nur wenige Handbreit über dem Boden jagte er dahin.
    Dank ihrer hervorragenden Panzerung mussten die RoCops keine großen Verluste hinnehmen. Pfeile zerbrachen im Dutzend an ihrer äußeren Hülle. Erst als einige Steppenreiter auf die Idee kamen, den RoCops Schlingen überzuwerfen und sie durch die Gegend zu schleifen, wurde es etwas brenzliger.
    Aiko war mittlerweile heran. Anfangs wusste er nicht, wohin er sich in dem Chaos wenden sollte, doch dann entdeckte er Blair.
    »Hast du dir wirklich gutüberlegt, was du da machen willst?«, fragte Honeybutt.
    Aiko hörte gar nicht

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