134 - Geister im Grand Hotel
kein einziges
Opfer bisher eines natürlichen Todes starb. Sie alle wurden Opfer des
wahnsinnigen und verfluchten ehemaligen Burgherrn Roland von Aspergen, der sich dem Bösen verschrieben hat und doch
auf Erlösung durch eine bestimmte Konstellation hoffen kann.
Zwei Personen im „Grand Hotel“ haben den
grauenvollen, modernen Spuk ausgelöst, Brent. Es waren die Personen, deren
Blutzusammensetzung sich so gleicht, deren Leben auf den gleichen Ahnherrn
zurückgeht und die das Schicksal - ohne daß sie es selbst wissen - hier an
diesem Ort zusammengeführt hat .«
»Die eine ist Angie Roith. Wer ist die andere
Person ?«
»Ich kenne sie inzwischen, und ich werde
Ihnen den Namen nennen. Sie sind für das Grauen verantwortlich, daß sich immer
dann wiederholen und sogar noch verstärken wird, je länger sie sich hier
aufhalten. Aber - sie tragen auch den Schlüssel der Lösung des Rätsels in sich
...« Seventus zuckte plötzlich zusammen, wankte und drohte zu stürzen.
Larry fing ihn auf.
»Sie gehören ins Krankenhaus !« Mit der anderen Hand griff er nach dem Telefon, wählte
die Rezeption an und verlangte einen Fahrer, der einen Schußverletzten umgehend
ins nächste Hospital schafft.
»Ersparen Sie sich ... diese Mühe ...«, klang
Seventus’ entsetzlich müde und erschöpfte Stimme auf. Seine Hände begannen zu
zucken wie im Krampf. Offenbar waren doch mehr Zellen seines Hirns zerstört,
als es anfangs schien. »Es lohnt nicht mehr. Ich glaube, es geht doch zu Ende
...«
»Den Namen, nennen Sie mir den Namen der
zweiten Person, Seventus und den Weg, der den Fluch bannen kann. Sie kennen ihn
doch !« sagte Larry schnell.
»Ja. Und Sie... würden ihn auch noch heraus
... finden ..., Sie sind ... ein tüchtiger Bursche ... Ich kann Ihnen helfen, die
Suche abzukürzen ... Mit beiden Personen ... auf die Freiterrasse gehen ...
Wenn sich beide die Hände reichen ... erscheint das Kreuz. Vier Personen ...
müssen die vier Endpunkte einnehmen ... Zwei davon müssen das gleiche ... Blut
in ihren Adern haben ... Dies vernichtet den Fluch... Und damit - die Burg, die
durch das Erscheinen und die Einflußnahme eines bösen Geistes wiedererstanden
ist... Lassen Sie : .. das Gebäude räumen... es wird
sich auflösen, wenn die Kreuzerscheinung zustandekommt .. . Die andere Person ... ist auch eine Frau... Sie ist verantwortlich für
Einkauf und Zusammenstellung der Speisen ... Sie heißt... Heike Perath ... Eine
allein - nützt nichts ... Beide müssen anwesend sein, um die Macht der
Finsternis, die sich in Personen und Wirken aus der Vergangenheit zeigt... für
immer zu bannen .«
Das waren seine letzten Worte.
Larry fing den umkippenden Körper auf.
X-RAY-3 wußte nicht, ob es sich nur um eine
vorübergehende Schwäche, um Bewußtlosigkeit oder gar um Seventus’ Tod handelte.
Der PSA-Agent trug den Reglosen aus dem
Zimmer, fuhr mit dem Lift nach unten und machte sich nichts daraus, von einigen
Hotelgästen im Foyer und in der Kaminecke angestarrt zu werden.
Das Fahrzeug stand bereit, und Seventus wurde
umgehend ins Krankenhaus gefahren.
Larry zog den Concierge zur Seite und bat
darum, umgehend die stellvertretende Managerin zu sprechen.
Der Concierge rief in dem entsprechenden
Zimmer an und versuchte es auch über das Haussignal.
»Miß Roith befindet sich nicht auf Ihrem
Zimmer...«
*
Aber im Haus mußte sie sein! Niemand hatte
sie das Hotel verlassen sehen.
Larry verlor trotz dieser enttäuschenden
Mitteilung keine Zeit.
Er setzte sich umgehend mit X-RAY-1 in
Verbindung, nannte sein Problem und bat darum, den Generaldirektor des Hotelkonzerns
aufzufordern, das Grand Hotel auf dem Zauberberg räumen zu lassen, weil die
Sicherheit der Gäste dies dringend erforderte. Es sei damit zu rechnen, daß das
Haus in sich Zusammenstürze.
Nach dem kurzen Gespräch kehrte Larry noch
mal zur Rezeption zurück.
Er bat darum, Heike Perath zu rufen, mit der
er dringend sprechen müsse. »Ich werde sie abholen. Und noch etwas: alarmieren
Sie alle erreichbaren Leute und bitten Sie die Hausgäste, umgehend ihre Sachen
zu packen .. . Das Hotel muß so schnell wie möglich
geräumt werden .«
Der Concierge starrte den PSA-Agenten an, als
wäre dieser nicht ganz recht im Kopf. »Ich verstehe nicht, Mister Brent, ich
...«
»Sie sollen nicht verstehen, Sie sollen
handeln! Im Haus ist eine Bombe versteckt, die in der nächsten Stunde hochgehen
kann. Auch das Personal soll das Hotel und den Berg verlassen. ..
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