Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1343 - Der Königstiger

Titel: 1343 - Der Königstiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schließlich meinte er zögernd: „Das ist eine Mentalität, die zu verstehen ich noch lernen muß. Ein Ultrarealist meiner Art denkt an die Kosten einer solchen Fernreise, an den von euch betriebenen Aufwand und auch an die Gefahren, denen ihr euch fraglos aussetzt."
    „Der Begriff >Kosten< ist uns unbekannt. Wir sind ermächtigt, alles zu tun, was meinem Volk dienlich sein kann. Unsere Weisen glauben, speziell in dir einen Wissenden gefunden zu haben. Wo gibt es das sonst im Reich der ESTARTU? Die TAAHL steht dir zur Verfügung. Wir rüsten uns zu einem Staatsbesuch."
    Tostan gab es vernünftigerweise auf, das Entgegenkommen der Gawron mit menschlicher Logik ergründen zu wollen. Er folgte dem Ertruser. Rozoll stand wie ein grobbehauenes Denkmal im großen Eingangsschott und wies mit der Hand nach draußen. „Zerbrich dir nicht dein ohnehin strapaziertes Gehirn, Rippchen. In Wirklichkeit bist du doch nur deshalb so unglücklich, weil du von der Schiffsmaschinerie so gut wie nichts verstehst. Die achtzig Gawron sind erstklassige Spezialisten. Sie werden die Milchstraße exakt anfliegen. Was ist denn? Schon wieder Schmerzen?"
    Er umfing den plötzlich schwankenden Terraner mit dem Arm. Tostan atmete stoßweise. In seinem Kopf schienen wieder glühende Nädeln ihr Unwesen zu treiben.
    Es dauerte gut zehn Minuten, bis er den Schmerzanfall überwunden hatte. Über sich gewahrte er das Gesicht des Ertrusers. „Was war los?" fragte Rozoll gedämpft. „Eine Assoziation, die deine Erinnerung wieder ein Stückchen aufspaltete?"
    „Die Schiffsmaschinerie", keuchte' der Spieler. „Die Gravitraf-Speicher kenne ich. Wer hat sonst noch den Schwarzraum-Accurotator?"
    „Den was?" wiederholte der Hüne verunsichert. „Welchen Rotator?"
    „Ich weiß es nicht mehr. Mein Kopf." Taffas Rozoll nahm den Terraner kurzerhand auf die Arme und trug ihn aus der Zentrale. Er ahnte, daß die nahe Zukunft noch allerlei Überraschungen bringen würde
     
    5.
     
    Ratber Tostan schaute auf das Kombigerät. Es war gawrischen Ursprungs.
    Entgegen seinen sonstigen Vorsichtsmaßnahmen beim Start eines Raumschiffs trug er weder seinen Spezial-SERUN noch die lindgrüne Bordkombination.
    Sie war gesäubert und von Waringer ebenfalls zurückgegeben worden. Allerdings enthielt sie ein Mikrogerät, das der Swoon entdeckt hatte. Die aus der TS-32 geborgene Ausrüstung befand sich in bestem Zustand, nur waren auch hier Mikropeiler und Psimuster-Sender eingebaut worden. Sie schalteten sich auf Betriebsbereitschaft, sobald sie mit Tostans Körper in Berührung kamen.
    Er, der Mann der tausend Tricks, hatte anerkennend genickt und sich entschlossen, nichts aus seinem Gepäck anzurühren.
    Aus Rhodans Maßnahmen ging hervor, daß er mit einem Fluchtversuch des ehemaligen TSUNAMI-Kommandanten rechnete.
    Es war drei Uhr früh, am 17. Oktober 446 NGZ-Standard. Die Besatzung der TAAHL befand sich seit einer Stunde auf den Manöverstationen.
    Die technischen Probleme eines unangemeldeten Starts bestanden vorerst darin, nicht vorzeitig unübliche Energieemissionen auszustrahlen. Daher blieben die auf der TAAHL zusätzlich eingebauten Hochstromkraftwerke abgeschaltet, obwohl in den nächsten Minuten Milliarden Gigawatt freigesetzt werden mußten. Tostan dachte in terranischen Begriffseinheiten.
    Er kontrollierte die Anzeigen der Gawron, sah aber nur Wertstellungen fremder Art. So fragte er nach den Dingen, die ihn zutiefst beunruhigten. Das Sothalk, das er erst nach seiner Ankunft auf Sabhal durch eine massive Hypnoschulung hatte erlernen können, bereitete ihm Schwierigkeiten. Ihm fehlten die Vokabeln für jene spezifischen Dinge, nach denen er sich erkundigen wollte.
    Selbstverständlich war Sill der tatsächliche Kommandant. Rozolls Ernennung zum Schiffsführer stufte Tostan als höfliche und taktische Geste ein. Rhodan waren damit noch mehr die Hände gebunden worden. „Wir haben heckwärts eine Triebwerkskomponente, die ich als vierte Einheit einstufe", sprach er Sill an. „Ich meine damit die Hilfsaggregate nach dem Schubprinzip abgestrahlter Partikel. Genügt ihre Leistung, um damit in den freien Raum zu kommen?"
    Sie wäre ausreichend, bestätigte der Gawron, aber die Beschleunigungswerte seien gering. Und die entstehenden Druckwellen innerhalb der planetarischen Atmosphäre könnten mit Bordmitteln nicht absorbiert werden. „Den Sabhalbewohnern fliegen mindestens drei in der Nähe abgestellte Schiffe um die Ohren", meinte Rozoll dazu. „Willst du

Weitere Kostenlose Bücher