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1343 - Der Königstiger

Titel: 1343 - Der Königstiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Du wirst mich in Ruhe lassen", sprach Tostan den Jadjin per Normalfunk an. „Ehe du mich bekommst, vernichte ich das Schiff mit all den Unterlagen, die du wahrscheinlich suchst." Drei grell peitschende Salven unterstrichen die Worte. Der schwebende Körper wurde von der hohen Auftreffenergie der Explosivgeschosse zur Seite gewirbelt, aber die Wirkung der sonst so zuverlässigen Projektile bestand lediglich in einer den Jadjin umhüllenden Dunstwolke verwehender Gase.
    Tostan verschwand ebenfalls durch die Schleuse. Rozoll verschloß sie manuell und legte Sicherheitsriegel vor, als könnten sie das Geschöpf einer fremden Macht am Entkommen hindern.
    Anschließend klappte der Ertruser seinen Helm nach hinten. Heiße Luft pfiff aus dem Halsstück des alten Kampfpanzers. „Ohne funktionierende Klima-Automatik mache ich das nicht noch einmal", äußerte der Gigant. „Und wie sieht das Ergebnis aus? Ich weiß nur, daß wir ohne Schutzschirme geröstet worden wären."
    „Du siehst ziemlich frisch aus", grinste Tostan. „Ich glaube, er hat auf den konzentrierten Beschuß etwas reagiert."
    „Etwas reagiert", äffte der Ertruser nach. „Was heißt etwas reagiert? Ich will ihn in Bruchstücken sehen.
    Wir werden doch wohl noch einen Roboter kleinkriegen. Oder ist er mehr?"
    „In der psionischtechnischen Auslegung ist er viel mehr als nur ein Roboter. Wir werden seine Schwachstelle finden. Er hat garantiert eine!"
    Rozolls zerfurchtes Gesicht war schweißüberströmt. Posy lauerte im Hintergrund und überprüfte die Mikromeßgeräte seines Anzugs.
    Tostan flog in gestreckter Haltung auf den nächsten Antigravlift zu und glitt hinein. Rozoll und Posy folgten. Als sie sich abstießen, um nach oben zu kommen, erlosch plötzlich das Antischwerefeld. Ohne die sofort reagierenden Flugaggregate wären sie in die Tiefe gestürzt und dort zerschmettert worden.
    Der Ertruser fluchte unbeherrscht. Posy klammerte sich an dem Terraner fest, und jener grinste wortlos vor sich hin. Er hatte etwas festgestellt, was außer ihm niemand gesehen hatte
     
    8.
     
    Die Notrufe wurden vom Großsender der TAAHL unverschlüsselt und auf verschiedenartigen Hyperfrequenzen abgestrahlt. Das Schiff war bereits zu einem Bestandteil des Asteroidengürtels geworden.
    Die Versuche, die zerrenden Gravitationskräfte der Sonne Tennaz mit den lädierten Schub-Hilfstriebwerken zu überwinden und aus dem gigantischen Feld kosmischer Trümmer auszuscheren, waren mißlungen.
    Das Lineartriebwerk war noch bedingt verwendungsfähig, aber ohne vorangehende Hochbeschleunigungsperiode war der Einsatz nicht möglich.
    Da auch die Flucht mit den beiden noch vorhandenen Beibooten wegen des Jadjin und der lauernden Sothoschiffe nur als letzte Möglichkeit angesehen werden konnte, hatte sich Ratber Tostan zu den unverschlüsselten Hilferufen entschlossen.
    Die Gawron waren einverstanden gewesen.
    Infolgedessen funkte die TAAHL mit ihrem Großsender sowohl per Richtstrahl als auch in der Rundumbestreuung. Tostan hoffte auf die Einsicht der Blues-Völker, die auf der Eastside der Galaxis das Sagen hatten. Viele kannten ihn persönlich. Die vergangenen fünfzehn Jahre seiner Abwesenheit sollten die Erinnerung an ihn nicht gänzlich getrübt haben.
    Mit den Maßnahmen informierte er natürlich auch den Sotho, doch das nahm er in Kauf. Der Galaktische Spieler riskierte wieder einmal einen hohen Einsatz.
    Sie hatten sechs Stunden geschlafen. Ein Mehr an Erholung hatte das Verlorene Geschenk der Hesperiden nicht erlaubt. Immerhin, so hatte Tostan nach dem Erwachen festgestellt, hatte die unheimliche Konstruktion diese sechs Stunden lang Ruhe gehalten. Das war bislang nicht der Fall gewesen. Hatte der Jadjin ebenfalls eine Pause benötigt? „Quatsch!" hatte der Ertruser in seiner groben Art gemeint. „Du bildest dir doch nicht ernsthaft ein, den hätten unsere Waffen beeindruckt? Das waren für ihn Mückenstiche." Über diese Aussage dachte Tostan noch immer nach. Vor drei Stunden waren sie von den Gawron geweckt worden. Das unwillkommene Hesperidengeschenk schien entartet zu sein.
    Es war plötzlich zur Mordmaschine geworden.
    Warum dem so war, konnte nicht ergründet werden. Tostan vermutete jedoch, die offenen Funksprüche und seine damit verbundene Identifizierung vor jedermann könnten die Ursache sein.
    Wie skrupellos der Jadjin oder seine Befehlsgeber waren, ging aus seinem Verhalten hervor. Er hatte das Bordlazarett angegriffen und drei der schwerverletzten

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