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1343 - Manons Feuerhölle

1343 - Manons Feuerhölle

Titel: 1343 - Manons Feuerhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste er es in die richtige Reihenfolge bekommen, denn ihm war klar, dass das Leben weiterging. Er konnte nicht so tun, als hätte es diese Person nicht gegeben.
    Es gab nur eine Möglichkeit für ihn. Er musste John Sinclair Bescheid geben.
    Das war ein Fall für ihn. Da steckte mehr dahinter, als auf den ersten Blick zu sehen war.
    Der letzte Blick auf die Frau!
    Dr. Clifford schaute gerade im richtigen Augenblick hin, denn plötzlich bewegte sie sich. Bisher hatte er das nur bei den Augen gesehen. Diesmal drückte, sie ihren Oberkörper in die Höhe.
    Dann ging alles rasend schnell.
    Der Pathologe kam nicht dazu, nachzudenken. Ein Arm und eine Hand schnellten auf ihn zu. Die Finger packten ihn am Revers des Kittels und zerrten ihn nach vorn.
    Der Arzt prallte mit den Knien gegen den Rand der Wanne. Er bekam automatisch das Übergewicht und sah dabei die andere Hand, die zur Faust geballt war.
    Von unten her rammte sie seinem Gesicht entgegen!
    Der Schlag gegen das Kinn glich einem Volltreffer. Bisher war Dr. Clifford noch nicht bewusstlos geschlagen worden. Er wunderte sich darüber, dass er nicht die berühmten Sterne sah, die vor den Augen in alle Richtungen wegwirbelten. Er sah gar nichts. Nur die verdammte Dunkelheit, das Grau, das allmählich in Schwarz überging und dafür sorgte, dass ihm die Beine vom Boden weggerissen wurden.
    Dr. Clifford schwebte davon. Dass er gegen die Wand prallte und von dort aus zu Boden sackte, erlebte er bewusst nicht mehr. Vor der Breitseite der Wanne brach er zusammen.
    Was danach passierte, bekam er nicht mehr mit…
    ***
    Man hatte Bill und mich zur Untersuchung in eine Klinik schicken wollen. Das jedoch lehnten wir ab. Wir hatten uns ausgehustet, wir hatten Milch getrunken und versprochen, uns zu melden, wenn es uns schlechter ging.
    Danach waren wir nach Hause gefahren. Bill zu seiner Familie und ich in meine Junggesellenbude.
    Die Kleidung war hin. Sie sah nicht nur verbrannt aus, sie stank auch so. Als ich sie abgelegt hatte und nackt im Bad stand, konnte ich mich endlich betrachten.
    Ich grinste mir zwar selbst zu, aber dieses Grinsen sah verdammt unecht aus. Auf dem Kopf fehlten mir einige Haare. Augenbrauen gab es überhaupt nicht mehr, und mein Gesicht sah aus, als hätte ich es mit Ruß gepudert. Da gab es nur eines. Die ordentliche Dusche.
    Ich genoss sie länger als sonst. Doch meine Gedanken wurden von ihr nicht weggespült. Immer wieder strömte mir dieser Fall durch den Kopf, von dem ich nicht mal genau wusste, ob es überhaupt ein Fall war. Da war eine Frau in ihrem Haus verbrannt. Ein sehr tragischer Fall, ein Unglück, alles klar, aber Bill und ich waren zu spät gekommen. Also konnten wir den Fall vergessen.
    Nein, ich vergaß ihn nicht.
    Wir hatten die Frau gesehen, die im Feuer gestanden hatte. Auch sie hatte uns angeschaut, und genau das bekam ich nicht in die Reihe. Sie hätte uns nicht anschauen können. Sie hätte verbrannt sein müssen, doch sie war nicht verbrannt worden.
    Erst später…
    Später, später – dieses eine Wort beschäftigte mich noch, als ich die Dusche verließ. Es war einfach nicht zu erklären. Bill hatte es auch nicht sagen können und nur mit den Schultern gezuckt. Ihm war die Person der Manon Lacre suspekt gewesen.
    Kennen gelernt durch eine TV-Show. Angeblich hatte sie sich für eine Hexe gehalten, aber konnten wir das unterschreiben?
    Eine Lösung gab es für mich nicht. Nur wollte ich etwas anderes tun und zunächst mal meinen Durst löschen. Das Feuer hatte mich auch innerlich ausgeglüht.
    Ich zog frische Kleidung über und holte aus dem Kühlschrank eine kalte Dose Bier. Das Aufreißen der Lasche, der Schaum, der aus der Öffnung quoll, das Ansetzen gegen die Lippen, die schmerzten, was mir in diesem Fall egal war.
    Ich trank die Dose bis auf den letzten Tropfen leer und griff nach einer zweiten, weil der innere Brand noch immer nicht gelöscht worden war. Zu essen fand ich auch etwas. Eine Dose Thunfisch und Brot dazu.
    So setzte ich mich an den kleinen Tisch in der Küche, aß, doch mit den Gedanken war ich bei dieser Manon Lacre.
    Wer war sie wirklich? Ein Phänomen. War sie eine Frau, die besondere Eigenschaften hatte? Hexenkräfte? Eine, die sogar über die Macht des Feuers befehlen konnte?
    Es gab nichts, was es nicht gab. Das hatte ich schon so oft erlebt.
    Immer wieder wurde ich mit Vorgängen konfrontiert, die in diesen Rahmen hineinpassten. Unglaubliche Phänomene, zu denen Menschen fähig waren. Ob erforscht

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