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1348 - Die ESTARTU-Saga

Titel: 1348 - Die ESTARTU-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist sowenig Nichts, wie das All ein Vakuum ist, und dieses Nichts hier ist sowenig absolut wie etwa die Tiefe, die auch als Nichts gilt.
    Die Tiefe gilt vor allem als Nichts, weil sich dort Vitalenergie nicht halten kann. Das Nichts, in dem ich mich befinde, absorbiert die Vitalkräfte nicht, so daß ich mich um meine Existenz nicht zu sorgen brauche, doch erfüllt es verschiedene andere Kriterien für ein Nichts: Es ist zeit- und raumlos, einfach nichtdimensional.
    Und doch finden sich verschiedene Spuren ... Wie könnte ich sonst von einem geschichtsträchtigen „Ort" sprechen?
    Hier, ganz genau hier, wo ich nun bin, hat das kosmische Schachspiel zwischen ES und Anti-ES stattgefunden, dessen Ausgang allgemein bekannt ist. Oder nicht? Nun, Anti-ES hat gegen die Spielregeln verstoßen und wurde von den Kosmokraten für zehn Relativ-Einheiten in die „Namenlose Zone" verbannt. Zehn Relativ-Einheiten, das ist eine so lange Zeit, daß es dafür noch nicht einmal brauchbare Probabilitäten in den Kosmonukleotiden gibt. Zehn Relativ-Einheiten, das ist auch das ungefähre Alter von ES ... könnte man sich vorstellen, aber man nehme mich nicht beim Wort, weil diese Einheiten eben etwas Relatives sind.
    Die „Namenlose Zone" dagegen läßt sich exakt mit jenem Bereich hinter den Materiequellen deflnieren.
    Daran ist nicht zu rütteln. Aber mehr will ich dazu nicht sagen, weil ich von diesem Bereich nichts wissen will - mich zieht es nicht dorthin. Schluß, Ende und darnit basta!
    Hier bin ich nun also in jenem Bereich, wo ES und Anti-ES es einst ausgetragen haben, und will berichten über eine Zeit der Katastrophen, in der die Existenz dieses kosmischen Abschnitts arg gefährdet war.
    Nicht nur von höherer Warte aus war zu erkennen, wie schlecht es um die Mächtigkeitsballungen einiger Superintelligenzen bestellt war, namentlich um die von ESTARTU und ES. ESTARTU, die von ES gerne als „Schwester" bezeichnet wurde, lebte hier nicht mehr.
    Der Orden der Ritter der Tiefe befand sich auf dem absteigenden Ast, denn die letzten Ritter rebellierten gegen ihre Auftraggeber, die Kosmokraten, wollten sich nicht von diesen durch strafende Aktionen drillen lassen und wollten keine Befehle mehr entgegennehmen. Es war eine ähnliche Situation wie einst in den letzten Jahren der Porleyter, und es wäre hoch an der Zeit gewesen, daß die Kosmokraten eine Nachfolgerorganisation initiierten. Die Gänger des Netzes hätten sich dafür angeboten, wenn nicht...
    Aber ich will nicht vorgreifen, als Chronist hat man sich an die strenge Abfolge der Ereignisse zu halten.
    Jedenfalls waren die Gänger des Netzes in den Augen der Kosmokraten eine wilde Organisation, die weder von ihnen noch von anderen höherrangigen Entitäten anerkannt wurde.
    In jenen Tagen waren auch die sieben Mächtigen - Kemoauc, Bardioc, Partoc, Murcon, Ariolc, Lorvorc und Ganerc - nicht mehr. Aber wir, also ES und andere Superintelligenzen, wußten, daß der Ruf der Kosmokraten längst an andere sieben ergangen war und es Mächtige wie Kemoauc &Co. wieder gab. Nur hatte man bisher noch nichts von ihnen gehört, nicht einmal ihre Namen waren bekannt. Aber sie würden sich im Aussehen von jenen sieben und allen anderen vor diesen agierenden Siebenerteams nicht unterscheiden.
    Genug auch davon. Ich will damit beginnen, wie ich seinerzeit ebenfalls gerade hier war, um rnich auf meinen Bericht über die Ereignisse mit den Chaotarchen vorzubereiten, die sich zwar sehr große Mühe gegeben hatten, aber nicht eine derartige Katastrophe herbeiführen konnten wie andere Leute, die, im Gegensatz zu den Chaotarchen, eigentlich nichts Böses im Schilde führten oder zumindest nicht in böswilliger Absicht handelten.
    Und ich war gerade hier, um meinen Pflichten nachzukommen, als ich merkte, daß ich nicht allein war. Ich hatte keinen Körper, einen solchen kann man hier nicht tragen, und auch das Unbekannte war körperlos, aber wir konnten einander spüren.
    Ich war auch nicht zufällig hier, ich wußte, daß jemand kommen würde, weil ein Besucher für ES angekündigt worden war.
    Ich registrierte eine starke Persönlichkeit, selbstbewußt, zielstrebig, sich mächtig und schler unüberwindlich vorkommend, weil gewiß mit vielen Machtmitteln ausgestattet.
    Mir schien er - und ich ordnete ihn taxfrei dem männlichen Geschlecht zu, denn er gab sich überaus maskulin - als ein Macho, der alles niederreißt, um seinen Willen durchzusetzen und das gesteckte Ziel auf Biegen und Brechen zu

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