1348 - Die ESTARTU-Saga
gelten. Aus ihren Reihen sollen auch die Verwalter der zwölf Galaxien rekrutiert werden, sie sollen die Panisha und Panish Panisha der Upanishad-Lehre sein, die Verkünder des Permanenten Konflikts. Und sie dürfen die Feldherren sein, die Ewigen Krieger, denen jedem eine Galaxis als Herrschaftsbereich und Schlachtfeld zur Verfügung steht.
Wir Singuva legen keinen Wert darauf, im Rampenlicht zu stehen und von den Massen verherrlicht zu werden. Wir sind lieber im Hintergrund und ziehen die Fäden.
Die Pterus erhalten als zusätzliches Geschenk von uns noch einen Teil des technischen Vermächtnisses der ESTARTU. Es gibt Millionen technischer Geräte, unfertiger Werkstücke, Prototypen, Module und anderer Dinge, für die wir auf Etustar keine Verwendung haben oder von denen wir manchmal nicht einmal wissen, wozu sie gut sein sollen.
Diesen ganzen Schrotthaufen lassen wir mit Hilfe der Nakken im Psionischen Netz der pterusischen Heimatgalaxis Muun zirkulieren und erheben ihn zu den Verlorenen Geschenken der ESTARTU. Mögen sich die Pterus daran die Zähne ausbeißen! Das wird sie bis in alle Ewigkeit beschäftigen und nicht darüber nachdenken lassen, welche Rolle die Singuva spielen. Irgendwann werden wir Singuva sowieso in Vergessenheit geraten sein.
Wir bleiben im Hintergrund. Und wir werden gezielt darauf hinarbeiten, daß wir unscheinbarer werden und äußerlich immer harmloser scheinen. Das Genprogramm zur gezielten Devolution der Singuva läuft bereits.
Am Ende dieser Entwicklung werden wir wieder zu kleinen, geschwänzten, niedlichen Pteruszerrbildern, wie wir es anfangs waren, als man uns am Beginn des Genesis-Programms zur Eroberung der Extremwelten auf dem Höllenplaneten Singu ausgesetzt hat.
Wir werden scheinbar die Animateure der Kriegsherren von ESTARTU sein, verstoßene, herumgeschubste Hofnarren bloß. In Wirklichkeit werden wir jedoch die wahren Herren in Estartu bleiben. Denn wir verwalten das Erbe der ESTARTU. Uns gehört der Dunkle Himmel, der eingebettet ist in die Überlappungszone der beiden Zwillingsgalaxien Absantha-Shad und Absantha-Gom.
Es gibt nichts und niemanden innerhalb der von den Kartanin ausgeloteten 50-Millionen-Lichtjahre-Sphäre, das uns gefährlich werden und unseren Aufstieg zur größten Macht stoppen könnte.
Nicht Oogh at Tarkan, der seit einer Ewigkeit verschollen und zwischen den fernen Sternen zu Staub geworden ist.
Und auch nicht die Gorims, die sich als Gänger des Netzes zu Wächtern des Moralischen Kodes und des Kosmonukleotids DORIFER aufspielen.
Was ist der sogenannte „Moralische Kode" schon - was immer er auch tatsächlich darstellt - gegen den Permanenten Konflikt!
Bericht Scharrolk: Ich habe mich schon gefragt, was uns Singuva von unseren Stammvätern, den Pterus, und ganz allgemein von anderen Intelligenzwesen unterscheidet. Warum sind wir so erfolgreich, können unseren Willen durchsetzen - auch gegen Stärke? Sind wir skrupelloser, egoistischer, draufgängerischer oder was auch immer?
Nichts von alldem. Die Antwort ist ganz einfach: Wir haben ein ausgeprägteres Rassenbewußtsein als alle anderen. Wir sind nämlich - innerhalb der eigenen Art - selbstloser, nicht egoistisch im Sinn von ichbezogen, sondern einfach kollektiv.
Ein diplomatisches Genie wie Arus, der Unsterblichkeit durch zellregenerierende Duschen hätte haben können, ist aus dem Leben abgetreten, als er seine Zeit gekommen sah. Jetzt ist eine andere Generation von Singuva am Zug. Verglichen mit uns war Arus' Generation von plumper, gedrungener und geradezu barbarischer Gestalt. Auch für meine Generation wird bald die Zeit kommen, da sie Platz machen muß für ein neues Singuva-Ideal, dem kleinen, wieselflinken, geschwänzten Pterus. Wir werden ohne Neid und ohne Wehmut scheiden, wir tun es, um unsere Art und ihr die Macht zu erhalten.
Soviel dazu.
Die Aufgabe unserer Generation ist es, die Ewigen Krieger zu küren. Ich soll einen geeigneten Toren ausfindig machen, der unser Strohmann in Siom Som sein soll. Ich habe die Qual der Wahl, aber auch schon einen Favoriten. Es ist der Schichtführer Kor. Ich freue mich schon auf den Augenblick, da ich dem Ewigen Krieger in spe den Kampfnamen Ijar-Kor verleihe, ihn, diesen verträumten Schwächling, zum kämpfenden Starken mache.
Ijarkor wird Unsterblichkeit erlangen und mit seiner Aufgabe wachsen -ich neide ihm das ewige Leben nicht, ich werde eines Tages in dem Bewußtsein abtreten, für die Erhaltung meiner Art gesorgt zu haben.
Und
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