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135 - Die Söldnerin des Todes

135 - Die Söldnerin des Todes

Titel: 135 - Die Söldnerin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Überraschung…
    ***
    Shaccaranda lief unermüdlich durch den Wald. Auf den Bäumen, unter Blättern leuchteten unheimliche Augenpaare. Die Söldnerin stieß mit der Stiefelspitze gegen etwas Hartes, das von ihr fortrollte: ein bleicher Totenschädel.
    Das tapfere Mädchen sah noch mehr dieser skelettierten Köpfe. Es hatte den Anschein, als befände sie sich nun im Zentrum der Gefahr. Ihr geschmeidiger Körper spannte sich wie eine Feder. Jeden Schritt setzte sie äußerst bedächtig, während sie das Schwert leicht anhob, um einen unverhofften Angriff sofort abwehren zu können.
    Eine seltsame Kälte prickelte auf ihrer Haut, und die Spitzen ihrer üppigen Brüste wurden hart. Deutlich zeichneten sie sich unter dem dünnen Stoff ab.
    Ein fernes Krächzen drang an das Ohr des Mädchens. Shaccaranda wandte sich um und blickte zurück. Das Schwert blieb nach vorn gerichtet. Um sich den Rücken freizuhalten, trat die Söldnerin an einen Baum, nachdem sie sich vergewissert hatte, daß es sich nicht wieder um seinen lebenden Würgebaum handelte.
    Das Krächzen wiederholte sich, war schon etwas näher, und Shaccaranda sah zwei helle Punkte durch den düsteren Wald segeln. Sie nahm an, daß es sich um einen Raubvogel handelte, der auf der Suche nach einer lohnenden Beute war.
    Um unentdeckt zu bleiben, versteckte sich Shaccaranda hinter dem Baum. Die Lichtpunkte schwenkten ab, und das nächste Krächzen des Vogels verlor sich bereits in weiter Ferne.
    Shaccaranda ärgerten diese Zwangspausen, die sie immer wieder einlegen mußte. Da es noch weit war bis zum Spinnenhügel, trieb sie sich zur Eile an.
    So weit war es nun eigentlich auch wieder nicht. Um Abollas Tod zu rächen, hätte Shaccaranda jede Entfernung überwunden. Bis ans Ende der Hölle hätte sie sich begeben.
    Ein lautes, bedrohlich nahes Krächzen ließ das mutige Mädchen herumfahren. Auf einem dicken Ast saß eine riesige Hölleneule, deren Augen weiß wie Milchglaslampen leuchteten.
    Der mächtige Vogel spannte die Flügel aus und stürzte sich auf die Söldnerin.
    ***
    Die tiefe, undurchdringliche Schwärze, die sich nicht nur vor meinen Augen, sondern auch in meinem Kopf befand, wurde allmählich zu einem bleiernen Grau.
    Ich hatte nicht das Gefühl, ich selbst zu sein, kam mir seltsam fremd vor. Ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper. Arme und Beine gehorchten mir nicht.
    Ich schaffte es nicht einmal, meine Augen zu veranlassen, sich zu öffnen. Ich vernahm ein lautes Dröhnen, das sich außerhalb meines Kopfes befand, und spürte ein intensives Vibrieren.
    Wo befand ich mich? Was war los mit mir? Was war passiert? Mir war klar, daß ich mehr wissen würde, wenn ich die Augen öffnete, aber ich konnte mich immer noch nicht bewegen.
    Mein Wille war noch so schwach, daß ich die schweren Augenlider nicht zu heben vermochte.
    Geistesblitze durchzuckten mich -Gedankenfetzen: Mr. Silver in Eis… ein Mann, der seine Gegner mit Geisterschlangen ausschaltet… zwei Tote… zwei Zombies im Hangar…
    Langsam kam ich wieder auf Touren. Ich begriff, daß das Brummen, das ich hörte, von einem Motor herrührtè. Von einem sehr starken Motor. Von einem Truckmotor! Und das Vibrieren machte mir klar, daß ich in einem Truck saß.
    Jetzt riß ich die Augen auf, und ich fand meine Überlegung bestätigt.
    Ich saß in einem Truck, eingeklemmt zwischen zwei Zombies.. Stanley Keel steuerte das große Fahrzeug, und als ich sah, wohin er den Truck lenkte, riß ich die Augen gleich noch einmal auf.
    Wir näherten uns mit großer Geschwindigkeit einer Grundstückseinfahrt, Das große Metallflügeltor mit den dicken Gitterstäben war geschlossen, aber das kümmerte Keel nicht.
    Schnurgerade donnerten wir auf das Tor zu. Der Countdown lief: Zehn Meter, neun, acht, sieben… Selbst wenn Keel jetzt voll gebremst hätte, wäre der schwere Wagen bei diesem Tempo nicht mehr vor dem Tor zum Stehen gekommen.
    Aber Keel dachte nicht daran zu bremsen. Er raste weiter, als gäbe es das Hindernis nicht. Ich konnte mich nur noch auf den Aufprall vorbereiten. Fest stemmte ich die Füße gegen den Boden.
    Seitlich hinter dem Tor standen bewaffnete Männer. Ihre Gesichter waren verzerrt und drückten eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Entschlossenheit aus.
    Sie eröffneten das Feuer auf uns. Vor den Läufen ihrer Waffen platzten Feuerblumen auf. Wenn die Bewaffneten lediglich auf Keel und Holloway gezielt hätten, hätte ich nichts dagegen einzuwenden gehabt.
    Aber sie schossen

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