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135 - Die Söldnerin des Todes

135 - Die Söldnerin des Todes

Titel: 135 - Die Söldnerin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Leben.
    »Sieht so der Kampf aus, den du der Hexe liefern wolltest?« brüllte Raedyp.
    Rillo erreichte die Tür, sprang hoch und drückte sie mit den Vorderpfoten auf.
    Als er hinausstürmen wollte, war Roxane zur Stelle. Ihre Finger krallten sich in Rillos dichtes Nackenfell und rissen ihn zurück. In seinem Schrecken und in seiner Verzweiflung drehte der vierbeinige Satan den Kopf und schnappte nach Roxanes Arm.
    Seine Zähne erwischten sie, und der Biß hatte eine Wirkung, mit der niemand gerechnet hätte…
    ***
    Philippe Tavernier war immer noch aus dem Häuschen. Er ließ sich von seinem Butler einen vierstöckigen Whisky on the rocks bringen und rannte mit dem Glas in der Hand wie ein gereizter Tiger auf der Terrasse hin und her.
    Seine beiden Leibwächter standen wie Ölgötzen da. Sie wirkten niedergeschlagen. Der Franzose hatte es noch nicht ausgesprochen, aber sie wußten, daß er mit ihnen nicht zufrieden war.
    Sie hatten wirklich nicht gut ausgesehen, als diese Geisterschlangen aus Morris’ Kopf zuckten, aber das war ja auch eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen.
    So etwas war ihnen noch nie passiert, und sie waren davon überzeugt, daß sich dieser Irrsinn unmöglich wiederholen konnte. Jeder andere Gegner hätte sie nicht aus der Fassung bringen können. Sie hätten die Nerven behalten und geschossen.
    Aber bei diesem Richard Morris hatten sie kläglich versagt. Dennoch rechneten sie damit, daß der Boß dafür Verständnis aufbringen würde.
    Schließlich war ja auch er so schnell gerannt, daß er beinahe die Absätze verloren hätte.
    Tavernier blieb stehen, trank und schüttelte den Kopf. Sein Blick schweifte über die Stadt, in der Unfaßbares geschehen war.
    »Keel und Holloway klauen einen Kühltransporter, der ausgerechnet einem Ungeheuer an vertraut war. Im Frachtraum steht ein Mann, in dickes Eis eingefroren, und aus dem Schädel des Fahrers zucken Geisterschlangen, als ihn Keel und Holloway härter anpacken. Das ist verdammt starker Tobak. Den muß man erst einmal verkraften. Ich gebe zu, ich geriet zum erstenmal ins Schleudern.«
    Die Leibwächter wußten nicht, ob der Franzose nur ein Selbstgespräch führte, oder ob sie darauf eingehen sollten. Sie schauten einander belämmert an und hielten den Mund.
    Philippe Tavernier trank wieder. »Der Kerl holt sich seinen Transporter wieder, als wäre das die größte Selbstverständlichkeit, und wir stehen da wie Idioten. Die anderen Trucks im Hangar… sie dürfen nicht dort bleiben…« Jetzt erst schien der Franzose zu merken, daß er nicht allein war. Er nippte am Whisky und näherte sich den Leibwächtern mit zusammengekniffenen Augen. »Ihr habt hervorragende Arbeit geleistet, das muß ich schon sagen. Gratulation. Das macht euch niemand nach. Ihr erwartet euch für diese Meisterleistung sicherlich eine Extrabelohnung - mit Recht.«
    Sein Zynismus ging den Männern an die Nieren. Sie senkten verlegen den Blick.
    »Ihr seid die größten Nullen, die je für mich gearbeitet haben!« legte Tavernier los. »Was glaubt ihr wohl, wofür ich euch bezahle? Damit ich mein Geld loswerde? Verdammt, ich hatte von euch eine Gegenleistung erwartet. Aber was tut ihr? Ihr nehmt die Beine in die Hand und sucht das Weite, anstatt das zu tun, wofür ich euch bezahle. Kann mir einer von euch beiden Flaschen erklären, warum ihr nicht auf den Mann geschossen habt? Ihr hattet eure Waffen in der Hand. Wieso habt ihr nicht abgedrückt?«
    »Wir dachten, es würde nichts nützen, Boß«, sagte einer der beiden.
    »Warum habt ihr es nicht wenigstens versucht?«
    Man konnte dem Boß schlecht sagen: Du bist ja selbst davongerannt. Das hätte er bestimmt in den falschen Hals bekommen. Außerdem: Was der Boß durfte, bestimmte er selbst. Das durften sich andere nicht auch herausnehmen.
    Tavernier machte eine wegwerfende Handbewegung. »Für Kerle wie euch habe ich keine Verwendung. Ich habe kein Vertrauen mehr zu euch, und von Leibwächtern, denen man nicht mehr vertraut, sollte man sich beizeiten trennen. Los, verschwindet! Kommt mir nie mehr unter die Augen, ihr feigen Kreaturen. Ihr seid für mich erledigt.«
    »Boß, wir…«
    »Raus, oder soll ich die Hunde auf euch hetzen?«
    Die Männer schluckten. Es war besser, den Job zu verlieren als das Leben.
    Die Killerhunde waren tödliche Waffen!
    Es war vernünftiger, das Feld zu räumen.
    Doch als sich die entlassenen Leibwächter anschickten, die Terrasse zu verlassen, kam es zu einer bösen

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