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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Furche durch ihre Oberfläche gezogen. Kein Pfad zog sich durch die weiten Wiesenflächen, und keine einzige regelmäßig geformte Lichtung unterbrach das Einerlei der endlosen Wälder.
    Nein, es war keine Parallelerde, die er hier zu sehen bekam. Es gab kein intelligentes Leben auf dieser Welt, wenigstens kein eingeborenes. Die Konturen der Kontinente, die LEDA während mehrerer Umkreisungen auf gezeichnet hatte, waren fremdartig. Die Temperaturen des Planeten lagen höher als die der Erde. Kein Mond begleitete die grünblaue Welt auf dem Weg um die Sonne.
    So mochte die Erde vor 70 Millionen Jahren, zu Beginn des Tertiärs, ausgesehen haben. Überall in den Bergen gab es Spuren vulkanischer Aktivität, und an den Küsten der großen Meere gab es kilometerbreite, kahle Strände, die so aussahen, als seien sie erst vor kurzem aus den Fluten aufgetaucht.
    Ein junger Planet in einem sterbenden Universum, dachte er amüsiert. Der Widerspruch war nur scheinbar. Sternbildung ist vom Alter eines Universums weitgehend unabhängig. Die Gravitation gebiert Sterne. Erst wenn kurz vor dem Tod eines Universums Kräfte auftreten, die in ihrer Intensität die Schwerkraft übertreffen, werden keine Sterne mehr geboren. Tarkan hatte dieses Stadium noch nicht erreicht. Die gelbe Sonne mochte ebenso alt sein wie Sol, der Planet 50 bis 100 Mülionen Jahre jünger als die Erde. Wenn der Vergleich mit Terra zur Zeit des beginnenden Tertiärs aufrechterhalten werden konnte, dann bekam diese Welt keine Chance, eingeborenes, intelligentes Leben zu entwickeln. Lange vorher würde Girratu in ihrem Zorn die Wälder und Wiesen verbrannt und die Meere ausgetrocknet haben.
    Er stutzte. Woher war ihm dieser Gedanke gekommen? Wer war Girratu? „Die Göttin des Feuers", kam die Antwort. „Aber es ist nicht ihr Zom, der die Welten vernichtet. Es sind die Kräfte der Neuordnung, und man darf auch nicht von Vernichtung sprechen. Es werden lediglich Vorbereitungen getroffen für die Wiedergeburt des Alls."
    „Wer bist du?" dachte Perry Rhodan.
    Er bekam keine Antwort. Der unsichtbare Sprecher, der sich ihm auf mentalem Wege mitteilte, war an einer Unterhaltung offenbar nicht interessiert. „Wir nähern uns dem Gebiet, in dem der fremde Hypersender steht", sagte LEDA. „Siehst du den Bergzug, der sich quer durchs Blickfeld zieht?"
    Er war unübersehbar. Selbst aus einer Höhe von vierzig Kilometern wirkte er imposant. Riesige Gesteinsmassen türmten sich himmelwärts. Glitzernde Schneekappen zierten die höchsten Gipfel. Aus drei vulkanischen Kegeln stieg Rauch. LEDA hatte die Himmelsrichtungen inzwischen nach terranischer Konvention festgelegt. Die Gebirgskette zog sich von Norden nach Süden. In Ausdehnung und Höhe war sie dem irdischen Himalaja zumindest ebenbürtig. „Ich sehe die Berge", sagte Perry Rhodan. „Der Sender befindet sich am östlichen Hang. Es gibt dort ausgedehntes Waldland."
    „Sind wir bemerkt worden?"
    „Es gibt dafür keinerlei Anzeichen. Aber ich halte es für unmöglich, daß ein Fahrzeug wie diese Kapsel einer Installation, die mit hochentwickelter Technik ausgestattet ist, entgehen könnte."
    „Es könnte sein, daß es sich um einen unbemannten Stützpunkt handelt", gab Perry Rhodan zu bedenken. „Selbst eine automatische Station hätte in irgendeiner Weise auf unsere Ankunft reagiert. Vergiß nicht, daß nach meiner Theorie die Wesen, die die Station eingerichtet haben und sich vielleicht sogar selbst hier aufhalten, darauf bedacht sind, unentdeckt zu bleiben."
    Irgend etwas vermittelte ihm den Eindruck, daß LEDA eigentlich noch mehr hatte sagen wollen. Aber die Stimme schwieg, und nach einer Weile fragte er: „Du wirst in der Nähe der Station landen, nicht wahr?"
    „So nahe wie möglich", antwortete LEDA. „Und in der besten Deckung, die ich finden kann."
    Die Berge kamen näher. Die Kapsel verlor rapide an Höhe. „Ich sprach von einer Reaktion, die eigentlich hätte erfolgen müssen", begann LEDA von neuem. „Vielleicht kann ich sie nicht wahrnehmen. Vielleicht reagieren die Fremden in einer Weise, auf die nur du ansprichst."
    „Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst", sagte er. „Du spürst nichts? Keinen Einfluß, der dich unter Kontrolle zu bringen versucht? Keine suggestive Kraft, die deinen Willen lähmt?"
    „Nein", antwortete er.
    Daraufhin schwieg die Kapsel, und er glaubte nicht, daß er sie angelogen hatte. Gewiß, da war die eigenartige Stimme, die mitunter unmittelbar in seinem

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