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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sender umging, sich in der schwächeren Position zu befinden. Es war eine alte Weisheit, daß der Fremde, der unversehens in einen Konflikt geriet, dem Schwachen eher wülkommen war als dem Starken.
    Die Überlegung gab den Ausschlag. LEDA wandte sich in Richtung des dritten Planeten der gelben Sonne. Der kurze Sprung durch den Hyperraum nahm nur wenige Sekunden in Anspruch. Als LEDA wieder auftauchte, war der dritte Planet eine kleine, grünblaue Scheibe etwa von der Abmessung eines Fingernagels.
    Der Anblick weckte wehmütige Erinnerungen in Perry Rhodans Bewußtsein. Wie oft hatte er die Erde so vor sich gesehen, aus einer Entfernung von anderthalb oder zwei Lichtsekunden? Wie froh war er gewesen, wieder zu Hause zu sein!
    Wie oft hatte er sich fremden Sauerstoffwelten genähert, die ebenso von organischem Leben erfüllt waren wie Terra und ein ähnliches Bild ins All hinaus projizierten. Die Sehnsucht zehrte an seinem Herzen. Es war über sechzehn Jahre her, seit er die Erde zum letztenmal gesehen hatte, und der letzte Besuch war ein beschwerlicher gewesen, weil der Fluch der Kosmokraten auf ihm lastete.
    Etwas Seltsames geschah. Eine Stimme materialisierte mitten in seinem Gehirn und sprach zu ihm: „Du sehnst dich nach Hause. Komm zu uns. Wir können dir die Heimat nicht wiedergeben, aber wir wollen dafür sorgen, daß du dich bei uns ebenso wohl fühlst wie daheim."
    „Hast du das gehört?" fragte er. „Ich habe nichts gehört", antwortete die Kapsel. „Ich registriere lediglich, daß wir uns im Einflußbereich eines mäßig intensiven psionischen Feldes befinden. Die Frequenz liegt in dem Bereich, in dem organische Bewußtseine am empfindlichsten sind. Hast du etwas gehört?"
    Er kannte LEDAS Stimme. Sie sprach wie ein Mensch. Freude war darin ebenso zu hören wie Mißbehagen. LEDAS Stimme klang mißtrauisch. Vorsicht! signalisierte der Verstand. LEDA würde mißbilligen, wenn der Einfluß des psionischen Feldes dazu führte, daß er etwas zu hören glaubte. „Ganz undeutlich", wehrte er ab. „Ich dachte, es könnten Worte sein. Aber wahrscheinlich habe ich mich getäuscht."
    „Die ersten Analyseergebnisse liegen vor", sagte LEDA sachlich. „Es gibt auf dieser Welt keine großflächige Besiedlung. Die Natur erscheint im großen und ganzen unberührt. Bei der Niederlassung, die ich dort vermute, handelt es sich wahrscheinlich nur um einen kleinen Stützpunkt."
    „Ich möchte ihn mir ansehen", erklärte Perry Rhodan. „Versichere mir, daß das dein eigener Entschluß ist", verlangte LEDA. „Soweit du weißt, stehst du nicht unter suggestivem Einfluß?"
    „Soweit ich weiß, stehe ich nicht unter Einfluß", antwortete er. „Und es ist mein eigener Entschluß."
    „Ich erfülle dir gern jeden Wunsch", sagte LEDA mit ungewohnter Eindringlichkeit. „Ich werde dir sogar diejenigen Wünsche erfüllen, die dir nach meiner Ansicht zum Nachteil gereichen. So ist mein synthetisches Bewußtsein konstruiert. Aber ich bitte dich, zu bedenken, daß wir uns in einer absolut fremden Umgebung befinden. Wir wissen nichts von den Kräften, die die Kreaturen dieses Universums beherrschen. Du magst dich aufgrund deiner Mentalstabilisierung für immun gegen jeden fremden Einfluß halten. Erinnere dich, daß dich diese Zuversicht selbst daheim im Standarduniversum manchmal im Stich gelassen hat. In um so größerer Gefahr befindest du dich hier. Ich kann auf dich achten. Ich kann dich warnen, wenn du bedroht wirst. Aber die Entscheidung triffst du selbst zum Guten wie zum Schlechten. Deswegen bitte ich dich: Sei auf der Hut!"
    Er war beeindruckt. So ernst hatte er LEDA noch nie sprechen hören. „Ich nehme mir deine Warnung zu Herzen", sagte er. „Ich danke dir für deine Fürsorge. Ich habe nicht die Absicht, in irgend jemandes Falle zu gehen."
    „Denk an diese Worte, wenn die Gefahr auf dich zukommt", sagte LEDA.
    Eine eigenartige Stimmung hatte sich seiner bemächtigt. Das Land, das unter ihm dahinglitt, war wie das Land der Erde. Er empfand ein überwältigendes Gefühl der Verbundenheit mit dieser Welt. Das Schicksal hatte ihn in ein Paralleluniversum verschlagen. Konnte es sein, daß dieser Planet eine Parallelerde war?
    Hin und wieder schrak er aus seiner Grübelei auf. Dann gewann für ein paar Sekunden der Intellekt wieder die Oberhand. Die Welt, die vor seinen Augen lag, war unbesiedelt. Es gab nicht einmal die primitivsten Spuren der Zivilisation. Die Flüsse zogen unberührt ihre Bahn. Kein Kiel hatte je

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