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1353 - CORDOBA ruft BASIS

Titel: 1353 - CORDOBA ruft BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Waffentreffer dürfen wir nicht bekommen. Dann sind da noch die schlichtweg vergessenen Abstellsegmente, die beim immer möglichen Ausfall des neuen Landeprallfelds die Zelle abzustützen haben. Das war ein wichtiger Punkt in meinen Konstruktionsunterlagen. Geringe Masse, stabil, leichter Wabenverbund, stationär integriert. Natürlich keine aufwendigen Hydrauliken mehr. Vergiß jetzt meine Worte, Gürkchen."
    Tifflor hatte sicherlich nicht mithören können. Dennoch drehte er sich erneut um. Sein lachender Mund war unübersehbar. „Ich ahne, was dein Antlitz verfinstert, Kommandant. Macht es dich glücklicher zu hören, daß auf der BASIS ein Fünfhundertrneter-Kugelraumer wartet, der genau das besitzt, was du hier vermißt? Sogar noch viel mehr! Die CORDOBA ist eine Kurierversion, in der wir soviel wie möglich Platz haben wollten."
    Wenn Tostan nicht angeschnallt gewesen wäre, hätten ihn die Worte aus dem Sessel springen lassen. Strahlend winkte er zu Tiff hinüber. „Startphase Tminus fünf Sekunden. Feldtriebwerk läuft an, Startfeld stabilisiert. Start!" hallte die menschlich klingende Stirnme des zentralen Syntrons dazwischen.
    Die CORDOBA hob trotz ihrer beachtlichen Masse gleich einer Feder ab und nahm Fahrt auf.
    Tostan lauschte gewohnheitsgemäß auf das Rumoren der Andruck-Neutralisatoren. Das Geräusch war nur noch gedämpft vernehmbar.
    Während des Metagravflugs würde das Schiff den Regeln des freien Falls unterliegen, solange jedoch das Feldtriebwerk aktiv war, galten nach wie vor die Gesetze der Beharrungskräfte.
    Die Videowand, panoramahaft die halbe Rundung der kugelförmigen Zentrale umspannend, zeigte die sternarme Zone der äußeren Eastside. CLARK FLIPPER war schon nach wenigen Augenblicken verschwunden. Die Sonne, die er als einziger Trabant umlief, verblaßte zum Leuchtfleck.
    Tostan wußte, welche Energien freigesetzt wurden. Die Ruhe im Schiff und die geringe Resonanz des normalerweise schwingungsleitenden Zellenverbunds bewiesen ihm, daß man hinsichtlich der Eigenschwingungsdämpfung viel getan hatte. Wahrscheinlich hatte man das alte Übel an der Wurzel gepackt und prädestinierte Aggregate gar nicht erst zur Ableitung der Vibrationen kommen lassen.
    Das vor den kontrollierenden Kosmonauten angeordnete Instrumentarium war kompakter und übersichtlicher als auf einer alten Space-Jet. Die Schiffsbauer hatten eine Arbeit geleistet, die Tostan, seiner Art entsprechend, als „sauber" bezeichnete.
    Weit über dem oberen Kugelpol der CORDOBA, aufgebaut und energetisch gespeist von den vier Metagrav projektoren des gleichnamigen Gesamttriebwerks, irrlichterte das Schwerkraftzentrum.
    Es hatte das Bestreben, sich vom Ort seines Entstehens ständig zu entfernen. Da es überdies unabhängig von seiner eigenen, gravitorischen Wirkung war, beschleunigte es das ihn erzeugende Metagravtriebwerk und damit den Raumflugkörper, in dem es integriert war, kontinuierlich.
    Es war die bislang eleganteste Fortbewegungstechnik der terranischen Triebwerkstechnologie. Die Unabhängigkeit von mitgeführten Treibmittelvorräten reduzierte die Gesamtmasse eines Eaumflugkörpers in einem Maß, das noch vor fünfhundert Jahren als traumhaftes Wunschziel erschienen war.
    So war der Begriff „Schubleistung" aus dem Vokabular der Metagrav-Kosmonauten und Technowissenschaftler verschwunden. Man sprach von einer „Sogkonstante" oder vom „Vektorierbaren Gravohub". Beide Begriffe galten für den unterlichtschnellen Flug.
    In dem Betriebsbereich bot das Gravitationsmechanische Feldtriebwerk derart unübersehbare Vorteile, daß selbst die lautstärksten Verfechter der Schubaggregate verstummt waren.
    Allein der Volumengewinn innerhalb der Schiffszelle durch die nicht mehr erforderlichen Treibmittelbunker mit all ihren aufwendigen Sicherheitsvorrichtungen war ein unschätzbarer Gewinn. Die statische Steifigkeit kraftleitender Zellenelemente hatte reduziert werden können. Dazu kam noch die fast spielerisch zu handhabende Umpolung der Gravo-Feldprojektoren bei Bremsmanövern und Kurskorrekturen. Start und Landevorgänge waren problemlos geworden.
    Die Zeit der enormen Druckwellenfronten hochenergetischer Strahltriebwerke war vorüber.
    Ratber Tostan hatte die neuen Realitäten akzeptiert. Er dachte und handelte in vielen Dingen konventionell, niemals aber in technowissenschaftlicher Hinsicht.
    Allerdings sah er auch die konstruktionsbedingten Schwachpunkte des Gravo-Feldsystems und des damit artverwandten

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