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1353 - CORDOBA ruft BASIS

Titel: 1353 - CORDOBA ruft BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausziehen. Kommst du mit?"
    „Nein, ich sinne noch über den Begriff ›Brennschluß‹ nach. Das ist ja eine sagenhafte Bezeichnung für einen ultramodernen Gravitraf-Speicher im Ausflutungszustand. Du hast Nerven!"
    Er wollte auflachen, unterließ es aber, als sich der Spieler unvermittelt auf den Boden setzte und mit beiden Armen eine tragende Strebe umklammerte. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt?" stammelte Tiff. Er sah in abgrundtief wirkende Augen. „Nein, aber meine Kopfschmerzen werden stärker. Tiff, hier stimmt etwas nicht."
     
    4.
     
    Das Kreischen überbeanspruchter Materialien war Männern wie Tifflor und Tostan nicht unbekannt. Zur Zeit der terranischen Expansion war es meistens von lebensrettenden Gewaltmanövern oder einschlagenden Thermotreffern begleitet gewesen.
    Das war jetzt nicht der Fall.
    Die lohenden Gluten auf den Videoschirmen wurden nicht von Waffeneinwirkung hervorgerufen, und das Donnern bislang fast lautlos arbeitender Aggregate hatte nichts mit überlasteten Schutzschirmen zu tun. Die CORDOBA hatte keinen aufgebaut; nicht im Hyperraum.
    Tifflor wurde nach vorn geschleudert, fiel auf Tostan und hielt sich instinktiv an ihm fest.
    Das Heulen anspringender Alarmsirenen vervollständigte einen Zustand, den niemand als chaotisch zu bezeichnen vermochte. Er war zu kurzfristig, um schnell genug definiert zu werden.
    Das heftige Rütteln der Kugelzelle klang so schnell ab, wie es aufgetreten war. Die Aggregate schalteten auf Normalwert zurück, und das Lohen auf den Bildschirmen verging ebenfalls. Nur die Alarmanlage gab noch eine Warnung, die in der jetzigen Situation überflüssig erschien.
    Ratber Tostan glaubte, die so plötzlich aufgetretenen Kräfte hätten ihm die Arme gebrochen. Stöhnend löste er seinen Griff und betastete seine Schultergelenke. Die Kopfschmerzen klangen ab.
    Er drückte gegen den Bordstiefel, dessen flexible Sohle seinen Hals umschlungen hatte. Tifflor schien seinen Fuß in eine Greifklaue verwandelt zu haben.
    Tostan befreite sich aus Tifflors verschlungenen Gliedern, fluchte dabei im Stil eines Lepso-Raumtramps und versuchte schließlich, seiner Stimme Gehör zu verschaffen. Es war zwecklos. Mehr als ein Krächzen brachte er nicht hervor.
    Dafür war Bale Boltschuns Baß unüberhörbar. Er hatte offenbar die Nerven behalten.
    Dann verstummten die Alarmgeräte. Jemand schien sie manuell abgeschaltet zu haben. „Endlich!" vernahm Tostan eine klagende Stimme. Tifflors Gesicht erschien in seinem Blickfeld. Seine Nase blutete heftig. „Was war das?" erkundigte er sich und versuchte, sich auf die Knie aufzurichten. „Tostan, was war das?"
    „Bin ich ein Hellseher? Habt ihr hier eine Instrumentierung, die jeden Schmutzpartikel registriert oder nicht? Vielleicht schaust du einmal drauf. Zum Teufel, was willst du eigentlich mit deiner Hand an meinem Hals?"
    „Aufstehen, was sonst", erwiderte Julian. „Es ist kein anderer Halt in der Nähe."
    Tostan war selten sprachlos. Diesmal aber war er es. Tifflor hatte nichts von seinem alten Elan verloren. Wer das glaubte, irrte sich unter Umständen so entscheidend, daß er für einen zweiten Irrtum keine Zeit mehr hatte.
    Tifflor stürmte in die Zentrale hinein. Er wischte mit dem Handrücken über die blutende Nase und verschmierte sich das Gesicht. Niemand achtete darauf.
    Tostan blieb stoisch auf dem Boden sitzen und sah zu. Die Besatzung der CORDOBA handelte schnell und diszipliniert.
    Die Männer der Freiwache eilten aus den engen Schotten der Schnellbereitschaftszubringer. „Nicht übel", murmelte der Spieler vor sich hin. „Das darf man den geschniegelten Luxuskutschern aber nicht laut sagen." Ächzend zog er die Beine an und schaute dabei nach links unten. Das für Posy Poos bestimmte Trageetui war leer. „Gürkchen!" rief Tostan in jäh aufsteigender Panik. „Hier bin ich, großer Freund", vernahm er die zwitschernde Stimme. „Oh, du sorgst dich um mich. Wie schön."
    „Blödsinn", wehrte Tostan sofort ab. „Ich wollte nur nicht in Gurkensaft baden."
    „Ich glaube dir ganz und gar kein einziges Wort", freute sich der Kleine. Seine winzigen Finger huschten über die Eingabetasten eines Geräts, das er als groß bezeichnete. Es war sein Technoprinter, ein multifunktionaler Hochleistungsrechner in Minibauweise. „Wir sind in den Standardraum zurückgestürzt", gab er bekannt. „Vorher haben wir eine Barriere unbekannter Energieart durchstoßen. Mehr kann ich vorerst nicht sagen."
    Tostan erhob sich

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