1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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Schiffen hergeschafft haben. „Los!" stieß Eibachen hervor. „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Machen wir Kuppel zwei dicht!"
    Das Stampfen von Robotern drang an ihre Ohren. Sie tauchten unterhalb von Galerie zwei in der Nähe einer Schleuse auf. „Kommt herunter von da oben!" hörten sie die laute Stimme eines hochgewachsenen Mannes. Sie kannten ihn nicht. „Das Spiel ist aus. Es wird hier keine kriegerischen Auseinandersetzungen geben!"
    Sie sahen sich betreten an. Sie wagten es nicht, das Feuer auf die Maschinen zu eröffnen. Die Roboter hätten sie wie reife Früchte von der Galerie heruntergeblasen. Und sterben wollten sie nicht. Sie wollten zu denen gehören, die möglichst bis zum Ende überlebten. Zögernd traten sie auf die Treppe und stiegen hinab, die Waffen nach unten gesenkt. Sie wurden von den Robotern umringt, und der hochgewachsene Terraner musterte sie grimmig. „Ten Herkotten", murmelte Grodon undeutlich. „Es ist Ten Herkotten. Der heimliche Rebell von Kuppel vier."
    Sie lieferten ihre Waffen ab und wurden hinausgeführt und aus dem Tal an eine der Koggen gebracht, die dem Tal am nächsten lagen.
    Die Schüsse peitschten überraschend durch die schmalen Wege. Irgendwo über ihren Köpfen schmolz Plastik und tropfte als dünnes Rinnsal herab. „Stehenbleiben!" schrie eine sich überschlagende Stimme. „Hände über den Kopf. Und jetzt kommt herüber!"
    Sie marschierten in das Halbdunkel hinein. Die Lampen waren mit Absicht ausgeschaltet worden, oder die Maßnahme war obligatorisch und gehörte zu den neuesten Sparmaßnahmen.
    Die kleine Gruppe aus acht Personen näherte sich den drohend flammenden Mündungen mehrerer Waffen. Eine Frau trat aus dem Dunkel. Sie hielt einen Stift und einen Notizblock. „Name, Alter, Gewicht", sagte sie scharf. Ihre Worte duldeten keinen Widerspruch. Sie machte sich Notizen, und dann deutete sie auf einen älteren Mann. „Du bist der Schwerste", sagte sie. „Komm mit.
    Wir wollen uns ein wenig unterhalten. Mehr können wir sowieso nicht mehr tun!"
    „Das ist wahr", sagte der Mann ahnungslos. Seit einer Woche gab es keine Konzentrate mehr. Die hunderttausend Gestrandeten lebten nur noch von der Luft und der Liebe. Und sie jagten einen Blue, der in Kuppel zwei mit einem dicken Bauch herumlief.
    Die Bewaffneten wiesen die anderen sieben in einen Wohntrakt ein, den sie zusperrten, so daß niemand herauskonnte. Den älteren Mann begleiteten sie hinunter in eine der Kavernen, die nachträglich unter der Kuppel drei eingerichtet worden waren. Der Mann sah sich um. „Wo wollen wir uns setzen?" fragte er. Die Kaverne enthielt keine Möbel, nur einen Wasseranschluß und eine Grube.
    Zwei Männer packten ihn und stießen ihn in die Grube. Ein anderer zielte mit der Waffe auf ihn.
    Der Mann begann zu schreien, aber sein Schrei erstickte im Singen des Blasters. Er stürzte in die Grube, und der Schütze gab seinen Begleitern einen Wink. Als sei nichts gewesen, legte er die Waffe fort und stieg hinauf an die Oberfläche, um sich zu vergewissern, daß niemand etwas von dem Mord mitbekommen hatte.
    Einer allerdings hatte mit seinen empfindlichen Instrumenten den Todesschrei mitbekommen. Anson Argyris befand sich in Kuppel drei. Allerdings hatte er im Augenblick andere Sorgen, als sich um andere zu kümmern. Längst galt für den Vario-500 die höchste Alarmstufe. Er entdeckte einen winzigen Plastikschlauch in der Masse des Fußbodens, und mit Hilfe seines positronischen Speichers wußte er sofort, daß dies eine Abweichung von der ursprünglichen Ausstattung der Kuppel war. Dennoch wäre es für ihn fast zu spät gewesen. Einen Teil seines Körpergewichts hatte er bereits auf die Stelle verlagert. Mit geradezu übernatürlicher Schnelligkeit reagierte der Kaiser. Der Schutzschirm um das körperinnere Robotei flammte auf, gleichzeitig fuhren die grobschlächtigen Hände zum Gürtel und aktivierten den äußeren Schirm für den Kokon. Unter seinen Füßen bildete sich eine Druckwelle, die den Boden auf einer Länge von zehn Metern aufriß und den Kaiser hoch in die Luft schleuderte, ihn zwanzig Meter weiter gegen die Kuppelwandung prallen und danach zu Boden fallen ließ. Eine heiße Rauchsäule hing dort, wo die Sprengladung den Boden zerfetzt hatte. Es war Plastiksprengstoff, der erst vor kurzem in den Boden eingebracht worden sein mußte.
    In der Hitze erkannte der Roboter nur unzulänglich den Wärmeabdruck eines Lebewesens, das vorsichtig zwischen zwei Durchgängen