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1355 - Der Kaiser kehrt zurück

Titel: 1355 - Der Kaiser kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Atemschwierigkeiten bekam, ließ er sich einfach ins Gras sinken. Seine Handschuhe strichen darüber, und er lachte auf und sog die Luft in die Lungen. Er besaß Atemluft für noch genau eine Viertelstunde. Es war zuwenig, um in die Kuppeln zurückzukehren, genug aber, um sich einen letzten euphorischen Rausch zu gönnen und dann den Helm zu öffnen.
    Er schloß die Augen und träumte eine Weile. Er hatte den Funk noch immer ausgeschaltet und hörte nicht die besänftigenden Worte, die Argyris zu ihm sprach. Er achtete nicht auf das Tal, an dessen Ausgang der Kaiser in seinem Schutzschirm auftauchte.
    Seine Handschuhe strichen über den weichen Boden, und endlich begriff Furney und riß die Augen auf.
    Beinahe entsetzt betrachtete er die feinen Blätter der Bodendecker, die sich ihm entgegenschoben und begannen, seine Beine zu umranken. Er streifte sie hastig ab und richtete sich auf. Jetzt erst registrierte er, daß er sich mitten in einem Meer aus Grün befand, auf einem dünnen Grasland, das so weit reichte wie seine Augen. Er warf den Körper herum und begann zu stammeln. Er mußte wieder an die Kuppeln und das Baby denken. War das Blues-Kind inzwischen zur Welt gekommen?
    Er schaltete den Helmfunk ein. „Furney an Argyris. Ich habe eine sensationelle Entdeckung gemacht", haspelte er in das Mikrofon. „Hier ist alles grün. Es gibt doch Leben auf dieser Welt, exotische Pflanzen einer unbekannten Art. Ich glaube, wir haben die Lösung für unser Problem gefunden. Aber woher kommt sie?" Keine halbe Minute später stand der Vario neben ihm.
    Er legte dem Mann eine Hand schwer auf die Schulter. „Gerade du machst diese Entdeckung", stellte er fest. „Es ist die immer lausige Ironie des Schicksals.
    Komm, wir nehmen sofort Proben mit!"
    „Nein, warte", sagte Furney. „Es ist eine unbekannte Spezies. Bevor wir sie in die Kuppeln oder Schiffe bringen, muß ich sie an Ort und Stelle untersuchen. Vielleicht bringt sie uns den Untergang?"
    Argyris nickte und machte sich auf den Rückweg zu den Kuppeln. Er verzichtete darauf, ein Flugaggregat zu benutzen. Er wollte vor den Augen der Menschen keine Energie verschwenden. „Ich habe da was für dich", erklärte Rumus Sharman über Funk. „Vielleicht siehst du es dir an. Es handelt sich um eine ..."
    „Später, Rumus, später", schnitt der Vario ihm das Wort ab und berichtete von der Entdeckung, die Furney gemacht hatte. „Sie kommt zur rechten Zeit: Wir sind in der Lage, das Zeug in großen Mengen zu züchten und uns davon zu ernähren. Wir dürften es in einem knappen Vierteljahr schaffen. Dann braucht niemand mehr Hunger zu leiden!"
    „Wir kommen sofort. Ich bringe die Zwillinge mit", antwortete Sharman. Sie hielten sich in der REDHORSE auf.
    Argyris suchte Kuppel eins auf. Er kam gerade rechtzeitig, um eine bewaffnete Auseinandersetzung zu verhindern.
    Er setzte mehrere Dutzend Roboter ein, die sich um die außer Kontrolle Geratenen kümmerten. „Hört mir zu, bald gibt es keinen Grund mehr für..."
    Er brach ab, weil seine Systeme eine starke Explosion anmaßen. Sie kam von außerhalb des Tales. Er wandte sich hastig um und stürmte hinaus. „Furney", sagte er, „was ist da draußen los?"
    Er erhielt keine Antwort. Als er den Unglücksort erreichte, da sah er einen riesigen Krater in der Landschaft, an dessen Rändern ein paar verkohlte Reste des Pflanzenwuchses lagen. Er entdeckte ein paar Fetzen vom Raumanzug des Wissenschaftlers und mußte an das Schicksal von Rollo Freiling zu Beginn ihrer Gefangenschaft auf Onyx denken. Er legte den Kopf in den Nacken und schüttelte drohend die Fäuste zu dem orangefarbenen Schirm empor. „Wachst du so über unseren Untergang?" schrie er. „Ist es das, was du willst, Sotho Tyg Ian?"
     
    TERRANIA III:
     
    Die Überraschung
     
    Zu seiner Zufriedenheit stellte Dominik Eubanks nach eineinhalb Wochen fest, daß der Inhalt seines persönlichen Tagebuchs erneut gelöscht worden war. Er ließ sich nichts anmerken und nahm das Aufzeichnungsgerät mit sich nach Hause. Er durfte es nicht zu auffällig machen. Wer auch immer es getan hatte, hielt ihn bestimmt für einen dummen oder vergeßlichen Menschen, aber das konnte dem Astrophysiker egal sein. Dunnegan hatte ihm eine neue Aufgabe zugeteilt. Es ging um die Auswertung der ständig über die Relaisstationen eintreffenden Impulse aus dem Bereich zwischen Fornax und Pinwheel.
    Das hatte mit den materialisierten Sonnenmassen und den Begleitphänomenen direkt nichts zu tun,

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