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1356 - Am Abgrund des Lebens

1356 - Am Abgrund des Lebens

Titel: 1356 - Am Abgrund des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schultern. Er betrat vor mir die Halle. Um diese Zeit war der Eingang noch nicht verschlossen. Auf uns wirkte dieser Raum noch immer so trostlos wie beim ersten Besuch. Hier gab es auch nichts, was einem Menschen Freude oder gute Gedanken bringen konnte.
    In seiner Loge saß der Aufpasser und telefonierte. Der legte auf, als wir mit ihm beinahe auf einer Höhe waren.
    Der Mann hieß Adams, das wussten wir. Sein Gesicht war rot angelaufen. Er musste unter Stress stehen. Wir blieben vor ihm stehen.
    »Sie sehen aus, als gäbe es Neuigkeiten«, sagte Suko.
    »Ja, die gibt es auch.«
    »Und welche sind das?«
    »Erst war ja alles in Ordnung.« Er hatte schnell gesprochen, stoppte dann und schaute zu Boden. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen soll. Sie gehören nicht zur Klinik und…«
    »Hat Ihnen Dr. Turgis nicht gesagt, dass Sie uns vertrauen können, Mr. Adams?«
    »Schon, das tat er.«
    Suko nickte ihm zu. »Also gut, was ist passiert?«
    »Eigentlich nichts Großartiges. Boris Nolan ist wieder da.«
    »Dann müssen sie sich doch freuen.«
    »Im Prinzip schon. Nur hat er sich so komisch verhalten, verstehen Sie?«
    »Nein.«
    »Er war so wenig kollegial.«
    Da hatte er etwas gesagt, über das man auch nachdenken musste.
    Anfangen konnten wir damit nicht sehr viel. Zum Glück wollte Adams loswerden, was ihn bedrückte. Er redet davon, dass Nolan anders gewesen war und auch keine großen Erklärungen gegeben hatte. Außerdem war ihm noch die angeschmutzte Kleidung aufgefallen.
    »Dann war er draußen«, bemerkte Suko.
    »Das ist klar. Aber was hat er dort gemacht? Sich etwa auf den Boden geworfen und die ganze Zeit über dort gelegen? Das zu glauben, dafür fehlt mir einfach die Fantasie.«
    Es stimmte. Da hätte mir auch die Fantasie gefehlt. »Wo steckt er denn jetzt?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber er gehört zu denen, die hier auch wohnen – oder?«
    »Das schon.«
    »Dann sollten wir ihn mal besuchen«, schlug ich vor.
    Der Portier atmete auf. Er schien beruhigt zu sein. »Aber da ist noch etwas«, sagte er leise. »Ich habe aus dem Überwachungsraum eine Meldung bekommen, die ich nicht einzusortieren weiß. In einer Zelle muss sich etwas abgespielt haben, mit dem die Kollegen nicht fertig wurden. Sie haben etwas gesehen, und trotzdem konnten sie nichts erkennen. Das ist das Phänomen gewesen.«
    »Wann und wo war das?«
    »In einer Zelle.«
    »Und was haben sie dort gesehen?«
    »Sie glauben einen Schatten. Dann ging auch die Tür auf. Das bekamen sie noch mit, aber es war niemand zu sehen, der die Tür ge öffnet hat. So etwas ist schon komisch.«
    Etwas rann mir kalt den Rücken hinab, wie einige dünne Eisbahnen. »Können Sie sagen, welche Zelle das gewesen ist, Mr. Adams?«
    »Ja.«
    »Wer sitzt dort ein?«
    Ich hatte die Antwort schon geahnt und war trotzdem leicht geschockt, als ich den Namen erfuhr.
    »Der Mann heißt van Akkeren!«
    ***
    Es lag auf der Hand, dass in unserem Kopf sämtliche Alarmsirenen anschlugen. Sogar Suko schoss das Blut in den Kopf. Er brauchte mich nur anzuschauen, da wusste ich, was er dachte.
    »Bloß keine Sekunde länger mehr!«
    Adams Mund blieb offen, als er sah, dass wir losrannten, als wäre jemand mit einer Bullpeitsche hinter uns her. Den Weg zu van Akkerens Zelle kannten wir zum Glück. Es dauerte nicht lange, da bogen wir in den Flur ein und sahen, dass sich etwas verändert hatte.
    Die Tür zu van Akkerens Zelle stand offen. Davor hielt ein Pfleger Wache, der uns böse anschaute und uns nicht hineinlassen wollte.
    Aus der Zelle klang die Stimme des Chefs, und die hörte sich ganz und gar nicht lustig an.
    »Verdammt noch mal, kann mir jemand sagen, wie das passieren konnte?«
    Um den Pfleger kümmerten wir uns nicht. Wir drängten uns an ihm vorbei und betraten den Raum.
    Dr. Turgis und zwei Mitarbeiter hielten sich dort auf. Der Arzt hatte einen hochroten Kopf. Sichtbar traten die Adern an seiner Stirn hervor. Er stierte uns an und schnappte dabei nach Luft.
    Wir sagten nichts, schauten uns um und wussten, dass es keinen Vincent van Akkeren mehr gab.
    Dr. Turgis hatte uns gesehen und starrte uns an. »Er ist weg!«, flüsterte er, »verdammt noch mal, er ist weg. Er ist geflohen oder verschwunden. Man hat ihn befreit. Es ist etwas passiert, was noch nie vorgefallen ist. Van Akkeren ist weg.« Wir konnten nur nicken und standen ebenso betreten herum wie Dr. Turgis und seine beiden Mitarbeiter. Ich wusste wirklich nicht, was ich dazu sagen sollte.
    Aber

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