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1356 - Am Abgrund des Lebens

1356 - Am Abgrund des Lebens

Titel: 1356 - Am Abgrund des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erlangt haben, um sie zu bekommen. Dieser wichtige Generalschlüssel brachte ihn in jede Zelle hinein. Zwar mussten sie stets abgegeben werden, wenn die Mitarbeiter das Haus verließen, was auch in der Regel geschah, doch Nolan hatte es nicht getan, und jetzt war er froh darüber, dass der Schlüssel tief in seiner Tasche steckte. Er holte ihn hervor, denn mittlerweile hatte er den Gang erreicht, in dem er auch das Zimmer eines bestimmten Mannes fand.
    Er musste van Akkeren zuerst das Blut aussaugen. Andere würden folgen, aber dieser Patient war wichtig. Das hatte ihm auch die Gestalt mit dem roten D auf der Stirn gesagt.
    Noch einmal blieb er stehen und blickte sich um. Er brauchte keine Sorge zu haben. Es lief alles wunderbar weiter. Das Essen war ausgeteilt worden, und die Überwachungskameras in den Gängen wurden erst später aktiviert.
    Die in den Zellen allerdings liefen, und auch die Kamera in der Zelle des van Akkeren.
    Da musste er sich schon etwas einfallen lassen. Es stellte sich alles genau vor. Es gab in der Zelle einen toten Winkel. Das war die Ecke, in der die Toilette mit dem Waschbecken daneben stand. Zudem erfasste die Kamera die Tür nicht, wenn sie ganz aufgestoßen worden war, bei einem bestimmten Spalt nur blieb sie für das Auge unsichtbar.
    Noch mal der Blick zu beiden Seiten.
    Nichts! Keiner kam. Besser konnte es für ihn nicht laufen. Es gab kein elektronisches Schloss. Die Öffnung, in die er den Schlüssel hineinsteckte, verdiente die Bezeichnung konservativ. Nichtsdestotrotz war die Tür gut gesichert. Er schaute durch das Guckloch. Van Akkeren war da. Er hockte neben dem Bett auf dem Boden und hatte seinen Rücken gegen die Kante gestützt. Mit beiden Armen umschlang van Akkeren seine Knie. Den Kopf hielt er leicht verdreht und schaute gegen die Decke.
    Dass die Tür bereits aufgeschlossen worden war, hatte er noch nicht mitbekommen. Er hockte da, sinnierte vor sich hin und bewegte ab und zu mal die Lippen, ohne allerdings etwas zu sagen.
    Der Eindringling wusste genau was er zu tun hatte. Nur die Tür nicht zu weit öffnen, nur im toten Winkel bleiben. Alles andere wäre fatal gewesen.
    Er hielt sich daran. Er kümmerte sich auch nicht um van Akkeren.
    In diesen Augenblicken war es ihm egal, ob er nun gesehen wurde oder nicht. Wichtig war sein Vorhaben.
    Das zog er durch.
    Er schlüpfte in die Zelle und tauchte sofort ab, während er die Tür leise wieder zufallen ließ. Auf allen vieren bewegte er sich vor, um den Platz neben der Toilette und dem Waschbecken zu erreichen, wo er hocken blieb und abwartete. Seinen Blick hatte er auf das Bett gerichtet und damit auch auf van Akkeren.
    Der hatte ihn gesehen. Er hat alles gesehen, aber er war von der Aktion so überrascht gewesen, dass er nichts tat. Er saß nur da und schaute nach vorn, den Blick jetzt auf den Mann in der hellen Pflegerkleidung gerichtet.
    Ein krächzendes Lachen drang aus van Akkerens Kehle. Er schaute zu Nolan hin und schüttelte den Kopf.
    »He, was ist los?«
    Nolan nickte. »Nicht so laut.«
    »Gut.« Der Grusel-Star sprach jetzt leiser. »Was willst du? Weshalb bist du gekommen?«
    »Pst! Nicht so laut, Vincent. So heißt du – oder?«
    »Ja. Sag, was du willst.«
    Nolan winkte mit dem gekrümmten Zeigefinger. »Komm her zu mir, dann sage ich es dir. Aber benimm dich normal. Jeder soll sehen, dass du zum Eimer musst.«
    »Warum denn? Warum soll ich zu dir kommen?«
    »Ich habe dir etwas zu sagen.«
    »Dann los.«
    »Nein, hier.«
    »Warum?«
    »Weil wir hier sicherer sind.«
    »Aha. Und was hast du mit mir vor?«
    »Ganz einfach, Vincent. Ich will dich hier rausholen. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Aber…«
    »Kein Aber, komm her!«
    Noch zeigte er sich störrisch. »Du gehörst nicht zu uns, das weiß ich. Du bist kein Diener des Schwarzen Tods. Wenn mich jemand hier herausholen kann, dann nur er.«
    Boris Nolan wusste nicht, wer oder was mit dem Schwarzen Tod gemeint war. Sein Denken funktionierte anders, und das zeigte er van Akkeren auch, indem er den Schlüssel in die Höhe hielt.
    »Bist du immer noch der Meinung…?«
    Der Grusel-Star überlegte. Zwar hoffte er auf seine Befreiung, aber wie sie plötzlich durchgezogen wurde, damit hatte er beim besten Willen nicht rechnen können. Da war nichts von einer Sense zu sehen, auch nichts vom Schwarzen Tod. Nein, hier taucht tatsächlich ein Pfleger auf, der sonst zu seinen Feinden gehört und nun die Seiten gewechselt hatte.
    Das musste auch jemand wie van

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