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1358 - Im Dimensionsgefängnis

Titel: 1358 - Im Dimensionsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bemerkte, wie der Projekt-Koordinator sich innerlich krümmte und wand.
    Doch ich beherrschte mich, denn Zorn war noch nie ein guter Ratgeber gewesen. „Im Universum Tarkan gibt es eine Art Sekte, deren Anhänger sich als Propheten des Hexameron oder als Propheten der Letzten Sechs Tage bezeichnen", sagte Bao stockend. „Diese Sekte hat große Macht."
    „Und was strebt sie an?" stieß ich nach.
    Wieder krümmte und wand sich Bao innerlich. „Ich weiß es nicht!" stieß er schließlich hervor.
    Ich glaubte ihm nicht. Vielmehr hatte ich den Eindruck, daß er nicht auszusprechen wagte, was er wußte obwohl ich sicher war, daß sein Wissen nicht sehr umfangreich sein konnte, denn sonst hätte er die Lage an Bord des KLOTZES aus eigener Kraft in den Griff bekommen.
    Ein Seitenblick zu Gucky verriet mir, daß es dem Mausbiber auch diesmal nicht gelungen war, die Gedanken des Projekt-Koordinators telepathisch zu sondieren. „Warum weißt du nichts darüber?" bohrte ich weiter. „Ist dir dieses Wissen genommen worden, oder hindert dich so etwas wie ein posthypnotischer Block daran, es in deine Erinnerung zu rufen?"
    „Ich weiß auch das nicht", erwiderte Bao gepeinigt. „Möglicherweise gibt es so etwas wie einen posthypnotischen Block, aber auf andere psionischer Ebene. Ich ahne, daß meine Leute und ich nicht in der Lage sind, etwas über die Gründe und Hintergründe der Manipulationen auf der NARGA PUUR herauszufinden. Darum bitte ich dich, Atlan, gemeinsam mit deinen Leuten der Sache auf den Grund zu gehen. Irgend etwas beherrscht das Schiff, aber nicht über die technischen Systeme des Scotaming, sondern über andere Mittel, auf die ich keinen Einfluß habe und auch nicht über die technischen Systeme des Scotaming erzielen kann."
    Nicht schlecht! raunte der Logiksektor mir zu. Aber fordere mehr Wissen über den KLOTZ, bevor du dich in die Tiefen des Riesengebildes wagst!
    Das entsprach meinen eigenen Überlegungen.
    Ein Vorstoß unter meiner Führung in die Tiefen des KLOTZES war genau nach meinem Geschmack - davon einmal abgesehen, daß ich auch unter den speziellen Aspekten der USO-Einsatztaktik zum selben Schluß gekommen war. „Es wäre zu überlegen", erklärte ich mit gespielter Zurückhaltung. „Allerdings nur dann, wenn ich neue Fakten erfahre, die mir bei einem solchen Vorstoß nützlich sein können."
    „Ich kann dir nicht viel mehr sagen als das, was ich schon deinen Leuten gesagt habe", sagte Bao. „Aber in einer Sektion nicht weit vom Scotaming existiert eine kleine Kolonie von Zataras, die als Chronisten beziehungsweise kollektives Logbuch der NAGRA PUUR fungieren. Von ihnen kannst du wahrscheinlich einige nützliche Fakten bekommen."
    Ich erinnerte mich überdeutlich daran, was ich über die Zataras wußte, jene intelligenten Pflanzenwesen, die vor rund 50.000 Jahren auf der NARGA SANT aus Tarkan ins Standarduniversum gekommen waren.
    Deshalb wunderte ich mich nicht darüber, daß es auch auf der NARGA PUUR eine Kolonie von ihnen gab.
    Unter Umständen konnte ich wichtige Fakten von ihnen erfahren. Dennoch durfte ich mich von diesen Aussichten nicht zu übereiltem Handeln verleiten lassen.
    Schließlich diente letzten Endes alles, was ich in diesen turbulenten Zeiten unternahm, in erster Linie dazu, eine Möglichkeit zu finden, meinem verschollenen Freund Perry zu folgen und ihm im fremden Universum beizustehen.
    Alles andere war sekundär. „Wir machen es folgendermaßen", erklärte ich deshalb. „Gucky, Ras und ich gehen zu den Zataras, um von ihnen Informationen zu bekommen. Sobald dieser Zweck erreicht ist, kehren wir noch einmal ins Scotaming zurück und legen die weitergehende Einsatzplanung fest. Irgendwelche Einwände?"
    „Wo Gucky hingeht, da gehe ich auch hin!" fauchte Sue-El-K'yon und funkelte mich aufbegehrend aus ihren Katzenaugen an. „Ausgeschlossen!" sagte ich, klarmachend, daß ich in dieser Beziehung keinen Widerspruch duldete. „Es handelt sich um einen Vorstoß in unbekanntes Terrain, da muß die Teilnehmerzahl auf die wichtigsten Akteure beschränkt sein. Außerdem kommen wir bald zurück."
    „Ganz sicher, Sue-El", unterstützte mich der Ilt. „Aber mich nehmt ihr doch mit", sagte Eirene mit zuversichtlichem Lächeln. „Nein", entschied ich - und fügte tröstend hinzu: „Fellmer braucht jemanden, auf den er sich verlassen kann - und außer dir bleibt ja niemand zurück. Natürlich auch Sue-El, aber sie kann Fellmer nicht groß helfen, sondern muß von dir

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