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1358 - Im Dimensionsgefängnis

Titel: 1358 - Im Dimensionsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Information über die Unterkunft der Zataras, die Bao mir gegeben hatte, und stellte fest, daß wir die nächste Abzweigung nach links nehmen mußten und dann nach wenigen Metern auf einen der Zugänge zu diesen Pflanzenwesen stoßen würden.
    Sekunden später hatten wir die Abzweigung erreicht und blickten in einen Nebenkorridor, der nach rund fünf Metern an einem dunkelgrünen Schott endete, auf dessen Oberfläche sich das gelbliche Licht der Korridorbeleuchtung spiegelte und seltsame, bizarre Formen vorgaukelte.
    Im gleichen Moment erstarrten wir förmlich.
    Irgendwo unter unseren Füßen, wahrscheinlich ein paar hundert Meter tiefer, ertönte ein schwaches Summen, schwoll für Sekundenbruchteile an und verebbte in der anderen Richtung wieder.
    Ich hatte mein Vielzweck-Armbandgerät kontrolliert und festgestellt, daß rund dreihundertfünfzig Meter unter uns ein geradlinig verlaufendes Hochenergiefeld mit einem Querschnitt von zirka fünfzig Zentimetern „angesprungen" war und über sich ein schnell und horizontal dahinwanderndes Magnetfeld erzeugte.
    Das Vortriebsmagnetfeld einer Vaku-Rohrbahn!
    Demnach gab es innerhalb des KLOTZES doch mehr Aktivitäten, als wir bisher angenommen hatten. Ob das allerdings etwas mit den Manipulationen zu tun hatte, durch die das Schiff mit unbekanntem Ziel auf Überlichtphase gebracht worden war, konnte ich nur zu erraten versuchen.
    Ich spürte ein bekanntes Prickeln im Hinterkopf.
    Die Geheimnisse der NARGA PUUR stellten eine ungeheure Herausforderung für mich dar. Ich mußte mich dazu zwingen, ihr nicht nachzugeben und noch abzuwarten, anstatt das Schiff sofort und systematisch vom Bug bis zum Heck zu erforschen. „Zuerst die Zataras!" sagte ich, an Ras und Gucky gewandt.
    Danach aktivierte ich den Kodeimpulsgeber abermals und richtete das rötlich markierte Abstrahlfeld auf das dunkelgrüne Schott. „Wieder Fehlanzeige!" kommentierte Gucky, als nichts geschah. „Soll ich es telekinetisch aus den Halterungen stoßen?"
    „Warte noch!" bat ich. „Ungeduld ist ein schlechter Ratgeber."
    „Das stimmt allerdings", ertönte eine zarte Stimme, die ich unwillkürlich als weiblich einstufte. „Aber wir erkennen, daß ihr keine bösen Absichten habt - auch das possierliche Pelzwesen nicht - und daß ihr mit uns reden wollt."
    Der Ilt stieß einen schrillen Pfiff aus, dann rief er: „Ich bin der Erbe des Universums, und als solcher kann ich gar nicht possierlich sein, sondern höchstens attraktiv. Selbstverständlich aber kommen wir in Frieden, ihr zarten Pflanzen. Öffnet also das Schott, damit wir euch besuchen können!"
    Tatsächlich fuhr das dunkelgrüne Schott zur Seite. Das Innere einer Schleusenkammer wurde sichtbar.
    Es war von rötlichem Licht erfüllt. „Tretet ein!" forderte die zarte Stimme uns auf.
    Wir zögerten nicht, aber als wir in der Schleusenkammer standen, konnte ich mich nicht enthalten zu fragen: „Wodurch sprichst du zu uns, Zatara?"
    „Durch ein Parlafon", antwortete das Pflanzenwesen. „Wir kannten dieses Gerät zwar lange Zeit nicht, aber als es mit Hilfe einer unserer Artgenossinnen in einem anderen Sektor dieses Universums entwickelt wurde, besaßen wir alle Informationen darüber im gleichen Augenblick und konnten es nachbauen lassen."
    Ich nickte, denn ich wußte, daß die Zataras Informationen über Ereignisse in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft so aufnahmen, als würden sie ihnen förmlich zufliegen - und das über unvorstellbare Entfernungen hinweg. Allerdings verstanden sie diese Informationen oft nicht oder nur teilweise.
    Als sich das Schott hinter uns schloß, öffnete sich das Schott vor uns.
    Ich blickte in einen großen, unregelmäßig gestalteten Raum mit vielen Erhebungen und Nischen, dessen kuppelförmige Decke hellrotes, wärmendes Licht ausstrahlte und damit mindestens ein Dutzend unterschiedlich gefärbte Pflanzenwesen beleuchtete, die aus in den Boden versenkten Kübeln mit dunkler, humoser Erde wuchsen. Ein phantastischer Anblick! Während ich noch hinsah, schwebte etwas Kleines, Glänzendes links an mir vorbei und tauchte zwischen den dunkelgrünen, lederartigen Blättern einer Zatara unter, deren etwa 70 Zentimeter hoher Stamm purpurfarben leuchtete und an deren Spitze eine offene Blüte mit großen, rot und - lila schimmernden Blütenblättern und zahllosen irisierenden Staubblättern prangte.
    Das mußte das Parlafon gewesen sein!
    Langsam ging ich auf diese Pflanze zu und blieb zirka zwei

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