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1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurden und psionische Wirkungen über Galaxien hinweg ausübten.
    Atlan fragte sich, warum er diese psionischen Wirkungen nicht auch gespürt hatte, denn er als Ritter der Tiefe war dafür besonders sensibilisiert.
    Was ist nur los? dachte er beklommen. „Was geht hier vor, Tengri?" rief er laut.
    Und wieder hörte er seine eigene Stimme nicht.
    Dafür tauchten auf der Empore plötzlich die sechzehn Zeremonienmeister des Domes Kesdschan auf, von denen das Gerücht sagte, daß sie direkte Kontaktpersonen der Kosmokraten seien. In ihren weiten Roben aus dunklem Samt mit weißen Pelzumrandungen wirkten sie wie Anachronismen und verbreiteten dennoch eine Aura der Feierlichkeit.
    Während Atlan sich noch fragte, warum Tengri Lethos nicht zu ihm sprach (eigentlich ja Tengri Lethos-Terakdschan, aber als Projektion erschien immer nur der Körper von Tengri Lethos, obwohl dieser Körper das miteinander verschmolzene Bewußtsein sowohl von Tengri Lethos als auch von Terak Terakdschan beherbergte), öffnete sich auf der Empore der Kreis der Zeremonienmeister.
    Und in ihrer Mitte wurde Jen Salik sichtbar. „Jen!" rief Atlan.
    Doch Jen Salik reagierte nicht, obwohl er mit ernstem Gesicht in seine Richtung zu sehen schien.
    Jählings schwoll der Chor der Stimmen wieder an, diesmal von einer zusätzlichen Komponente geleitet.
    Die feierlichen Klänge hallten durch den Dom und betäubten den Arkoniden beinahe.
    Und auf ihrem Höhepunkt verwandelten sie sich in die Stimme von Tengri Lethos-Terakdschan. „Die Kosmokraten haben entschieden, daß Perry Rhodan und Atlan von ihrem Bann befreit werden sollen!" sagte der Hüter des Wächterordens der Tiefe mit einer Lautstärke, die Atlan im ersten Moment befürchten ließ, sie könnte die Wandung des Domes bersten lassen. „Sie werden von ihren Ritterpflichten suspendiert und bekommen dadurch die Möglichkeit, frei nach eigenem Ermessen so zu handeln, wie ihr Gewissen es ihnen vorschreibt. Ihre Rechte als Ritter der Tiefe bleiben ihnen aber auf Lebenszeit und darüber hinaus erhalten, denn nach ihrem Tode werden ihre Bewußtseine in die stählerne Hülle des Domes eingehen, so, wie Jen Salik zu seinen Lebzeiten in den Dom Kesdschan eingeht, um den Ritterorden zu stärken und so zu wappnen, daß sich niemals der Spruch bewahrheiten kann, wonach alle Sterne erlöschen, wenn es keine Ritter der Tiefe mehr gibt."
    Die Botschaft verhallte - und abermals klang der Chor auf. Sein Gesang drückte Klage und Frohlocken zugleich aus, und Atlan ahnte, daß es die Gemütsverfassung Jen Saliks war, die von ihm wiedergegeben wurde. Jen nahm für immer Abschied von der Welt, in der er bisher gelebt hatte - und er ging in eine neue Welt ein, die Tausende frühere Ritter der Tiefe und ihre Orbiter mit ihm teilten und in der unendlich viele faszinierende Erlebnisse und Erkenntnisse auf ihn warteten.
    Als Jen Saliks Gestalt zwischen den Zeremonienmeistern durchsichtig wurde und schließlich völlig verschwand, löste sich auch die konturenhafte Abbildung von Tengri Lethos' Gesicht auf der Wand des Domes auf.
    Einen Herzschlag später begann die Hülle des Domes zu schwingen und die psionischen Impulse durchdrangen das gesamte Universum und durchdrangen auch den Arkoniden, so daß er die Vibrationen in jedem einzelnen Zellkern seines Körpers zu spüren glaubte.
    Im nächsten Moment war es vorbei.
    Verschwunden war die Kuppel des Domes, verschwunden waren die Pilger, verschwunden waren die Zeremonienmeister.
    Atlan sah vor sich eine silbrig schimmernde Wand, acht Meter lang und vier Meter hoch und mit den Schalt und Kontrollelementen einer hochwertigen Positronik - und er begriff, daß er vor der Hamiller-Tube stand, der Bordpositronik der BASIS, die sein Ziel gewesen war.
    Vor seinen Augen tanzten bunte Ringe, als die geistige Anspannung der letzten Zeit einer fast totalen Erschöpfung wich. Er knickte in den Knien ein und hielt sich mit letzter Willenskraft nur noch deswegen aufrecht, weil er sich Sorgen um das Schicksal von Eirene und Gucky machte. „Wir müssen ihn in die Bordklinik bringen", hörte der Arkonide eine weibliche Stimme sagen. Eirenes Stimme! „Quatsch, sein Aktivator und sein Cybermed können ihn allein wieder auf die Beine bringen!" widersprach eine andere Stimme. Guckys Stimme!
    Die Gewißheit, daß die Freunde nicht zwischen den Psionischen Netzlinien verschollen waren, sondern lebendig und gesund mit ihm auf der BASIS angekommen waren, ließ Atlans Widerstand gegen die Erschöpfung

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