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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr geben.«
    »Doch, Tilo, doch!« So leicht ließ sich Sir Richard nicht die Butter vom Brot nehmen. »Es gibt sie, denn sie stehen vor dir. Schau sie dir genau an.«
    Auf ein Zeichen des Anführers hin löste sich der Kreis auf. Tilos Blick auf den Altar wurde wieder frei. Er schaute nur kurz zu Bill Conolly hin, der nicht mehr auf dem Rücken lag. Er hatte sich jetzt halb aufgerichtet und stützte sich mit dem rechten Arm ab, um nach vorn schauen zu können. Er war noch immer angeschlagen. So fiel es ihm schwer, seinen Kopf gerade zu halten, aber auf seinen Lippen lag wieder das verbissene Lächeln, das zeigte, dass er es geschafft hatte und keine Angst mehr um sein Leben haben musste.
    »Ja, ich sehe euch. Aber was soll das? Ihr seid so gut wie enttarnt und…«
    »Wir werden unsere Gesichter nicht zeigen«, erklärte der Gelehrte. »Ich bin eine Ausnahme.«
    »Das sehe ich nicht so. Ich will, dass die Masken abgenommen werden. Ich will jedem ins Gesicht schauen und erkennen, wer tatsächlich bereit gewesen ist, einen so verfluchten Mord zu begehen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Werde ich schießen.«
    Sir Richard bog den Kopf zurück und lachte. »Ja, das glaube ich sogar. Aber wir sind zwölf Personen, Sie sind allein, Tilo. Jeden von uns können Sie nicht erwischen. Zwei, drei oder auch vier, aber dann sind die Messer da, die Sie durchbohren werden, und die meisten von uns wird es noch immer geben.«
    Tilo nickte. »Das könnte so stimmen«, gab er zu. »Aber es ist nicht ganz richtig.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich nicht allein bin!«
    ***
    Genau der Satz war für Suko und mich das Stichwort. Wir hatten im Dunkel der oberen Treppenhälfte gewartet, alles mit angehört und alles gesehen. Auch unseren Freund Bill Conolly, der sich zum Glück nicht mehr in einer solch lebensbedrohlichen Lage befand.
    Schon zuvor hatten wir einige Male eingreifen wollen, dann aber eingesehen, dass es besser war, abzuwarten.
    Nun befanden wir uns auf dem Weg. Die Treppe war breit genug, dass wir nebeneinander hergehen konnten, ohne uns gegenseitig zu behindern.
    Wir liefen vor, und es sah aus wie von einem Regisseur in Szene gesetzt. Suko und ich hatten unseren Auftritt. Wir lösten uns aus dem Dunkel, wir hielten beide unsere Waffen schussbereit, und ich hatte etwas getan. Vor meiner Brust hing offen das Kreuz. Jeder, der mich anschaute, musste es sehen.
    Stufe für Stufe nahmen wir, und wir wurden von Tilo gehört, der die Treppe hinter sich ließ und uns den Weg freimachte, bis wir schließlich nebeneinander standen und Tilo in die Mitte genommen hatten.
    Das große Schweigen war eingetreten. Auch die Erleuchteten waren nur Menschen und mussten ihren Schock und die große Überraschung erst mal verdauen.
    Sie konnten nichts sagen. Ich stellte mir vor, dass ihre Münder hinter den Masken offen standen. Wir ließen sie noch staunen, bis ich das Kommando praktisch übernahm, denn ich hatte die Bluttat in der Templer-Kirche nicht vergessen.
    Und ich hatte einen bestimmten Verdacht, den ich unbedingt bestätigt haben wollte.
    »Santini. Ich weiß, dass sie hier sind. Treten Sie aus diesem Kreis hervor. Und ihr anderen denkt daran, dass Kugeln immer schneller als Messer sind. Wer es versuchen will – bitte…«
    Sie erhielten jetzt tatsächlich eine Erleuchtung und waren vernünftig genug, sich nicht gegen uns zu stellen. Einige von ihnen demonstrierten das, denn sie ließen ihre Messer mit den goldenen Klingen los, die dann zu Boden fielen.
    Und Sir Richard tat etwas, das ich ihm nicht zugetraut hätte. Er hatte sich blitzschnell umgestellt, weil er wusste, wann eine Sache verloren war.
    »Ich habe da noch etwas und möchte Sie bitten, nicht zu schießen, wenn ich jetzt eine Waffe ziehe, die ich gefunden habe. Ich glaube, Ihr Freund Conolly hat sie verloren.«
    Als Bill das hörte, musste er lachen. »So kann man es auch drehen, John. Er hat sie mir abgenommen.«
    »Egal, du bekommst sie ja zurück.«
    »Das wird er.« Sir Richard warf Bill die Beretta zu. »Schusswaffen sind sowieso nicht meine Art. Sie passen nicht zu einem Mann der Wissenschaft.«
    Auf einmal drehte sich alles. Plötzlich waren aus mordlüsternen Bestien friedliebende Menschen geworden, die sogar noch in Vorleistung gingen, denn sie brauchten keinen Befehl, der ihnen sagte, dass sie ihre Masken abzunehmen hatten.
    Das taten sie von allein.
    »Wie Harmlos sie plötzlich sind«, sagte Suko. »Wie die Mitglieder in einem Bowling-Club.«
    »Die wissen genau, was sie

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