1373 - IMAGO
deinen Kurs und postierten umfangreiche Flottenverbände entlang der Strecke, die wir uns ausgerechnet hatten."
„Warum sucht ihr nach mir? Was wollt ihr von mir?"
„Es ist große Unruhe in der Galaxis Hangay", sagte Gil-Gor. „Die Juatafu-Roboter - so nennst du sie - und die Benguel sind auf der Suche nach einem Wesen, das sie Imago nennen. Sie sind mit riesigen Schwärmen von Raumschiffen unterwegs und stören die Tätigkeit der Projektorganisation.
Wir wissen, daß du Imago bist. Die Projektorganisation hat dir einen Vorschlag zu machen, der in deinem und unserem Interesse liegt."
„Was für ein Vorschlag ist das?" wollte Perry Rhodan wissen. „Ich bin nicht berechtigt, darüber zu sprechen", antwortete Gil-Gor. „Was, wenn ich mich weigerte, dir nach Charif zu folgen?" fragte Rhodan. „Dann wäre ich gezwungen, das Feuer auf dich zu eröffnen."
Perry Rhodan wandte sich zur Seite. Mit halblauter Stimme und auf terranisch fragte er: „Wie stehen unsere Chancen?"
„Null", antwortete LEDA. „Ich besitze leistungsfähige Schirmfelder. Aber wenn über dreizehnhundert Raumschiffe auf einmal zu schießen anfangen, kann ich dich nicht mehr beschützen."
*
Zu Gil-Gor gewandt, sagte Rhodan: „Ich folge deiner Aufforderung."
Der Kartanin schien erleichtert. Die Haare seines Schnurrbarts zitterten. „Sag mir, Fremder", begann er von neuem, „welches ist in deinem Volk die nachhaltigste Art und Weise, ein Übereinkommen zu bekräftigen?"
„Abgesehen von beweisfähigen Schriftstücken - das Ehrenwort", antwortete Rhodan, der ohne Mühe erriet, worauf Gil-Gor hinauswollte. „Gut denn. Gibst du mir dein Ehrenwort, daß du mich nach Vinau begleiten wirst?"
Vinau, erinnerte sich Perry Rhodan, war die Stammwelt der Kartanin. Charif hieß das Zentralgestirn des Systems. „Ich gebe dir mein Ehrenwort", antwortete er.
Er hätte sein Wort nicht gegeben, wenn er nicht festen Sinnes gewesen wäre, sein Versprechen zu halten. Und er hätte sein Versprechen nicht halten wollen, wenn er nicht im Besitz von Informationen gewesen wäre, mit denen er die Selbstsicherheit der Projektorganisation bis hinab zu den Grundfesten hätte erschüttern können. Die Hauri waren im Begriff, den Masseverlust des Universums Tarkan durch Materieüberführungen aus Meekorah wettzumachen. Wenn diese Neuigkeit unter den Mitgliedern der Organisation nicht wie eine Bombe einschlug, dann war Hopfen und Malz verloren.
Die kartanischen Schiffe besaßen Linearantrieb, die DORIFER-Kapsel dagegen bewegte sich durch den Hyperraum. Es war kein Wunder, daß Gil-Gor Perry Rhodans Ehrenwort hatte haben wollen. Es wäre dem Terraner leichtgefallen, seinen Bewachern zu entkommen.
Der Flug dauerte nur wenige Stunden. Als LEDA an dem Punkt auftauchte, der durch die von Gil-Gor erhaltenen Koordinaten spezifiziert wurde, leuchtete voraus - eine große weißgelbe Sonne vom Spektraltyp F9 V. Die Kapsel hatte sich nicht sonderlich beeilt. Gil-Gor und seine 1347 Raumschiffe warteten bereits. Der Verband formierte sich rings um LEDA herum, dann ging es auf das Zentrum des Systems zu. Nach Verlauf einer halben Stunde meldete sich Gil-Gor. „Ich danke dir dafür, daß du dein Versprechen gehalten hast, Fremder", sagte er. „Deine Ankunft auf Vinau ist avisiert. Man wird dich deinem Stand entsprechend empfangen."
„Ich habe keinen Stand", antwortete Perry Rhodan, dem es darauf ankam zu ermitteln, wie leicht man den Kartanin aus dem Gleichgewicht bringen konnte. „Ich bin Privatmann."
Gil-Gors Geistesgegenwart erwies sich als dem Witz des Terraners ebenbürtig. „Dann wird man dir einen Stand zuteilen müssen", antwortete er mit ernster Miene. „Nach allem, was mir Ren-No über dich berichtet hat, müßte es ein recht hoher sein."
Während des Fluges nahm die LEDA Messungen vor. Sie ermittelte insgesamt zwölf Planeten unterschiedlicher Größe und physikalischchemischer Zusammensetzung. Sie hörte auch Funkgespräche ab, von denen es so viele gab, daß sie wie tropischer Regen auf ihre Antennen einprasselten. „Vinau ist der zweite Planet, von der Sonne Charif aus gerechnet", berichtete sie über ihre Ergebnisse. „Der dritte Planet heißt Jalip. Auf ihm scheinen alle möglichen Spezies intelligenter Wesen zu leben.
Denn die Sendungen, die von dort ausgehen, verwenden Informationskodes, von denen mir nur die wenigsten bekannt sind. Es sieht so aus, als wären auf Jalip Vertreter sämtlicher Mitgliedsvölker der Kansahariyya
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