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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in so eine.«
    »Ich will wieder nach Hause«, flüsterte Lilly. Es war zu hören, wie nahe sie den Tränen war.
    Cindy konnte nicht mehr an sich halten. Sie prustete los. »Das hier ist euer neues Zuhause. Versteht ihr das nicht? Ihr seid jetzt hier zu Hause. In der Kirche. Es ist die Kirche der Dunkelheit. Und das Dunkel wird euch von nun an begleiten.«
    Beide Kinder merkten, dass sie in der Klemme steckten. Aber sie wussten auch, dass sie gegen Cindy nicht ankamen. Sie war für sie als Freundin und Beschützerin mitgekommen, doch diesen Status hatte sie längst verloren.
    Die Geschwister spürten mit dem sicheren Instinkt der Kindheit, dass sich einiges verändert hatte, konnten jedoch nichts dagegen tun, weil sie eben zu schwach waren.
    Der Instinkt riet ihnen, das Spiel mitzumachen, aber die Angst blieb. Sie fassten sich an den Händen, und so schien es, als wäre das alte Märchen von Hänsel und Gretel zur Wahrheit geworden.
    »Geht jetzt…«
    »Aber nicht ohne Licht«, sagte Benny.
    »Dann holt endlich eure Lampen hervor.«
    Sie steckten in den Taschen, die Mrs. Fenton ihren Kindern umgeschnallt hatte.
    Dass sie Angst hatten, stand für beide fest. Da war auch der Junge nicht mutiger als das Mädchen. Beide schalteten die Lampen ein und versuchten so, ihre Angst zu überwinden.
    Zwei helle Arme stachen in die tiefschwarze Finsternis hinein. Die Dunkelheit wurde nur zum Teil zerrissen, weil der Stollen einfach zu breit war. Die Kinder mussten die Lampen schwenken, um mehr erkennen zu können, was ihnen allerdings auch keinen Mut machte, denn das Licht strich nur wie bleiche dünne Farbe an den Wänden entlang, um schließlich im Nichts zu enden.
    »Geht endlich los!«
    Der Befehl hörte sich an wie ein böses Zischen. Cindy stieß zudem ihre Hände gegen die Rücken der Kinder, die dann in die Düsternis des Stollens stolperten…
    ***
    Davon überzeugt, dass unser Plan der richtige war, waren wir natürlich nicht. Aber wir mussten etwas tun und konnten nicht mehr im Haus sitzen bleiben, um darauf zu warten, dass etwas passierte.
    Jane kannte sich hier nicht aus. Auf meine Hilfe konnte sie auch nicht zählen, aber ich ließ mich von ihr führen, und so sahen wir als Ziel die mächtige Wand des Steinbruchs an, der sich vor uns erhob wie ein unüberwindlicher Wall, zumindest, wenn man nahe an ihn heranfuhr.
    Die Steine rückten noch näher, und das Gelände führte in einer leichten Steigung auf sie zu. Um etwas Verdächtiges zu entdecken, hatten wir uns dazu entschlossen, an der Breitseite des Steinbruchs entlangzufahren. Für einen Geländewagen wäre das kein Problem gewesen, der Rover allerdings hatte schon seine Probleme.
    Jede Unebenheit schluckte er nur unwillig. Ich musste mich stark auf das Lenken konzentrieren, und so oblag es Jane, den Überblick zu behalten.
    Die Wand befand sich jetzt rechts von uns. Sie warf auch schon einen Schatten, weil sich der Glutball der Sonne recht weit zurückgezogen hatte.
    Für uns war wichtig, dass wir diesen verdammten Riordan fanden, aber auch den Zwerg, der uns leider entkommen war. Von ihm hätten wir einiges erfahren können. So wussten wir nichts und fuhren an der Wand entlang.
    Eine ähnliche Formation gab es auch in Südfrankreich in der Nähe von Alet-les-Bains. Dort war das Gestein nur dunkler, und es existierte in der Mitte der Wand eine sehr schmale Schlucht, durch die man in diese Masse hineingehen konnte und somit in die Kathedrale der Angst gelangte.
    Ich hatte dort schon einiges erlebt und fragte mich, was mir hier bevorstand.
    Einmal die Kathedrale der Angst und nun die Kirche der Dunkelheit. Welche Gemeinsamkeiten gab es da?
    Keine inneren, nur äußerliche, davon war ich überzeugt. Denn hier würde ich kein silbernes Skelett eines Kreuzträgers finden, sondern unter Umständen ein Zerrbild des Teufels und der Hölle.
    Wir konnten nicht schneller als im Schritttempo fahren, und dann war es auch nicht einfach, immer wieder den Hindernissen auszuweichen, die sich vor uns aufbauten.
    »John, da vorn ist was!«
    Ich tippte auf die Bremse.
    »Wo genau?«
    »Du brauchst nur nach vorn zu schauen. Vielleicht ein wenig nach links, dann siehst du es. Es ist ein dunkler Gegenstand, und ich denke, dass es sich dabei nicht um einen Felsen handelt.«
    Wenn Jane so sprach, war sie sich ihrer Sache bereits relativ sicher. Ich folgte ihrem Ratschlag, konzentrierte mich auf den Punkt und sah, was sie gemeint hatte.
    Es war kein Fels. Es war überhaupt kein

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