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138 - Tödliche Fracht

138 - Tödliche Fracht

Titel: 138 - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Katja Mirren ein. »Wenigstens in dieser Hinsicht muss sich das Begleitpersonal keine Sorgen machen.«
    Matt rieb sich das Kinn. »Na schön. Dann lasst uns mal planen, wie wir den Reaktor sicher hierher bringen.«
    ***
    Eine Woche später, Nordspanien, Nähe Pamplona
    »Ihr erster Einsatz?« Lieutenant Peter Shaw wandte sich der Frau in dem gelben Schutzanzug zu, die nervös am Rand des rollenden Transporters hin und her stiefelte.
    »Nein, Sir«, antwortete sie und überprüfte zum -zigsten Mal ihr LP-Gewehr.
    »Ich meine, echter Einsatz«, fügte der einäugige Pilot hinzu – dessen zweites Auge dank der Cyborgs aus Amarillo nun bionisch war. »Nicht simulierte.«
    »Oh!« Sie blieb stehen und blinzelte ihn durch den Helm hindurch an. »Ach, Sie sind es. Tut mir Leid, ich dachte, Sie wären…«
    »Commander Drax?«, vollendete er den Satz, als sie sich unterbrach.
    »Nun, äh… ja. Nochmals Entschuldigung, Sir. Aber Ihr Vorgesetzter wirkte sehr kritisch, als wir ihm vorgestellt wurden, und…«
    »Er ist nicht mein Vorgesetzter.«
    »Ich sollte wohl besser den Mund halten, wie?« Unter der dicken Sichtscheibe des Helms wurde verschwommen ein Lächeln sichtbar. Man musste ziemlich nah heran gehen, um die Person hinter dem Schutzglas zu erkennen.
    Katja Mirren hatte mit diesen Anzügen ganze Arbeit geleistet – trotz des hohen Strahlenschutzes war man immer noch gut beweglich, notfalls auch in einem Kampfeinsatz.
    Allerdings konnte man kaum erkennen, wer in dieser Montur steckte.
    Peter Shaw grinste zurück. »Nicht doch, dadurch werden Sie lockerer. Ich bin übrigens Peter Shaw, Pilot, hin und wieder für Außeneinsätze eingeteilt.«
    »Freut mich.« Die Frau streckte ihm die behandschuhte Rechte hin. »Ich bin Consuelo Martinez, hier geborene Tèchna. Weil mein Vater meinte, mir würde ein wenig Training nicht schaden, gehöre ich der Bunkerschutztruppe an. Als Soldatin möchte ich mich eigentlich nicht bezeichnen.«
    »Hm. Und der wievielte Einsatz ist es nun?«
    »Der dritte. Zwei simulierte eingeschlossen«, antwortete sie prompt und lachte.
    Peter Shaw warf einen Blick auf die anderen Spanier, die nicht minder nervös auf dem Transporter umhergingen oder mit erhobener Waffe in wechselnde Richtungen zielten.
    »Haben die anderen auch so wenig Erfahrung wie Sie?«
    »Ja, Sir.« Martinez hob die Schultern. »Im Moment werden alle verfügbaren professionellen Kräfte für die Absicherung und den Schutz des Bunkers benötigt.«
    Das musste Lieutenant Shaw hinnehmen. »Immerhin haben wir keine Verständigungsprobleme«, meinte er.
    »Unsere Community hat bei aller Isolation stets viel Wert darauf gelegt, ein Teil der Welt zu bleiben«, antwortete Martinez. »Nun, wir hatten auch sonst nicht viel zu tun. Deshalb gibt es kaum jemanden bei uns, der nicht mindestens fünf Fremdsprachen beherrscht.«
    Auch eine Möglichkeit, die Zeit im Bunker zu verbringen, dachte Shaw bei sich. Er selbst hatte den Flugsimulator für sich entdeckt und ihn bis zur Präzision zu handhaben gelernt.
    Seine Hand zuckte unwillkürlich zur Waffe, als Martinez plötzlich herumfuhr und mit ihrem Gewehr auf einen Grashügel in etwa zweihundert Metern Entfernung zielte.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht, ich dachte… ein Aufblitzen, oder so etwas.«
    Martinez spähte angestrengt, ihre Haltung blieb angespannt.
    Peter Shaw folgte ihrem Blick mit seinem bionischen Auge.
    Nach dem Verlust hatte er eine Weile mit sich gehadert, doch das neue Auge entschädigte für alle erlittenen Schmerzen – es war besser und vor allem schärfer als jedes menschliche und so manches animalische Auge. »Dort ist nichts«, sagte er ruhig.
    »Entspannen Sie sich.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«, fuhr Martinez auf.
    »Allein durch Erfahrung können Sie das nicht feststellen!«
    »Aber durch ein geschultes Auge«, erwiderte Shaw.
    Ein Spanier kam zu ihnen. »Hast du was entdeckt, Con?«
    »Nein, Jojo – zumindest behauptet das unser britanischer Begleiter.« Martinez deutete auf Lieutenant Shaw. »Peter Shaw, das ist Joaquin Ruiz, mein Cousin. Wenn es drauf ankommt, können Sie sich auf ihn verlassen. Er ballert gern und trifft auch meistens.«
    Shaw musterte den Spanier. Er war jung, wie alle vom Begleitpersonal. Anfang zwanzig, und genauso nervös und unerfahren wie Martinez. Hoffentlich drehten diese Leute nicht durch, wenn es ernst werden sollte.
    Peter Shaw war ein misstrauischer Mensch. Er machte nicht nur Konversationsgeplänkel, um

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