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1392 - Treffpunkt Y-Gate

Titel: 1392 - Treffpunkt Y-Gate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lebenserhaltungssysteme aktiviert worden. Bei eventuell auftretenden Schäden konnte die Maßnahme lebenswichtig sein.
    Der Diskusrumpf der Jet war im Bereich der dichter werdenden Gashülle zu einem Ganzkörpertragflügel mit guten, aerodynamischen Eigenschaften geworden. Die Syntronik steuerte ihn mit den ausgefahrenen Hilfsrudern nach Flugzeugart.
    Die Maßnahme ersparte den Einsatz verräterisch strahlender Geräte, zwang der Besatzung jedoch alle Schwierigkeiten auf, die mit dem Wiedereintritt eines Raumflugkörpers in eine planetarische Atmosphäre verknüpft waren.
    Atlan hatte sich daher entschlossen, wenigstens den in Flugrichtung wirksam werdenden Prallschirm aufbauen zu lassen. Er verhinderte die unerwünschte Erhitzung großer Zellenteile infolge des Luftreibungswiderstands, stellte dafür aber eine Gefahr für sich dar.
    Je dichter die von zahllosen Ascheteilchen durchsetzte Lufthülle wurde, um so mehr steigerten sich die Leuchterscheinungen vor der Dreißigmeter-Jet. Schließlich stieß der Prallschirm die vorher ionisierten Gase und massiveren Partikel so gewaltsam ab, daß sich vor der Bugrundung ein glühender Schwall aus leuchtenden Gasen bildete. „Das mußte ja kommen!" klang Tostans Stimme in den Lautträgern der Helme auf. „Wenn wir in die Nachthälfte einschweben, gleichen wir einem Kometen."
    „Fallwinkel und Fahrt werden beim Erreichen der Dunkelzone geändert", gab die Syntronik bekannt. Sie hatte das Problem längst berechnet.
    Khemo-Massai spürte das Anspringen seiner Helmentlüftung. Sie beseitigte den auf seiner Stirn perlenden Schweiß. Tröstlich für alle war die Tatsache, daß die landenden Raumschiffe der Hauri wahre Feuerwalzen vor sich herschoben. Die Ascheteilchen mit ihren hohen Reibungswerten wurden sogar diesen großen Einheiten gefährlich. Es blieb keine Wahl, als sie mit Prallschirmen aus der Flugbahn zu schleudern.
    Der Übergang von der Tages- in die Nachtzone erfolgte abrupt. Die hochkomprimierten, nunmehr weißglühenden Gase schienen in die Zentrale-Kuppel springen zu wollen. Atlan schloß unwillkürlich die Augen.
    Es dauerte Minuten, bis die Leuchterscheinungen endlich nachließen. Die Syntronik hatte den Sturzflug beendet und den Flugkörper hochgezogen. Weit unter dem Beiboot huschten bizarr geformte Landschaften vorüber. Das Lohen tätiger Vulkane bewies, daß man sich auf einer typischen Hauriwelt befand.
    Als sich die Augen der Dunkelheit angepaßt hatten, deutete Khemo zur transparenten Kuppeldecke. „Unsere Sorgen waren wohl überflüssig. Seht euch das an! Die Raumfrachter gleichen tatsächlich abstürzenden Meteoren. Dagegen war unser Feuerschein gar nichts."
    Alapas stockdunkler Himmel wurde von keinem Stern erhellt. Dafür waren zahlreiche Feuerschweife zu sehen, die alle von anfliegenden Raumschiffen erzeugt wurden. Deren unterschiedliche Bahnkurven schienen häufig die Nachthälfte zu berühren. „Keine Merkmale für auftreffende Ortungsimpulse", teilte Silverman mit. „Man scheint uns nicht bemerkt zu haben. Das Zielgebiet wird in fünf Minuten erreicht."
    Drei Kilometer über der Gebirgslandschaft beendete die Automatik den aerodynamischen Anflug. Das Feldtriebwerk übernahm die Jet, ließ sie gemächlich absinken und auf eine zerklüftete Bergflanke zutreiben.
    Nur das Summen der Aggregate war noch zu hören. Gelegentlich wurde es vom Grollen startender Raumschiffe überlagert.
    Katschenkos Oberkörper tauchte aus dem Bodenluk auf. Er warf einen Blick nach draußen, öffnete seinen Druckhelm und hielt sich an Ben Mahurs Fuß fest. „Ein Vulkan, oder?" wollte er wissen.
    Tostan öffnete ebenfalls seinen Helm und ließ ihn nach hinten klappen. Prüfend sog er die Luft ein. Sie war atembar und laut Auswertung frei von schädlichen Mikroben. Die Syntronik hatte die Zentrale soeben mit der fremden Atmosphäre belüftet. „So dürfte es in der Hölle duften", stellte Atlan ernüchtert fest. „Hältst du es immer noch für richtig, an den Flanken eines tätigen Vulkans zu landen?"
    Ratber Tostan fühlte sich angesprochen. Seine Worte wurden von einem trockenen Husten unterbrochen.
    Nach Luft ringend, erklärte er: „Man sollte sich immer dort verstecken, wo es vernünftige Leute niemals tun würden. Überdies müßten unsere technischen Hilfsmittel ausreichen, einem Vulkanausbruch notfalls begegnen zu können."
    Atlan schnallte sich los und erhob sich aus dem Sessel. Tausend Meter über dem schwebenden Flugkörper tobten die Naturgewalten. Ein

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