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1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Anscheinend schien ihr Assunga diese Chance zu bieten.
    So ging Cornetta noch einen Schritt weiter, bis sich beide Körper berührten. Assunga holte sie noch enger heran, in dem sie etwas nach vorn ging.
    Den Mantel hielt sie noch offen, aber nicht mehr lange. Hinter Cornettas Rücken schloss er sich zusammen, und die Frau erlebte etwas, was sie sich noch vor Minuten kaum hatte vorstellen können.
    Sie hatte das Gefühl, sich aufzulösen, dass es sie nicht mehr gab, und das stimmte tatsächlich.
    Als die Lichter des Busses ihre Helligkeit über die Stelle hinwegschickten, war von beiden Frauen nichts mehr zu sehen…
    ***
    Das alte Backsteingebäude stand so, dass man von der Vorderseite her das Meer sehen konnte oder, um genau zu sein, diesen sehr breiten Fjord, dessen Name Firth of Forth war.
    An seiner Südseite lag die zweitgrößte Stadt Schottlands, Edinburgh, und genau dort waren Jane Collins und ich aus dem Flugzeug gestiegen und hatten uns einen kleinen Leihwagen besorgt, einen Ford Ka, auf dessen Rücksitz wir unser Gepäck verstaut hatten, bis zu dem Zeitpunkt, als wir ausgestiegen waren, den kleinen Parkplatz verlassen hatten und nun das Hotel betraten.
    Es lag nicht in Edinburgh, sondern ein paar Meilen östlich in Preston, einer kleinen Stadt an der Küste, in die mich Jane Collins geholt hatte.
    Gab es einen Grund? Für sie schon, für mich weniger, aber Jane war eine gute Freundin, die ich auf keinen Fall im Stich lassen wollte, deshalb war ich mit ihr geflogen. Nach einigen Gläsern Wein hatte sie mich dazu überreden können.
    Worum es ging?
    Um die Rehabilitation von 81 Frauen, die vor gut 400 Jahren einer Hexenverbrennung zum Opfer gefallen waren. Die Nachfahren dieser Frauen waren von den Oberen der Stadt eingeladen worden zu einer Zeremonie, bei der um Vergebung gebeten werden sollte, was schließlich mit einer Kranzniederlegung seinen Abschluss fand.
    Genau diese Zeremonie wollte Jane unbedingt besuchen. Ich hatte natürlich nach den Gründen geforscht und sie gefragt, ob auch eine ihrer Vorfahren damals verbrannt worden war.
    »Man kann nie wissen«, hatte sie gesagt. »Aber ich glaube eher nicht.«
    »Warum willst du dann unbedingt nach Preston?«
    »Weil mir dieses Treffen etwas suspekt ist. Es könnte nicht nur Vergebung sein, sondern auch Rache.«
    »Ach. Und wie kommst du darauf?«
    »Muss ich dir das noch sagen?«
    »Ja, denn dieser Logik kann ich schlecht folgen, da bin ihr ehrlich.«
    »Haben wir nicht oft erlebt, dass Hexen auch nach Jahrhunderten nichts vergessen haben? Dass plötzlich etwas zum Vorschein kommt, das man schon vergessen hatte?«
    »Das stimmt.«
    »Dann darfst du dich auch nicht beschweren.«
    »Moment mal, Jane. Schließlich ist das eine Rehabilitationsfeier. Es geht um Menschen, die unschuldig verbrannt und ermordet worden sind. Das musst du anders sehen.«
    »Ich weiß nicht. Eine Rehabilitation. Das ist wohl einmalig in der Geschichte. Ich habe in zahlreichen Gazetten darüber gelesen, und auch die Presse wird vertreten sein.«
    »Aber nicht Bill Conolly.«
    »Wieso?«
    »Mit dem habe ich gesprochen. Der hat entweder keine Lust oder keine Zeit gehabt.«
    »Dafür bist eben du am Ball.«
    »Leider.«
    Jetzt hatte ich hinter Jane Collins das Hotel betreten, und sie überließ mir das Ausfüllen des Meldescheins.
    Der Besitzer schaute mir zu. Er glotzte dabei auf meine Hand. Der Mann war um die 50 und strahlte über alle vier Backen, dass sein Haus ausgebucht war. Deshalb hatte er auch schnell seine Preise erhöht. Jane und ich hatten das letzte freie Zimmer bekommen.
    »Sind Sie auch wegen der Feier hier?«, wurde ich gefragt.
    »Kann schon sein.«
    Die Neugierde des Mannes setzte sich fort. »Oder Presse?«
    »So ungefähr.«
    Der Hotelier lachte. »Ja, ja, die Presse hat sich auf den Fall gestürzt, kann ich Ihnen sagen. Wir sind international bekannt geworden. Was hier geschieht, ist nämlich einmalig, kann ich Ihnen sagen. Da kann das große Edinburgh einpacken.« Er rieb seine Hände. »Und profitiert haben die in Edingburgh auch noch von uns, denn einige der Besucher wohnen dort. Die können uns richtig dankbar sein.«
    Ich schob ihm den Meldezettel rüber.
    »London ist auch eine schöne Stadt, denke ich«, murmelte der Mann nach einem Blick auf den Meldezettel, auf dem meine Adresse angegeben war. »Ich war noch nie dort. Mich zieht es auch nicht dorthin.«
    So dachten viele Schotten. Es gab eine Kluft zwischen den beiden Ländern. Zu viel war in der

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