Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
müssen warten, bis die Vennok zurückkehren und die Toto Duga sich beruhigt haben. Wir werden die Roboter bitten, die Sendeanlage wieder in Betrieb zu nehmen. Sobald das geschieht, werden die Benguel sich beruhigen und abziehen."
    Nikki Frickel sah zu Dao-Lin-H'ay hinüber. Die Kartanin aus Ardustaar lauschte Li-Nars Ausführungen mit wachsender Verwunderung. Wahrscheinlich hatte sie ihrem Exgefangenen derart logische Gedankengänge gar nicht mehr zugetraut.
    Aber Li-Nar war noch nicht fertig. „Ihr beide", sagte er und wies auf Ter-Kin und einen weiteren Angehörigen seines Volkes, „werdet direkt neben dem Antigravschacht warten. Falls die Roboter zeigen, daß sie nicht bereit sind, in ihre Höhlen zurückzukehren, müßt ihr durch den Schacht hinuntergehen und selbst dafür sorgen, daß der Sender wieder aktiviert wird."
    Ter-Kin zog ein saures Gesicht. „Was geht uns das an, wenn die Vennok erst einmal oben sind?" fragte er. „Ich schlage vor, daß wir uns mit ihrer Hilfe zu den Schiffen durchkämpfen und so schnell wie möglich starten. Sollen die Benguel sich doch selbst um ihren dämlichen Sender kümmern!"
    Li-Nar versetzte seine Zuhörer in Erstaunen, indem er sagte: „Nein! Wir werden von jetzt an ein wachsames Auge auf Narna haben. Dies ist eine vielleicht einmalige Gelegenheit, das Benguel-Problem zu lösen."
    „Dann glaubst du also nicht mehr, daß wir Agenten des Hexameron sind?" fragte Nikki Frickel.
    Li-Nar betrachtete sie nachdenklich. „Es spielt keine Rolle, was ich glaube", erklärte er gedehnt. „Diese Angelegenheit bedarf einer gründlichen Untersuchung. Aber dafür haben wir später noch Zeit."
    „Sehr beruhigend", flüsterte Wido Helfrich, als Li-Nar sich abwandte und weitere Befehle erteilte. „Wie meinst du das?" fragte Nikki Frickel verwundert. „Oh, ich dachte schon, dieser Li-Nar sei ein verkanntes Genie", erwiderte Wido trocken. „Es beruhigt mich, daß es sich nur um einen vorübergehenden Anfall handelt."
    In diesem Augenblick drängten die ersten Roboter aus dem Schacht.
     
    9.
     
    Es war auf den ersten Blick zu erkennen, daß die Toto Duga nicht die Absicht hatten, gleich wieder umzukehren. Sie hätten das auch gar nicht tun können, denn der Schacht war nach wie vor völlig verstopft. Tausende von Robotern quollen aus der Öffnung, und weitere Tausende drängten nach.
    Im Handumdrehen war die riesige Halle überfüllt. Li-Nar, seine Untergebenen, die Gefangenen - sie alle wurden mitgerissen und förmlich ins Freie hinausgespült. Dabei wurden sie voneinander getrennt, und Nikki Frickel und ihre Begleiter hätten diese Gelegenheit zur Flucht nutzen können, wenn sie gewollt hätten. Aber sie waren sich stillschweigend darüber einig, daß sie noch warten würden. „Es wird etwas geschehen", sagte Dao-Lin-H'ay und brachte damit zum Ausdruck, was jeden einzelnen von ihnen bewegte. „Ich spüre es. Laßt uns warten!"
    Sie wußten nicht, was aus Ter-Kin und seinem Begleiter wurde. Da sie die beiden Kartanin nirgends entdecken konnten, nahmen sie an, daß sie immer noch unten in der Halle steckten und auf eine Gelegenheit warteten, ihren Auftrag zu erfüllen. Von der SORONG kam die Meldung, daß die Toto Duga noch immer nicht auf den Versuch reagierten, über Funk Verbindung mit ihnen aufzunehmen.
    Das Auftauchen der Roboter hatte auf die Benguel eine seltsame Wirkung. Sie beruhigten sich augenblicklich, stellten ihre Angriffe auf die Kartanin ein und drängten stumm näher heran, ohne auf die drohend erhobenen Waffen zu achten. „Nicht schießen!" befahl Li-Nar seinen Leuten geistesgegenwärtig. „Wir ziehen uns in die Schiffe zurück."
    „Sie scheinen uns vergessen zu haben", murmelte Narktor. „Irrtum", erwiderte Dao-Lin und deutete auf ein gutes Dutzend Kartanin, die mit grimmigen Gesichtern herbeieilten.
    Aber die Kartanin kamen nicht so schnell voran, wie sie wohl geplant hatten, und bald steckten sie in dem Gewirr von Benguel und Toto Duga fest.
    Und dann kamen die Vennok ins Freie, sechzig an der Zahl. Nikki Frickel sah es und stellte zufrieden fest, daß sie sich nicht verschätzt hatte.
    Dieser Gedanke verging im Bruchteil einer Sekunde, denn ihr wurde plötzlich bewußt, daß sie schon einmal Benguel, Roboter und Vennok an einem Ort versammelt gesehen hatte. „Nein!" sagte sie entsetzt. „Geht zurück!"
    Aber die Vennok hörten sie nicht, und selbst wenn das der Fall gewesen wäre, hätten sie sich gewiß nicht nach den Befehlen einer Terranerin

Weitere Kostenlose Bücher