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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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näherten.
    Niemand antwortete ihm.
    Sie waren wütend und enttäuscht, und außerdem waren sie mittlerweile hundemüde. Aber am meisten bedrückte es sie, daß sie zwar die Unterwelt von Narna kennengelernt, ihren Rätseln aber nicht auf die Spur gekommen waren. Sie wußten noch immer so gut wie nichts über die Verlorenen von Tarkan.
    Als sie sich dem oberen Ende des Schachtes so weit genähert hatten, daß sie bis auf Hörweite herangekommen waren, hörten sie von oben lautes Geschrei.
    Zuerst dachten sie, die Kartanin hätten sie bereits entdeckt und stimmten nun ein zwar verfrühtes, aber sicher gerechtfertigtes Siegesgeheul an, doch bald wurde ihnen klar, daß das nicht stimmen konnte. Den Kartanin war ganz offensichtlich überhaupt nicht nach lautem Jubel zumute, denn sie steckten mitten in einer Auseinandersetzung, von der sie so sehr in Atem gehalten wurden, daß sie keine Zeit fanden, auch nur im geringsten darauf zu achten, wer da den Schacht herausgeschwebt kam.
    Lautes, wütendes Schnattern und wildes Kreischen ertönte. Die Halle, in der der Schacht endete, war fast leer, nur ein paar angekratzte Kartanin suchten hinter den mächtigen Pfeilern Schutz und versorgten notdürftig ihre Wunden, bevor sie sich wieder in einen schier aussichtslosen Kampf stürzten. „Was ist passiert?" schrie Li-Nar, als er seine Artgenossen erblickte.
    Sicher rechnete er damit, daß die Hangay-Kartanin ihn sofort erkennen und ihm zu Hilfe eilen, ihm aber zumindest Rede und Antwort stehen würden.
    Aber die Katzenwesen reagierten ganz anders als erwartet.
    Drei von ihnen waren bereits wieder auf dem Weg nach oben. Die beiden anderen fuhren herum - und schossen.
    Zum Glück nahmen sie sich nicht genug Zeit zum Zielen. So gingen die Schüsse daneben, und ehe es zu Schlimmerem kommen konnte, hatte Dao-Lin-H'ay den völlig verdatterten Li-Nar bereits aus der Schußlinie gezogen. „Kommt heraus!" schrie einer der beiden Hangay-Kartanin wütend, während sein Kamerad durch die Öffnung an die frische Luft hinaufraste, zweifellos in der Absicht, dort Alarm zu schlagen.
    Von unten kamen die Vennok näher, begleitet von einer riesigen Schar von Robotern. Li-Nar und Ter-Kin starrten nervös um sich. In der Halle hörte man die Stimmen der Hangay-Kartanin, die herbeieilten, um sich dem plötzlich aufgetauchten, vermeintlichen neuen Feind zu widmen.
    Nikki Frickel sah ihre Gefährten an und zuckte die Schultern. „Das war's dann wohl", stellte sie fest. „Ich schlage vor, daß wir uns ergeben - oder habt ihr eine bessere Idee?"
    Die anderen schwiegen. Selbst Dao-Lin war mit 'Nikkis Entscheidung einverstanden. „Gib deinen Leuten Bescheid", riet Wido Helfrich dem verblüfften Li-Nar. „Und schwenke vorsichtshalber eine weiße Fahne, falls man in Hangay einen solchen Brauch kennt."
    Li-Nar würdigte ihn keines Blickes, sondern deutete auf Ter-Kin. „Geh du voran!" befahl er. „Bist du verrückt?" fauchte Ter-Kin. „Ich habe keine Lust..."
    „Feigling!" fuhr Li-Nar dazwischen. „Aber das wird Folgen haben, darauf kannst du dich verlassen."
    „Hört auf, euch zu streiten", empfahl Dao-Lin verächtlich.
    Sie schleuderte ihre Waffe in die Halle hinaus. Draußen wurde es schlagartig still. „Wir ergeben uns!" rief Dao-Lin-H'ay, schwang sich behutsam aus dem Schacht und hob die Hände.
    Als daraufhin nicht geschossen wurde, folgten Li-Nar und Ter-Kin so hastig, daß sie völlig vergaßen, ihre restlichen „Gefangenen" zu entwaffnen. Nikki Frickel, Wido Helfrich und der Springer Narktor glichen dieses Versäumnis aus, indem sie mit erhobenen Händen aus dem Schacht traten.
     
    *
     
    Li-Nar erholte sich schnell und kehrte den überheblichen Vorgesetzten heraus, während er sich Bericht erstatten ließ. Die anderen Hangay-Kartanin begaben sich zum größten Teil wieder nach oben, denn dort war nach wie vor die Hölle los.
    Die vier „Gefangenen" blieben bei all dem nahezu unbeachtet. Man hatte ihnen die Waffen abgenommen und meinte offenbar, daß das völlig ausreichend sei. Angesichts der draußen stationierten Übermacht und der aus der Tiefe herandrängenden Vennok hatten sie damit sogar recht. Selbst die SORONG änderte an dieser Tatsache nichts - denn es hatte sich einiges verändert.
    Die Berichte der Hangay-Kartanin und der Funkkontakt mit der SORONG ergaben ein ziemlich genaues Bild der neuen Lage.
    Obwohl die Benguel den Eindruck erweckten, als würden sie sich um nichts kümmern, nachdem sie Narna erreicht hatten, mußten

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