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1396 - Die verborgene Welt

Titel: 1396 - Die verborgene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie wohl doch aufmerksamer sein, als man auf den ersten Blick vermuten konnte.
    Sie hatten ziemlich schnell gemerkt, daß der Sender seine Tätigkeit eingestellt hatte, und dieser Umstand versetzte sie in beträchtliche Unruhe. Dabei zeigte es sich, daß sie sehr genau wußten, wo die Sendeanlage verborgen war. Offensichtlich waren sie der Meinung, daß den übrigen Angehörigen ihres Volkes ebenfalls der Weg nach Narna gewiesen werden sollte, und so faßten zumindest einige von ihnen den Entschluß, in die Berge zu ziehen und nach dem Rechten zu sehen.
    Es war typisch für die Benguel, daß sie dies nicht etwa in einer irgendwie organisierten Form taten.
    Offenbar gab es unter ihnen keine Absprache über ihr Vorgehen. Auch erfolgte der Aufbruch zum Sender nicht sofort nach Ausbleiben des Signals.
    Es gab Benguel, die sich erst jetzt - noch dazu zu Fuß - auf den Weg machten. Andere kamen in primitiven Fahrzeugen, die sie an Bord ihrer Raumschiffe mitgeführt hatten, nur wenige benutzten Beiboote.
    Anfangs waren es nur ein paar Dutzend Benguel, die in der Nähe der Anlage auftauchten und feststellten, daß dort die Hangay-Kartanin herumlungerten. Die Benguel waren so erbost, daß der Anblick der Waffen sie nicht einschüchtern konnte. Wütend verlangten sie, daß man ihnen den Weg freigab.
    Die Hangay-Kartanin, nervös und verunsichert angesichts der Tatsache, daß Fremde zwei ihrer Anführer zu einem ungewissen Ziel verschleppt hatten, reagierten übertrieben hart und jagten die Benguel den Berg hinunter.
    Aber dort trafen sie auf Scharen weiterer Benguel, und diese Wesen waren samt und sonders zwar ebenfalls wütend, aber unbewaffnet.
    Die Kartanin waren keine Barbaren, und so unbeliebt die Benguel bei ihnen auch waren - es widerstrebte ihnen, mit offener Gewalt gegen sie vorzugehen. Anfangs setzten sie Paralysatoren ein, aber auch das war in diesem Gelände nicht ungefährlich. Einige gelähmte Benguel stürzten ab. Außerdem zeigte es sich, daß die an und für sich nicht sonderlich aggressiven Tiere von Narna einen gelähmten, bewußtlosen Benguel nur allzu leicht mit einer Einladung zu einem Festschmaus verwechselten.
    Die Kartanin schleppten notgedrungen Dutzende ihrer paralysierten Opfer mit sich in Sicherheit - offensichtlich war ihnen die Vorstellung unangenehm, daß man sie für ein Massaker verantwortlich machen könnte.
    Als die anderen Benguel das sahen, verbreitete sich der Bericht über das eher ängstliche Vorgehen der Kartanin mit Windeseile, und der Respekt der Benguel vor den Waffen ihrer Gegner schmolz dahin. In hellen Scharen drangen sie auf allen nur irgendwie gangbaren Wegen den Berg hinauf vor, und da die Benguel geschickte Kletterer waren, fanden sich die Kartanin im Handumdrehen von allen Seiten umzingelt.
    Sie wehrten sich, so gut es ging, und es war ihnen bisher gelungen, die Benguel zumindest von dem bisher einzigen entdeckten Zugang zur Unterwelt von Narna fernzuhalten. Das war aber auch schon alles, was sie geschafft hatten.
    Was sich oben abspielte,- das hatte nur wenig mit einem Kampf zu tun. Die Benguel gaben sich zwar sehr mutig, aber sie scheuten doch vor einer allzu engen Berührung mit den technisch weit überlegenen Kartanin zurück. Die meisten begnügten sich damit, ihre Gegner lauthals zu beschimpfen. Manchmal flogen Steine. Und ab und zu gab es eine handfeste Prügelei, wenn ein Trupp Benguel auf Schleichwegen in das Gebiet der Anlage vordrang und sich plötzlich mit Gebrüll auf die erschrockenen Kartanin warf.
    Bis jetzt war diese ganze Auseinandersetzung noch einigermaßen glimpflich verlaufen, aber es liefen immer mehr Benguel zusammen, und die Berichte der Kartanin bewiesen, daß die Nervosität auf beiden Seiten stieg.
    Je länger der Sender schwieg, desto wütender wurden die Benguel. Sie stachelten sich gegenseitig auf.
    Irgendwann würden sie zu dem Schluß kommen, daß sie die Kartanin einfach schon aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit förmlich unter sich erdrücken konnten. Und die Kartanin Li-Nar, daß er trotz allem nicht der Trottel war, als der er sich bisher dargestellt hatte. „Haltet die Benguel hin!" befahl er, und dabei verdrehte er kein einziges Wort. „Sorgt dafür, daß sie nicht an die Raumschiffe herankommen, und schützt die Sendeanlage. Wir haben im Augenblick keine Möglichkeit, mit den Verlorenen von Tarkan in Verbindung zu treten, denn auf unsere Funkrufe reagieren sie nicht, und der Schacht in die Tiefe ist zur Zeit versperrt. Wir

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