1398 - Feuersturm
geschehen?" fragte der Pikosyn. „Ist das Wirklichkeit, was wir sehen?" Perry Rhodan starrte seinen Freund an. „Sollen wir umkehren?"
„Es ist Wirklichkeit", sagte Atlan. „Und der Extrasinn meint, wir könnten das Risiko eingehen.
Eine Umkehr nützt uns nichts. Wir können die DORIFER-Kapseln nicht rufen und auch Vontard nicht verlassen."
„Natürlich." Der Terraner war noch etwas benommen. „Dann weiter. Wir müssen uns also auf eine neue Illusionszone einstellen."
„So ist es", bestätigte der Pikosyn. „Die Injektionen sind vorbereitet. Möglicherweise ist diesmal die Wirkung anders."
„Stärker oder schwächer?"
„Das weiß ich nicht. In 480 Kilometer Tiefe endet dieser Schacht. Ich habe eine Wand aus Metall geortet. Dicht darüber läßt die hyperenergetische Strahlung nach. Ich schlage vor, daß wir euch an diesen Ort befördern."
Die beiden Männer waren damit einverstanden. Sie beschleunigten und rasten in die Tiefe, bis Rhodans Pikosyn die Injektionen ankündigte.
Der Terraner spürte nichts. Auch die Umgebung veränderte sich nicht. Atlan fiel jedoch in eine tiefe Bewußtlosigkeit, in der auch sein Extrasinn nicht mehr reagieren konnte.
Die Wirkung war in der Tat ganz anders. Rhodan fühlte sich beschwingt. Er wollte ein Lied singen, aber aus seinem Mund kamen nur Krächzlaute. Er griff nach einem der reifen Äpfel, die ihm der Vierbeinige anbot. Als er die Frucht zum Mund führen wollte, zerplatzte sie in seiner Hand. Ein gelber Brei rann zu Boden und verformte sich dort zu einem Matten-Willy, der sich in Rotation versetzte und ein Loch in die verschlossene Tür bohrte.
Als die Öffnung groß genug war, kroch er hindurch. Er sah die riesigen Türme, deren Spitzen Salatschüsseln trugen.
Neben ihm tauchte der Vierbeinige wieder auf. Er packte mit kräftigen Fäusten nach ihm und riß ihn hoch, bis er wieder auf den Beinen stand. Rhodan versuchte, bekannte Gesichtszüge zu entdecken, aber das gelang nicht. „Mann!" schrie der Fremde. „Dich hat es aber ganz schön erwischt. Komm endlich wieder zu dir!"
Die vier Beine schmolzen paarweise zusammen. Das Gesicht nahm Konturen an. Dann stand Atlan vor ihm.
Perry Rhodan schüttelte den Kopf. Er wartete noch ein paar Sekunden, bis sich seine Sinne wieder einigermaßen gesammelt hatten. Noch lag ein Nebel der unverständlichen Träume über seinem Bewußtsein. Er erkannte aber, daß die hyperenergetischen Streufelder ihn beeinflußt hatten. Er erkannte auch, daß es sich dabei um eine teuflische Schutzmaßnahme von Aktiv-A handelte.
Er stand neben Atlan in einer riesigen Halle. Vor ihm erhob sich eine Batterie von Parabolspiegeln, die auf schlanke Türme montiert waren. Das Bild erinnerte ihn an den Traum, den er gerade erlebt hatte und der jetzt schnell wieder verblaßte.
Er starrte zur Seite und entdeckte ein Loch in der Wand, das noch an den Rändern glühte. Es mußte sich um die Öffnung handeln, die der Matten-Willy geschaffen hatte...
Nein! Er schüttelte die letzten Erinnerungen der seltsamen Illusion ab, als er den Desintegrator in Atlans Hand sah. „Bist du wieder da?" fragte der Arkonide. „Fast ganz", antwortete Rhodan matt. „Wo sind wir?"
„In der Peripheriezone von Aktiv-A. Komm! Wir müssen weiter."
„Du hast die letzte Attacke wohl besser überstanden als ich", stellte der Terraner fest. „Einer allein hätte hier wohl nichts erreicht."
„So ist es", bestätigte Atlan. „Du bist auch nicht allein. Und ohne deinen Pikosyn wären wir auch nicht weit gekommen. Gemeinsam sind wir stark."
„Stark?" Rhodan stöhnte. „Ich fühle mich gerädert. Was soll... „ „Die Nahortungen weisen riesige Hallen aus", unterbrach ihn der Freund, „die sich bis zum Zentrum von Aktiv-A erstrecken. Die Signale, die von dort ko mmen, weisen auf eine Art Zentrale hin."
„Unser nächstes Ziel." Perry Rhodan spürte, wie seine Kräfte zurückkehrten. „Mit welchen Absicherungsmaßnahmen müssen wir rechnen?"
„Ich weiß es nicht. Fast habe ich den Eindruck, daß Afu-Metem etwas leichtfertig gehandelt hat.
Er scheint davon auszugehen, daß niemand die Zonen des Wahnsinns überwinden würde."
„Und außerdem hat er ja noch seine Wachflotte."
„Nicht nur das", meldete der Pikosyn. „Hier im Innern von Aktiv-A funktionieren die Sensoren wieder fast fehlerfrei. Ich kann auch Signale auswerten, die von außerhalb kommen. Zwischen der Station und der Oberfläche befinden sich mehrere ausgezeichnet getarnte Abwehrforts, die uns
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