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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vickys Anblick erregte mich, mein Puls beschleunigte, und als ich mein Jackett auszog und daranging, die Knöpfe des Hemds zu öffnen, flüsterte sie: »Komm her, laß mich das tun.«
    Ich setzte mich auf die Bettkante und war wie elektrisiert, als Vickys schlanke Finger mich berührten.
    Es war wunderbar, daß wir soviel Zeit für uns hatten. Wir überstürzten nichts, ließen uns treiben und genossen das Geschenk, das wir einander gaben…
    Später, als wir schweigend nebeneinander lagen, klammerte ich jeden Gedanken aus, der sich nicht mit Vicky befaßte. Sie streichelte meinen Arm und flüsterte; »Es war sehr schön, Tony. Ich bin sehr glücklich mit dir. Ich wäre unendlich traurig, wenn sich daran jemals etwas ändern würde.«
    »Es wird sich nichts ändern, das verspreche ich dir.«
    »Nicht immer sind wir es, die die Dinge verändern«, sagte Vicky leise. »Denk an Marbu.«
    »Das ist lange her«, sagte ich. »So etwas wird sich nicht wiederholen.«
    »Vielleicht nicht in derselben Weise…«
    Ich legte ihr meinen Zeigefinger auf den Mund. »Solche Gedanken wollen wir erst gar nicht aufkommen lassen.«
    »Ich könnte mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen.«
    Ich lächelte. »Ich habe nicht die Absicht, dich zu verlassen.«
    Das Telefon läutete unten, und Vicky fragte: »Wer kann das sein, mitten in der Nacht?«
    »Das werden wir wohl nur dann erfahren, wenn wir rangehen.«
    »Also ich stehe nicht mehr auf.«
    »Dann habe eben ich Telefondienst.«
    »Aber beeile dich«, sagte Vicky weich. »Mir ist nämlich noch nach einer Zugabe.«
    »Na, mal sehen, was sich machen läßt«, sagte ich und jumpte aus dem Bett.
    Ich schlüpfte in meinen Schlafrock und lief die Treppe hinunter. Ich grub den Hörer aus der Gabel und meldete mich.
    »Habe ich dich aus dem Bett geholt?« fragte Lance Selby am anderen Ende. »Allerdings.«
    »Das tut mir leid.«
    »Ich werd’s überleben. Was gibt’s?«
    »Du solltest dich mal in deine schwarze Blechschleuder schwingen und zu uns rüberkommen. Es scheint sich etwas anzubahnen, Tony. Da tut sich irgend etwas, und ich möchte dich dabei haben.«
    Mein Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen. »Du meinst, du könntest endlich den Dreh gefunden haben, wie man den magischen Kristall aktiviert?«
    »Also ich kann nichts versprechen, aber…«
    »Mann, das ist großartig, Lance!«
    Er lachte. »He, Moment mal, ich habe nicht gesagt, daß es mit Sicherheit hinhauen wird. Du könntest die Fahrt hierher ebensogut umsonst machen.«
    »Das nehme ich in Kauf«, sagte ich. »In zwanzig Minunten bin ich da.«
    ***
    »Ihr kennt doch die Geschichten, die man sich über Nero Quater und seine Blutschwestern erzählt«, sagte der Totengräber.
    »Ammenmärchen.« Quincey York, der Apotheker, winkte ab.
    »Quater hat geschworen, wiederzukommen, und nun ist es soweit«, sagte Kenny Fitzpatrick. Er stützte sich mit seinen schmutzigen Händen auf den runden Tisch, an dem York, Field und Caney saßen. Sie rochen seinen scharfen Whiskyatem und warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu.
    »Warum setzt du dich nicht und trinkst was mit uns?« fragte Caney.
    »Oder… hast du heute schon zuviel gezwitschert?« erkundigte sich der Apotheker.
    »Ihr denkt, ich bin besoffen, wie?«
    »Bist du doch immer«, sagte Field. »Na, du kannst dich auch nicht gerade als Antialkoholiker bezeichnen!« konterte der Totengräber.
    »Habt ihr vor, auszurechnen, wer von euch beiden mehr Promille im Jahr intus hat?« fragte Quincey York grinsend. »Das kann eine ziemlich lange Rechnung werden.«
    »Verdammt, ich habe gesehen, wie sich Nero Quaters Grab geöffnet hat, und ihr Idioten tätet gut daran, mir zu glauben.«
    »Na schön, es hat sich etwas bewegt«, sagte der Apotheker. »Ich bin bereit, dir das zu glauben, und ich kann dir auch sagen, was es war: ein Maulwurf.«
    »Kommt ihr mit auf den Friedhof?« fragte Fitzpatrick.
    »Wozu? Denkst du,, wir haben noch nie einen Maulwurfshügel gesehen?« gab York zurück.
    »Hier säuft sich’s gemütlicher als auf dem Friedhof«, bemerkte Caney.
    »Ihr habt Schiß, stimmt’s?«
    »Ich bin seit zehn Jahren mit der schrecklichsten Furie verheiratet, die es gibt, und harre immer noch aus!« tönte Caney. »Denkst du, ich hätte es so lange ausgehalten, wenn ich ein Angsthase wäre?«
    »Zehn Jahre im Einsatz an vorderster Front«, lachte York. »Täglich fliegen ihm Töpfe und Pfannen um die Ohren. Dafür gebührt ihm eine Tapferkeitsmedaille.«
    »Ihr macht euch alle

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