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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kräftig dazwischenfunken«, sagte Metal.
    »Das glaube ich nicht. Der schwarze Druide war nur stark mit seinem magisehen Kristall. Er weiß, daß er erledigt ist, wenn er sich jetzt blicken läßt.«
    »Und was, wenn es ihm gelingt, sich den Kristall wiederzuholen? Dann erfahren wir nie, in welche Zeit es meinen Vater verschlagen hat.«
    »Du solltest nicht an die schlimmste aller Möglichkeiten denken, Metal.«
    »Was bringt es, sie zu ignorieren?«
    »Auf jeden Fall mehr Vertrauen in die Zukunft«, antwortete ich.
    Der junge Silberdämon seufzte. »Na schön, Tony, vielleicht gelingt es uns wirklich, meinen Vater zu finden. Aber er befindet sich in diesem Eisblock, den Zero geschaffen hat, und wir wissen nicht, ob er noch lebt.«
    »Ich weiß es!« warf Roxane ein.
    »Du glaubst, es zu wissen«, verbesserte sie Metal.
    »Mein Gefühl sagt mir, daß der Mann, den ich liebe, nicht tot ist«, sagte Roxane.
    Metal nickte. »Eben. Es ist nur ein Gefühl, nichts weiter, und Gefühle können irregeleitet und falsch sein.«
    ***
    Kenny Fitzpatrick beendete die Arbeit. Er griff nach der Handlampe, die ihm bis jetzt Licht gespendet hatte, stellte sie neben dem Grab auf den Boden und kletterte aus der Grube. Das Werkzeug ließ er, wo es war.
    Er war hier noch nicht ganz fertig, hatte jedoch keine Lust mehr, weiterzugraben. Morgen ist auch noch ein Tag, sagte er sich. Die Beerdigung des größten Geizkragens, der je gelebt hat, findet erst morgen nachmittag statt. Mir steht also noch der ganze Vormittag zur Verfügung. Jesus, war dieser Pamberton gezig. Nicht einmal sich selbst gönnte er was. Sein Leben lang hat er immer nur gespart, und nun graben wir einen reichen Mann ein. Gehabt hat er nichts davon. Mitnehmen konnte er sich auch nichts, denn das Totenhemd hat keine Taschen. Seine Erben lachen sich jetzt ins Fäustchen und profitieren von der Sparwut des Verblichenen. Ob das im Sinne des Erfinders war?
    Ein Schluck Whisky war noch im Flachmann. Der Totengräber gönnte ihn sich.
    »Wenn ich Erben hätte, würden sie dumm aus der Wäsche gucken, sobald ich den Löffel abgegeben habe«, murmelte Kenny Fitzpatrick. »Bei mir gibt’s nichts zu holen. Kein Mensch käme auf die Idee, ungeduldig zu fragen: ›Wann geht denn der alte Sack endlich von uns?‹ Das einzige, was ich hinterlasse, sind ein paar leere Whiskyflaschen. Prost.«
    Der Totengräber grinste.
    Da drang plötzlich ein leises Knirschen an sein Ohr. Er drehte den Kopf zur Seite und fragte unsicher in den Nebel hinein: »Ist da jemand?«
    Er bekam keine Antwort.
    Fitzpatrick entfernte sich vom offenen Grab. Er verzichtete darauf, es so abzusichern, daß niemand hineinfallen konnte. Nachts hatte niemand etwas auf dem Friedhof zu suchen, und am Tag war das offene Grab ja zu sehen.
    Die Handlampe schwang am Bügel ächzend hin und her und ließ die Schatten der Grabsteine tanzen.
    Dort, wo Nero Quater und seine Schwestern beerdigt waren, in der Arme-Sünder-Ecke des Friedhofs, stand der Nebel wie eine Wand, dicht und kalt.
    Als Kenny Fitzpatrick darauf zuging, löste sich die feuchte Luft auf, und der Totengräber sah den Riß in Nero Quaters Grab. Er hob die Handlampe, um besser zu sehen, blieb stehen und glaubte, zu erkennen, wie etwas aus der Erde kroch.
    Etwas Schwarzes.
    Schwarze Würmer?
    Dann sah er genauer hin. Es waren… schwarze Knochenfinger! Eine rabenschwarze Skeletthand schob sich aus dem Riß!
    Fitzpatrick fuhr sich mit der Hand über die glasigen Augen. Hatte er heute zuviel Whisky erwischt? Hatte er zum erstenmal Halluzinationen?
    Nachdem er sich über die Augen gewischt hatte, blickte er sofort wieder auf das alte Grab. Verflucht, das war kein Irrtum.
    »Himmel!« stöhnte der Totengräber. »Nero Quater steht auf!«
    ***
    Ich war pünktlich zur Stelle, um Vicky Bonney abzuholen. »War’s ein Erfolg für dich?« erkundigte ich mich.
    »Ich habe ein paar nette Freunde gewonnen.«
    »Gehört auch dieser unverschämt gutaussehende Heini dazu, der dich hier erwartete?«
    Vicky lachte. »Seinetwegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Er hat für Frauen nichts weiter als ein warmes Lächeln übrig.«
    »Oh, das finde ich aber jammerschade«, sagte ich erleichtert.
    Während ich losfuhr, kraulte Vicky meine Nackenhärchen. »Eifersüchtig?«
    »Doch nicht auf den verkehrt Gestrickten.«
    »Und bevor du’s wußtest?«
    »Kein Kommentar«, sagte ich. »Wohin fahren wir eigentlich?«
    Vicky schlug ein Restaurant in der Nähe vor. Es war eines der

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