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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört zu den Wissenschaften. Auch sie wurde nach dem Ereignis verboten. Aber hin und wieder floss in die Annalen, die nur Glaubenszwecken vorbehalten sein sollten, der eine oder andere Hinweis ein. Ich habe diese Hinweise sorgfältig und unter Lebensgefahr gesammelt, Perry Rhodan. Meine Geschichte ist Theorie. Aber die Theorie passt zu den Bruchstücken der Überlieferung, die ich zusammengetragen habe." Rhodan nickte. „Im Tank mit der Nährflüssigkeit überleben die Gehirne Hunderte von Jahren, hat Sattavankual behauptet. Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass noch ein Gehirn vorhanden ist, dessen Besitzer die Katastrophe miterlebt hat?" Plötzlich. saß Kabaul bolzengerade in seinem Sessel. „Ich... ich weiß es nicht", stieß er hervor. „Die Möglichkeit besteht, aber... Du hast einen Plan?"
    „Ja", sagte Perry Rhodan. „Ich will ihn dir erklären..."
    Sie waren zu sechst: Perry Rhodan, Reginald Bull, Salaam Siin, Dao-Lin-H’ay - dazu Vee Yii Ly, der die Funktion des Ersten Technikers an Bord der CIMARRON innehatte, und Kabaul, der Glaubenshüter. Es ging auf Morgen, als sie sich in den schmuck- und fensterlosen Bau schlichen, in dem der Tank mit den konservierten Gehirnen stand. „Ich begehe auf deinen Wunsch den größten aller Frevel; Perry Rhodan", hatte Kabaul dem Terraner erklärt, nachdem die Entscheidung gefallen war, dass er sich an Rhodans Vorhaben beteiligen würde. „Wenn sich nicht bewahrheitet, was du vermutest, bleibt mir nicht anderes übrig, als den Tod zu suchen."
    „Aber es ist auch dein Wunsch, die Kraft der Alten zu befragen", hatte Perry Rhodan darauf mit feinem Spott geantwortet. „Die Wissbegierde lässt dir keine Ruhe." Die Begleitmannschaft war mit Bedacht zusammengestellt worden. Wenn das nächtliche Unternehmen so verlief, wie Rhodan es erwartete, würden je ein Vertreter der großen Nationen der Blues und Kartanin sowie ein Ophaler Augenzeugen sein. Sie konnten zu Hause berichten, was sie selbst gesehen hatten, und waren nicht auf Berichte aus dritter Hand angewiesen.
    Behutsam machte Kabaul sich an der Schaltwand zu schaffen. Die Tür war geschlossen, die Beleuchtung brannte mit geringer Intensität. Der Glaubenshüter hatte versichert, er kenne sich in der Handhabung der Kraft der Alten mindestens ebenso gut aus wie Sattavankual. Perry Rhodan glaubte ihm. Kabaul wurde auf die Nachfolge des Glaubenslehrers trainiert, und seine Wissbegierde würde ihm keine Ruhe gegeben haben, bis er alles wusste, was mit der Bedienung der Kraft der Alten zusammenhing. „Seid gewarnt", hatte Kabaul gesagt. „Wenn die Kraft der Alten erwacht, können wir uns ihr nicht entziehen. Sie wird uns voll in ihren Bann schlagen." Er war eine Sekunde lang nachdenklich geworden und hatte dann hinzugefügt: „Ihr setzt großes Vertrauen in mich. Ich könnte die Kraft der Alten dazu missbrauchen, euch wieder so willenlos zu machen, wie ihr es damals wart, als ihr mit euren Sternenschiffen landetet. Ich wäre ein Held in meinem Volk, und der Mamoch von Zuul würde mich mit Ehren überhäufen. Aber das will ich nicht. Ich suche nach der Wahrheit. Perry Rhodan hat mir den Weg gewiesen. Ihn und seine Freunde will ich nicht betrügen." Sie hatten es dabei belassen. Es wäre möglich gewesen, ein paar Roboter herbeizuholen, damit sie Kabaul auf die Finger sähen. Perry Rhodan war der Ansicht gewesen, darauf solle man verzichten. Er vertraute dem Glaubenshüter.
    In der großen Halle begann es zu summen und zu rumoren. Die Hilfsaggregate sprangen an. Sie wurden von Generatoren gespeist, die - wenn Rhodan Kabauls Beschreibung richtig gedeutet hatte - nach dem Kernfusionsprinzip arbeiteten. Der Glaubenshüter trat von der Armaturentafel zurück. „Ich gehe jetzt in die Modulatorkabine", erklärte er. „Von dort aus erteile ich der Kraft der Alten meinen Auftrag und moduliere die Trägerwelle so, dass sie Informationen produziert, die aus den Erinnerungen der ältesten Gehirne stammen." Er zögerte einen Augenblick und fuhr dann fort: „Vertraut mir. Eure Interessen sind dieselben wie meine."
    Ein paar Schritte von der Armaturentafel entfernt öffnete er eine hohe, schmale Tür. Es hallte laut durch den weiten Raum, als sie hinter ihm ins Schloss fiel. Perry Rhodan empfand ein leises Gefühl des Unbehagens. Gewiss, er vertraute Kabaul. Warum ging ihm ausgerechnet jetzt. die uralte Redewendung durch den Sinn: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Wie gut kannte er den Glaubenshüter? Er hatte es

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