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1400 - Götter der Nacht

Titel: 1400 - Götter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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studierte das Bild aufmerksam. Viel Aufschluss bot es nicht. Von den Göttern der Nacht waren die meisten kreisförmig; drei hatten eine unregelmäßige Gestalt. Die Photographie war von geringer Qualität. „Wenn man davon ausgeht, dass es natürlich keine Götter sind", sagte Rhodan nachdenklich, „was könnte es dann sein?"
    „Ein Pulk von Asteroiden", antwortete Bull hastig. „Irgendwo zwischen den Bahnen des zweiten und dritten Planeten."
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Soviel ich bisher gehört habe, waren die Götter in jeder Nacht sichtbar, bei klarem Himmel, versteht sich. Das wäre unmöglich, wenn es sich um Asteroiden in einem nahen Sonnenorbit handelte."
    „Natürlich", brummte Bull. „Daran hätte ich selber denken können." Perry Rhodan hatte eine Idee. Er reichte Bull das Päckchen mitsamt dem Bild zurück. „Tu mir einen Gefallen", bat er. „Lass das Bild ans Bordobservatorium der CIMARRON durchgeben. Es sind eine Menge Sterne im Hintergrund zu sehen. Man soll heute Nacht versuchen, ein paar Konstellationen zu identifizieren. Wenn das gelingt, dann wissen wir wenigstens, wo am Himmel die Götter zu sehen waren, als es sie noch gab."
    Bull nahm das Päckchen und war schon auf dem Weg, da fiel Rhodan noch etwas ein. „Hat Kabaul aufgeschrieben, wann die Aufnahme gemacht wurde?" wollte er wissen. „Steht hier drin", antwortete Bull. „Gut, das hilft", nickte Rhodan.
    Den Rest des Nachmittags über war er mit vielerlei Dingen beschäftigt. Trupps von zehn bis fünfzehn Mann durchstreiften die Stadt auf der Suche nach Bibliotheken und Archiven. Es ging darum, mehr über die Geschichte des Volkes der Khorra in Erfahrung zu bringen. Die Trupps waren auch angehalten, mit den Bewohnern der Stadt zu sprechen und ihnen Fragen zu stellen. Alle paar Minuten kam eine neue Meldung herein. Die Antworten, die die befragten Städter gaben, wiesen darauf hin, dass die Lehre der Nachtgötter mit viel Aberglauben verbrämt war. Eine Chronologie der khorraschen Geschichte ließ sich nicht daraus rekonstruieren. Die Durchsuchung der Bibliotheken und Archive war in gleicher Weise erfolglos. Es gab ihrer zwar eine ganze Menge, aber die Bücher und sonstigen Unterlagen, die sich dort fanden, waren durchweg religiösen Inhalts. Auf Chattu, so schien es, hatte sich niemand je die Mühe gemacht, eine Jahreszahl aufzuschreiben.
    Bei aller Hektik ging Perry Rhodan das Bild, das Reginald Bull ihm gezeigt hatte, nicht aus dem Sinn. Er fragte sich, was für Objekte das sein könnten, die um so vieles größer erschienen als die Sterne des Hintergrunds. Allein ihr Umfang ließ vermuten, dass sie sich in weitaus geringerer Entfernung von Masharta - und damit Chattu - befunden hatten als selbst die nächsten Sterne. Und dennoch hatten sie sich offenbar nicht um die Sonne Masharta bewegt, sonst wären sie nicht in jeder Nacht sichtbar gewesen. Konnte es sich um energetische Gebilde gehandelt haben, die den Gesetzen der Newtonschen Schwerkraft nicht unterlagen?
    Es erschien ihm wichtig, mit dem Khorra zu sprechen, der die Aufnahme gemacht hatte. Kabaul nannte er sich. Perry Rhodan versuchte sich auszumalen, was für ein Wesen er sein mochte. Es gab Gesetze - nach Meinung der Khorra wahrscheinlich von den Göttern selbst erlassen -, die es verboten, die nächtlichen Himmelserscheinungen zu photographieren oder in sonst einer Form aufzuzeichnen. Kabaul hatte sich über dieses Verbot hinweggesetzt. Er hatte seinen Aufzeichnungen anvertraut, dass er. sich vor Entdeckung fürchte. Er war sicherlich einer, der nach Wissen und neuen Erkenntnissen strebte. Wenn er göttliche Ge- und Verbote missachtete - konnte man daraus schließen, dass er den Firlefanz durchschaute, der rings um die Götter der Nacht aufgebaut worden war...?
    Je länger er darüber nachdachte, desto dringender erschien es Perry Rhodan, dass er mit Kabaul Kontakt aufnahm. Die Sonne war schon untergegangen, und Dunkelheit senkte sich über die Stadt, da ließ er Nikki Frickel rufen. Die ehemalige Chefin der PIG schien ihm die richtige für diesen Auftrag. Sie solle sich mit ihren Kumpanen Wido Helfrich und Narktor auf die Suche machen, erklärte er ihr, und nicht eher wieder von sich hören lassen, als bis sie Kabaul gefunden hatte.
    Im Lauf des Tages hatte sich Perry Rhodan ein Quartier einrichten lassen. Es lag in unmittelbarer Nähe der zentralen Kommandostelle und barg an Mobiliar unter anderem einen von der CIMARRON herbeigeschafften Sessel und ein

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