1402 - Das Vampir-Puzzle
von einem genialen Wissenschaftler erfunden worden war.
Leider gab es keinen Nachschub mehr für das Serum, aber die Folgen waren schon perfekt, das hatte er unter Beweis gestellt.
Dass auch Paladin Niederlagen hatte einstecken müssen, daran wollte er nicht denken. Und auch nicht an die Personen, die dafür verantwortlich waren. Diese Namen wie John Sinclair, Suko oder Glenda Perkins hatte er zunächst in den Hintergrund geschoben, weil andere Dinge wichtiger waren, und dabei spielte der Supervampir Mallmann eine entscheidende Rolle.
»Bist du satt?«, fragte er.
Mallmann nickte. »Warum interessiert dich das?«
Saladin kicherte. »Warum mich das interessiert? Das ist doch klar. Ich kann nur mit satten und zufriedenen Partnern zusammenarbeiten.«
»Verstehe.« Mallmann lächelte. »Du kannst dich auf mich verlassen, und wahrscheinlich kommt irgendwann mal die Zeit, wo du auch meine Hilfe benötigst.«
»Das kann sein. Im Moment jedoch hast du schwer geglitten. Und fast hätte es sogar der Pfähler geschafft und nicht nur Assunga.«
Mallmann ärgerte sich, als er das hörte. Er wollte nicht an seine Niederlagen erinnert werden, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Es werden auch andere Zeiten kommen.«
»Ja, das hoffe ich. Sie sind wichtig für uns, denn wir wollen letztendlich die Sieger sein.«
Der Blutsauger gab darauf keine Antwort. Es ärgerte ihn genug, dass er nicht mehr das Kommando hatte, aber er fügte sich, denn letztendlich musste das Ziel gesehen werden, dem sich alles unterzuordnen hatte: die Rückeroberung der Vampirwelt, die Assunga durch ihre Hexen besetzen wollte.
»Sieger, hörst du?«
»Ich weiß!«
Saladin grinste breit. »Und deshalb müssen wir uns etwas einfallen lassen. Ich frage dich jetzt: Wer ist dir wichtiger? Assunga oder Sinclair und seine Freunde?«
»Ich will sie alle vernichtet sehen.«
»Klar, ich auch. Aber wir müssen der Reihe nach vorgehen, und ich kann mir vorstellen, dass Assunga und ihre Hexen bei dir an erster Stelle stehen.«
»Im Moment schon«, gab Mallmann zu.
»Sehr gut. Dann sollten wir uns also um Assunga kümmern.« Der Hypnotiseur schnippte mit den Fingern. »An sie selbst heranzukommen wird nicht einfach sein, aber wir könnten ihr Nadelstiche versetzen.«
»Warum nicht?«
»Hast du darüber nachgedacht?«
Mallmann mochte die leicht höhnisch klingende Stimme des Hypnotiseurs nicht, aber er musste sie hinnehmen und ertragen. »Es gibt nur eine Möglichkeit, ihr nahe zu kommen. Ihr und ihrem verdammten Hexenpack, meine ich.«
»Das Gleiche denke ich, und deshalb sollten wir einen kleinen Ausflug unternehmen.«
Mallmann wusste, was damit gemeint war. Zurück in die Vampirwelt, in dieses dunkle Reich, in dem er sich so wohl gefühlt hatte. Er dachte darüber nach, wie sie es anstellen sollten. Doch bevor er sich eine Antwort zurechtlegen konnte, kam ihm Saladin zuvor.
»Wir werden sie überfallen. Wir werden sie vernichten. Wir werden aus dem Hintergrund zuschlagen müssen. Du kannst sie töten, du kannst aber auch ihr Blut trinken. Nur müssen wir dabei verdammt vorsichtig sein. Assunga darf nicht merken, dass wir wieder am Ball sind. Ich denke auch, dass sie sich in der Hexenwelt häuslich eingerichtet hat, und genau dort werden wir angreifen.«
Mallmann hatte verstanden. »Du meinst also, dass wir ihre Helferinnen vernichten?«
»Ja, daran habe ich gedacht.«
»Nadelstiche?«
»Sehr richtig.«
»Und dann?«
»Wird sie etwas tun müssen.«
Mallmann nickte. »Wir sollen sie also herausfordern, wenn ich dich richtig verstanden habe.«
»Ja, daran habe ich gedacht. Und irgendwann wird sie selbst erscheinen. Dann können wir sie uns vornehmen.«
Der Vampir überlegte. Für einen Moment dachte er an die Zeit, als er noch ein normaler Mensch und Polizist gewesen war. Da hatte er auch strategisch denken müssen, aber das lag so verdammt weit zurück, auch wenn er ab und zu noch daran dachte.
»Bist du dabei?«
»Bleibt mir etwas anderes übrig?«
Saladin lachte. »Klar, du kannst dich verkriechen und mich alles machen lassen.«
»Nein, so nicht. Schließlich wolltest du doch, dass ich bei dir mitmische.«
»Das stimmt allerdings.«
»Dann sollten wir die Dinge so schnell wie möglich ins Rollen bringen, denke ich…«
***
Die Welt war düster, sie blieb düster, aber sie war nicht so finster, als dass man nicht die Hand hätte vor Augen sehen können. Es gab hier keinen Tageswechsel. Ob es nun Tag oder Nacht war, hier gab es keine
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