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1407 - Der Eremit von Satrang

Titel: 1407 - Der Eremit von Satrang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dort drüben an! Könnte eine Art Verwaltungstrakt sein."
    Obwohl ihnen einzelne Patienten unterschiedlicher Völker begegneten, wurden sie, von kurzen Grüßen abgesehen, nicht beachtet. Lediglich ein Hauri in pyjamaähnlicher Bekleidung blieb stehen und teilte ihnen in Hangoll mit, daß heute keine Untersuchungen mehr stattfänden.
    Rhodan, der den Eindruck erhielt, der Hauri sei nicht so ganz von Sinnen wie die anderen, hielt ihn am Ärmel fest. „Hör zu, Freund, wir sind neu eingetroffen. Kannst du uns ein paar Fragen beantworten?"
    Vorsichtig nahm der Angesprochene Rhodans Hand von seinem Arm. „Dafür bin ich nicht zuständig. Sie müssen sich ordnungsgemäß anmelden, und nach der Untersuchung bekommen Sie ein Quartier zugewiesen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, meine Herren."
    Ras sah ihm verblüfft nach. „Himmel, redet der geschwollen. Das mit der Siezerei kann auch eine Abart des Irrsinns sein."
    „Komm! Gehen wir uns anmelden."
    Wenn schon alle Patienten bei dem Versuch, die Milchstraße zu erreichen, geistig gelitten hatten, so bestand doch die geringe Hoffnung, daß zumindest Ärzte und Pflegepersonal normal geblieben bzw. geheilt worden waren.
    Wie vermutet handelte es sich bei dem langgestreckten Flachbau tatsächlich um eine Art Empfangsstätte, wie die Anzeigetafeln in mehreren Sprachen verrieten. Sie folgten einem grünen Leuchtstreifen, der zur „Anmeldung für neu eingetroffene Patienten" führte. „Was tun wir, wenn die nun auch nicht ganz dicht sind, Perry?"
    Rhodan warf ihm einen kurzen Blick zu und lächelte flüchtig. „Wir sind doch, wenn es sein muß, ganz passable Schauspieler, oder nicht? Machen wir auf leicht beknackt, dann sehen wir weiter."
    Ras grinste zurück, wurde aber sofort wieder ernst, als die grüne Leuchtspur vor einer altmodischen Tür endete, deren Aufschrift bestätigte, daß sie ihr vorläufiges Ziel erreicht hatten.
    Rhodan öffnete die Tür und ging voran.
    Ras folgte und schloß die Tür hinter sich.
    Eine Kartanin sah auf, lächelte sie auf ihre Art an. „Ihr seid neu eingetroffen? Ich benötige eure Namen, den eures Schiffes, Herkunft und Dauer des Aufenthalts an der Barriere."
    Das hörte sich relativ vernünftig an, bewies aber noch nichts. Rhodan vermutete, daß es sich um einen leichten Fall handelte, der seiner endgültigen Genesung entgegensah. Trotzdem - oder gerade eben deswegen - war Vorsicht geboten. Nur nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, nahm er sich vor. „Ja, wir kamen heute hier an. So wie alle anderen wurden wir gerufen, und wir gehorchten. Man versprach uns, daß wir hier auf Satrang Hilfe finden würden."
    „Wer versprach das?" kam es wie aus der Pistole geschossen.
    Rhodan zögerte keine Sekunde mit der Antwort: „Der Sender des Eremiten von Satrang."
    Sie betrachtete ihn forschend, ehe sie langsam sagte: „Seid ihr sicher, daß ihr unsere Hilfe benötigt? Ihr macht nicht den Eindruck direkt Geschädigter."
    Was passiert mit denen, die nicht direkt geschädigt sind, und wohin werden sie gebracht? überlegte Rhodan. War es günstiger, den Irren zu spielen, oder den nur leicht Angekratzten? Der Weg dazwischen würde der beste sein.
    Diese Überlegungen dauerten nur den Bruchteil einer Sekunde. „Wir versuchten nur einen einzigen Vorstoß und spürten den verheerenden Einfluß der Barriere. Zum Glück kehrten wir sofort um, aber als wir den Funkspruch des Eremiten auffingen, beschlossen wir, seinen Rat anzunehmen und Satrang anzufliegen. Zufrieden?"
    „Ihr habt richtig gehandelt." Die Kartanin ließ ihre Pfoten mit den eingezogenen Krallen über die Lichttasten ihres Computers gleiten, dann sah sie wieder auf. „Wohnblock Blau, nicht weit von hier.
    Folgt nur der blauen Spur. Der leitende Arzt ist bereits informiert. Gute Heilung!"
    Wenig später standen sie wieder im Park.
    Vor ihnen schimmerte der angekündigte blaue Lichtstreifen. Rhodan zuckte die Schultern und folgte ihm. Nicht weit vor ihnen erhob sich zwischen Bäumen und Wiesen der hellblau eingefärbte Wohnblock.
    Für eine Welt des Irrsinns, überlegte Rhodan nachdenklich, ist das alles ungeheuer gut organisiert.
    Warum, das war nur der aufgefangenen Botschaft des Eremiten zu entnehmen, die besagte: Kommt nach Satrang und kämpft mit Gleichgesinnten gegen Gewalt und Willkür in der Milchstraße!
    Noch ehe die Dämmerung einsetzte, betraten sie das blaue Gebäude.
    Reichlich ziellos wanderte Gucky weiter und versuchte dabei, aus dem Gewirr der auf ihn

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