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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befanden.
    Darüber brauchte man sich nicht zu wundern. Ein angesehener und vielbeschäftigter Medientransponent wie Tryndallar konnte sich gewiß zwei Gleiter leisten. Aber warum parkte er sie so weit vom Haus entfernt?
    Der Empfänger des Mikrokoms - ein winziges Element, das Wido subkutan hinter dem rechten Ohr trug - sprach an. „Ich habe ein brauchbares Versteck gefunden", meldete sich Narktor. „Ortung bisher negativ. Wie sieht's bei dir aus?"
    „Alles ruhig", antwortete Wido. „Außerhalb des Hauses ist niemand zu sehen. Zwei Fahrzeuge, merkwürdig weit vom Haus weg abgestellt, als sollte sie niemand bemerken."
    „Du siehst schon wieder Gespenster", knurrte der Springer. „Bis später."
    Wido machte es sich so bequem, wie es eben ging. Die Unruhe, die er bisher empfunden hatte, begann allmählich zu weichen. Wahrscheinlich hatte Narktor recht. Allard Paulotte war ein Ehrenmann, und Nikki drohte keinerlei Gefahr. Anstatt hier in der Nacht herumzulungern, hätten sie lieber nach Bertralam forschen sollen.
    Eine Viertelstunde verging. „Sie kommen", meldete Narktor. „Schön gemächlich, als wären sie auf einer Spazierfahrt. Hör zu, mein Freund: Hältst du es für möglich, daß Paulotte Absichten auf Nikki hat?"
    „Red keinen Quatsch", antwortete Wido ärgerlich. „Paß lieber auf, daß du nicht gesehen wirst."
    Kurze Zeit später tauchte Lichtschein in dem engen Felsspalt auf, der in den Talkessel mündete. Gleichzeitig erlosch die Mehrzahl der Laternen, die rings um das Haus brannten. Wido stutzte. Was hatte das zu bedeuten? Gab es Dinge, die Nikki nicht sehen sollte? Paulottes Gleiter schwebte aus dem Spalt heraus und landete vor dem Eingang des kleinen Gebäudes.
    Wido sah Nikki und Paulotte aussteigen.
    Die Tür öffnete sich selbsttätig.
    Und dann überstürzten sich die Ereignisse.
    Die Tür stand offen. Wido hörte Paulottes Stimme, verstand aber die Worte nicht. Mit wem sprach er? „Narktor, mach dich auf den Weg", sagte Wido. „Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu."
    Im kritischen Augenblick ging es bei Narktor auch ohne Widerworte. „Ich komme", antwortete er.
    Ein paar Sekunden verstrichen. Plötzlich war Nikkis Stimme zu hören. Sie klang ärgerlich. Aus dem Dunkel des Hains, der das Haus umgab, löste sich ein Schatten und glitt auf den Hauseingang zu. Im Gegenlicht erkannte Wido die wollige Mähne eines Gurrads. Deutlich hörte Wido ihn melden: „Ein fremdes Fahrzeug. Es kommt die Schlucht entlang."
    Daraufhin kam Wortwechsel aus dem Innern des Hauses. Paulotte fluchte. Nikki schrie zornig. Paulotte bellte unverständliche Befehle auf gurradsch. Ein Schrei gellte. Polternde Geräusche folgten.
    Wido hatte die Kombiwaffe längst in der Hand. Nikki war in Gefahr, das sagte ihm der Instinkt. Überrascht sah er, wie die beiden Gleiter, die bisher unter den Bäumen gestanden hatten, sich in Bewegung setzten und auf das Haus zuschwebten. Unter dem Eingang entstand Durcheinander. Mehrere Gurrads waren dort beschäftigt. Nikki war nirgendwo zu sehen, dafür zeichnete sich Allard Paulottes Silhouette im Licht des Hausflurs um so deutlicher ab. Das Geräusch sich eilig schließender Luken erklang. Triebwerke heulten mit zornigem Summen. Wie von der Sehne geschnellt, schössen zwei Gleiter in die Höhe und verschwanden in der Finsternis. „Wie soll ich vorgehen?" fragte Narktor. „Paulotte steht unter der Haustür", antwortete Wido. „Er wartet auf dich. Dein Gleiter ist ihm gemeldet worden. Ich nehme an, daß er dich unter Feuer nehmen wird. Er rechnet sich aus, daß wir es sind, die hinter Nikki hergefahren sind. Er vermutet uns beide im Fahrzeug. Das gibt uns einen brauchbaren Vorteil."
    „Wo, zum Teufel, ist Nikki?" rief der Springer. „Ich sehe sie nicht." Wido wurde allmählich mulmig zumute. Was, wenn Nikki mit einem der beiden Gleiter abtransportiert worden war? „Ich nehme an, sie ist noch im Haus. Auf jeden Fall haben wir Paulotte..."
    Narktors Gleiter schoß aus dem Felsspalt hervor. Allard Paulotte verließ seinen Posten unter der Tür und ging hinter seinem Fahrzeug in Deckung. Narktor flog auf das Haus zu.
    Da blitzte es hinter Paulottes Gleiter auf.
    Ein unterarmdicker Energiestrahl stach durch die Nacht. Narktor reagierte blitzschnell. Dennoch wurde sein Fahrzeug getroffen. Grelle Glut spielte um den Aufbau der Fahrgastkabine. Der Springer wollte den Gleiter in die Höhe ziehen, aber das Triebwerk versagte, und das Fahrzeug schmierte seitwärts ab. Mit dumpfem Knall

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