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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hanse aufzunehmen. War das der Sinn des Ganzen? Gab es eine Macht im Hintergrund, der daran lag, daß die Raumschiffe des Tarkan-Verbands heimatlos blieben? „Ich danke dir", sagte Nikki. „Dir und Wido. Was immer der Unbekannte im Sinn hatte, ihr habt seinen Plan zunichte gemacht."
    Narktor wurde verlegen, und auf seine charakteristische Weise versuchte er, der Verlegenheit durch Grobheit zu entrinnen. „Weiber!" schimpfte er. „Man darf sie keine Sekunde aus den Augen lassen!"
     
    *
     
    „Du solltest dich schonen", sagte Allard Paulotte freundlich. „Ich bin völlig in Ordnung", antwortete Nikki Frickel mit Bestimmtheit. „Ich möchte dieser Sache auf den Grund gehen.
    Wir können es uns nicht leisten, die Gunst der Regierung von Ayshran-Ho zu verscherzen."
    Es ging auf Mittag. Nikki war am frühen Morgen von der SORONG in die Herberge der Zeitlosen zurückgekehrt. Ein paar Stunden später hatte Paulotte seinen Besuch angemeldet. „Du hast mit der Hohen Tafelrunde keine Schwierigkeiten", versuchte Paulotte sie zu beruhigen. „Arongpujarat hat volles Verständnis für deine Lage. Es wäre nicht einmal notwendig gewesen, daß du ihm die psychophysische Diagnose vorlegen ließest. Er glaubt dir und ist nach wie vor bereit, dich zu empfangen."
    „Damit allein ist es nicht getan", beharrte Nikki. „Wer diesen ersten Versuch unternommen hat, mich aus dem Verkehr zu ziehen, der versucht's auch ein zweites Mal. Die Regierung selbst muß daran interessiert sein, dem Unbekannten das Handwerk zu legen."
    „Die Regierung ist in erster Linie daran interessiert, auf Ayshran-Ho Ruhe zu wahren", sagte Allard Paulotte. „Frieden und Handel dürfen nicht gestört werden.
    Da drückt man auch schon mal ein Auge zu und läßt zwielichtige Elemente gewähren, solange sie das Boot nicht allzusehr zum Schaukeln bringen."
    „Du arrangierst dich leicht mit den hiesigen Verhältnissen, nicht wahr?" fragte Nikki enttäuscht.
    Paulotte hob die Schultern. „Ich bin Kaufmann", antwortete er. „Ich komme mit den Behörden gut aus, weil ich mich nach den gurradschen Sitten und Gebräuchen, vor allen Dingen aber nach der Mentalität derer von Ayshran-Ho richten muß. Ich bin kein Unruhestifter, und selbst wenn ich einer sein wollte, fehlte mir die Unterstützung. Es gibt auf diesem Planeten, wenn es hoch kommt, zweihundert Bürger terranischer Herkunft.
    Sollen wir eine Revolution machen?"
    „Verzeih, ich wollte dich nicht beleidigen", sagte Nikki eilig. „Es gab so viele Niederlassungen der Kosmischen Hanse - in den Magellanwolken und in den anderen Galaxien der Lokalen Gruppe. Wo sind sie alle geblieben?"
    „Niemand weiß es." Paulotte klang bedrückt. „Die Wahrnehmung meiner Geschäfte bringt mich auf viele Welten.
    Ich kenne mindestens ein Dutzend aufgelassener Hanse-Kontore. Die Gebäude sind meist von den lokalen Behörden mit Beschlag belegt worden.
    Was aus den Menschen der Hanse geworden ist, weiß niemand."
    Eine entsetzliche Vision entstand vor Nikkis Auge. Eine fremde Macht mit weit überlegener Technik war im Begriff, die terranische Menschheit auszurotten. Sie nützte die Zeit, da die Superintelligenz ES sich zurückgezogen hatte und nicht mehr in der Lage war, den Menschen zu Hilfe zu kommen. Deswegen war die Milchstraße abgesperrt: damit niemand Zeuge des Völkermords werden konnte! Aber nicht nur im Innern der Heimatgalaxis wütete der unbekannte Feind; auch außerhalb hatte er die Menschen gejagt und vernichtet.
    Sie schüttelte die trüben Gedanken ab.
    So konnte es nicht sein. Die Menschheit ließ sich nicht ausrotten. Irgendwo lag ein Geheimnis verborgen, das entschleiert werden mußte. Danach würde man alles verstehen. „Wer hat >Danny!< geschrien?" fragte sie. „Niemand weiß es", antwortete Allard Paulotte. „Fast alle haben den Ruf gehört, aber niemand kann den Rufer identifizieren. Die Sache ist sehr eigenartig. Ich kenne alle Gäste, die in der vergangenen Nacht zugegen waren, auf persönlicher Basis. Keiner von ihnen ist Bertralam, das versichere ich dir. Und wenn einer der Anwesenden Bertralams Beauftragter gewesen sein sollte, so würde es mich über alle Maßen wundern."
    Nikki Frickel sah starr vor sich hin. „Noch ein Rätsel also", sagte sie grimmig. „Die Geheimnisse scheinen kein Ende zu nehmen. Also gut: Ich werde mich bei Arongpujarat melden und ihn bitten, daß ich mein Anliegen vor der Hohen Tafelrunde vortragen darf. Aber zuvor gibt es Wichtigeres. Ich muß deinen Freund

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