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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr; da war ihr Bewußtsein schon erloschen
     
    7.
     
    Wido Helfrich und Narktor genügte zur Verständigung ein rascher Blick. Eine Minute war vergangen, seit Nikki Frickel und Allard Paulotte die Suite verlassen hatten. Mittlerweile mußten sie den Degrav-Schacht längst erreicht haben.
    Wido und der Springer eilten hinterher. Im Schacht befahlen sie dem Servo, sie auf dem schnellsten Weg in die unterirdische Garage zu befördern. Das Fahrzeug, das sie sich vorsorglich für dieses Unternehmen gemietet hatten, stand nur wenige Meter vom Schachtausgang entfernt. Sie suchten hinter der hohen Fahrgastkabine Deckung. Eine Minute später erschienen Nikki und ihr Begleiter.
    Sie hatten sich bei der Abfahrt Zeit gelassen. Paulotte schritt zielstrebig auf sein Fahrzeug zu und zeigte, daß er ein Kavalier war, indem er Nikki beim Einsteigen half. Kurz danach begann das Triebwerk leise zu summen. Der Gleiter hob sich einen halben Meter vom Boden ab und schwebte auf die Ausfahrtrampe zu.
    Wido und Narktor verloren keine Zeit.
    Sie hatten den nächtlichen Einsatz gut vorbereitet. Sie wußten, wo Tryndallar wohnte, und sie kannten die Art, wie die Funksteuerung des Gleitverkehrs arbeitete.
    Sie schössen aus der Rampe hervor und sahen, daß Paulottes Fahrzeug sich in geringem Bodenabstand die Straße aufwärts bewegte. Paulotte hatte es offenbar nicht eilig - immerhin wären es noch mehr als vierzig Minuten bis ein Uhr.
    Narktor zog den Gleiter in die Höhe und bat die Funkzentrale um Präferenzbedingungen. Er gab keinen Grund an, aber um diese Zeit war der Verkehr über der Stadt so gering, daß die Zentrale keinen Anlaß hatte, ihm den Wunsch abzuschlagen.
    Narktor wies den Autopiloten an, das Ziel auf dem schnellsten Wege anzusteuern. Der Gleiter beschleunigte daraufhin, bis er eine Geschwindigkeit von 500 km/h erreicht hatte, und schwenkte auf eine wenig befahrene Flugebene ein. „Das einzige, was jetzt noch schiefgehen kann", sagte Wido, „ist, daß Paulotte sie überhaupt nicht zu Tryndallar bringt."
    „Beruhige dich, mein Freund", brummte Narktor. „Vermutlich wird unser Ausflug ein Schlag ins Wasser. Paulotte ist ein ehrlicher und galanter Mann. Er bringt Nikki zu Tryndallar und dann wieder nach Hause, und wir stehen da wie die begossenen Pudel."
    Nach knapp zwei Minuten verließ das Fahrzeug die bisherige Flugebene und glitt in die Tiefe. Eine Straße kam in Sicht. Sie senkte sich in eine Schlucht hinab. Wenige Kilometer weiter lag eine Gabelung, von der aus der linke Straßenzweig in einen schmalen Felseinschnitt vordrang. In diese Richtung wandte sich der Gleiter. „Wie weit noch bis zum Ziel?" fragte Narktor. „Sechshundert Meter", antwortete der Autopilot. „Lösche die Zielwahl", befahl der Springer. „Zielzahl ist gelöscht." Das Fahrzeug bremste ab. „Wohin soll die Fahrt jetzt gehen?"
    „Zeig mir eine großmaßstäbliche Karte der Umgebung", verlangte Narktor.
    Ein Bildfeld leuchtete auf. Eine Landkarte wurde sichtbar. Sie zeigte Einzelheiten des Geländes, Höhenschichtlinien und am Ende des Felseinschnitts, in einem von Felswänden umschlossenen, buchtförmigen Talkessel, ein Gebäude.
    Narktor bezeichnete einen Punkt auf der Höhe der Felswand. „Dorthin", sagte er. „Kein Licht, mäßige Geschwindigkeit."
    Der Autopilot gehorchte. Zwei Minuten später setzte das Fahrzeug mit leisem Knirschen auf nacktem Fels auf. Wido Helfrich öffnete das rechte Seitenluk. „Bleib in Verbindung", sagte er, dann war er in der Dunkelheit verschwunden. „Zurück zu dem Punkt, an dem die Zielwahl gelöscht wurde", befahl Narktor dem Autopiloten.
    Das Luk schloß sich. Der Gleiter hob ab und schwebte fast geräuschlos davon.
     
    *
     
    Vorsichtig arbeitete Wido Helfrich sich bis zur Kante der Felswand vor. Er trug die Bordkombination, die unter anderem mit einem leichten Gravo-Pak ausgestattet war.
    Von der Höhe der Felswand aus überblickte er den Talkessel. Es gab wenig Beleuchtung dort unten; nur rings um Tryndallars Haus, das Wido winzig erschien, brannten ein paar Lampen. Das Gebäude stand an die Felswand gelehnt, und Wido konnte sich ausrechnen, daß Tryndallar einen Teil des Felsens ausgehöhlt und in seinen Wohn- und Arbeitsbereich mit einbezogen hatte. Weit abseits des Hauses standen unter dichtbelaubten Bäumen zwei Gleiter. Das Licht der Lampen erreichte sie nicht. Wido ahnte sie mehr, als er sie sah, und ließ sich vom Ortungsgerät bestätigen, daß sich dort in der Tat zwei Fahrzeuge

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