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1410 - Mallmanns Blut-Bräute

1410 - Mallmanns Blut-Bräute

Titel: 1410 - Mallmanns Blut-Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alle erfreuten sich an ihrer Niederlage, und sie schluchzte vor Wut.
    Dann überwand sie die innere Niederlage und versuchte sich zu befreien.
    Ein verdammt schwerer Job, denn das recht dicke Netz hatte sich schwer und feucht um ihren nackten Körper gewickelt. Wenn sie sich befreite, würde sie sich wie ein Schwein durch den Schlamm wälzen müssen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    So versuchte sie, den Anfang zu finden. Dort, wo sich beide Netzhälften überlappten. Schwer genug, denn überall hatte sich das Netz verknotet. Es war eine Geduldsarbeit, und dabei kam sie auch nicht aus dem Dreck weg.
    Justine riss sich zusammen und versuchte, ruhig zu bleiben und ihrer Arbeit nachzugehen. Irgendwo musste es schließlich einen Anfang geben.
    Den gab es auch. Plötzlich konnte sie einen Teil des Netzes zur Seite schlagen. Er klatschte in den Schlamm, und Justine blieb zunächst mal liegen, um sich zu erfreuen.
    Sie hörte nichts mehr. Innerhalb des alten Bretterbaus war alles ruhig geworden.
    Ändern konnte sie es nicht. Sie wollte sich nur von den Resten des Netzes befreien, was für sie ein Kinderspiel war. Wenig später lag sie nackt aber frei im Schlamm, um sich herum die Trümmer der Bretterwand. Sie selbst war beschmiert, und das Zeug verklebte auch ihre blonde Haarflut.
    Ein keuchender Laut der Wut drang aus ihrem Mund, doch zugleich spürte sie, dass wieder ein Teil ihrer Kraft zurückgekehrt war.
    Nur wollte sie nicht mehr aussehen wie ein Schwein – das ließ sich durch die Nähe des Sees auch leicht ändern.
    Stehendes Wasser machte ihr als Vampirin nichts aus. Einer alten Überlieferung nach konnte fließendes Wasser Blutsauger vernichten.
    Da brauchte sie hier keine Sorge zu haben.
    Der See war nah, und Justine, die von ihren Kräften nichts eingebüßt hatte, kroch den anlaufenden Wellen auf allen vieren entgegen.
    Vor der Kälte fürchtete sie sich nicht. Flach ließ sich die Blutsaugerin in das Wasser gleiten, und schon bald wurde der gesamte Körper umspült.
    Sie bewegte sich durch den weichen Bodenschlamm auf eine tiefere Stelle zu. Dort tauchte sie unter. Wenig später war sie wieder zu sehen. Ein Teil des Schlamms war abgespült. Im Licht des vollen Mondes sah Justine aus wie eine blonde Wassernixe.
    So fühlte sie sich besser. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Drei Gegnerinnen hatten es nicht geschafft, sie zu besiegen. Sie hatten sie gedemütigt und in den Schlamm geworfen, doch es war ihnen nicht gelungen, sie aus dem Weg zu räumen.
    Justine blieb aufgerichtet in der Nähe des Ufers stehen. Sie wrang sich das Wasser aus den Haaren, die jetzt nicht mehr hell aussahen, sondern eine dunkle Farbe angenommen hatten und zusammenklebten.
    Der Name Peer Ingverson fiel ihr wieder ein.
    Wahrscheinlich lag er noch in der zerstörten Hütte. Ihn wollte sie sich anschauen…
    ***
    Es war so still geworden. Nur das Patschen der eigenen Füße durch den Schlamm war zu hören. Bei jedem Schritt schleuderte sie etwas davon nach vorn, und sie schritt auch über die Trümmer hinweg, die einmal die Rückseite der Hütte gebildet hatten.
    Es war nichts zu sehen und auch nichts zu hören. Kein Stöhnen mehr, kein sattes Knurren, auch kein Schmatzen, das beim gierigen Trinken des Bluts entsteht. Eine nahezu unnatürliche Ruhe lag über der Umgebung.
    Der Schlamm reichte ihr bis zu den Knöcheln. Das störte sie nicht.
    Da die brüchige Hütte etwas höher lag, musste sie auch hochklettern. Sie tat es mit einer geschmeidigen Bewegung, und kurz vor der Öffnung blieb sie stehen.
    Leer – bis auf Peer!
    Die drei Vampirinnen hatten sich über den jungen Mann hergemacht. Er lag nicht mehr normal auf seinem ausgebreiteten Schlafsack, sondern jetzt quer daneben. Die Haut des nackten Körpers sah so bleich aus wie die einer Schaufensterpuppe, und ebenso wie eine Puppe bewegte auch er sich nicht aus eigener Kraft.
    Justine passierte den Körper und ging zur normalen Eingangstür.
    Sie schaute nach draußen, weil sie sicher sein wollte, dass ihre drei Betschwestern auch verschwunden waren. Und sie nickte vor sich hin, als sie erkannte, dass sie nicht mehr da waren. Die kalte Dunkelheit der Nacht hatte sie verschluckt, und Verstecke gab es in dieser einsamen Gegend mehr als genug.
    Um ihren Mund zuckte es, als Justine sah, dass ihre Lederkleidung noch auf dem Holzboden lag. Die hatten die Besucherinnen nicht mitgenommen. Sie hob die Klamotten auf und streifte sie über. Dabei ließ sie sich Zeit, wobei sie ab und

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