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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahm selbständig Kurs auf. Normalerweise hätten sich mindestens zwei Kartanin in der Zentrale aufgehalten und die Manöver überwacht. Heute war das nicht der Fall, und Salaam Siin überlegte mit nur mäßigem Interesse, weshalb das so war. Er fand keine Antwort. Es gab ohnehin wichtigere Dinge. „Ich erhalte keine Landeerlaubnis."
    Das war erneut die Stimme des Syntrons. „Weshalb?"
    „Sie geben keine Begründung. Aber soeben trifft ein Anruf für dich ein!"
    Der Bildschirm vor seinem Kopf entstand ein zweites Mal, und diesmal erschien auf der Projektionsfläche ein Gesicht. Es war ein Gurrad mit gepflegter Löwenmähne, niedriger Stirn und breitem Gesicht, insgesamt einem Kartanin nicht unähnlich. „Mein Name ist Uopitz", stellte sich der Gurrad vor. „Was kann ich für euch tun?"
    Salaarn Siin faßte spontan Abneigung gegen seinen Gesprächspartner. Er spürte in Uopitz' Stimme die Falschheit und überhebliche Geisteshaltung. „Ich heiße Salaam Siin", stellte er sich widerwillig vor. „Wir sind auf der Suche nach einem Raumschiff namens CIMARRON, es dürfte euch bekannt sein..."
    „O ja, in der Tat!" Uopitz' Überschwang war nur vorgetäuscht. „Leider verließ die CIMARRON Ayshran-Ho bereits vor mehr als vier Tagen. Und das mit unbekanntem Ziel, Salaam Siin."
    „Vor vier Tagen also? Du kannst keine näheren Angaben machen?"
    „Ich selbst habe noch mit Perry Rhodan gesprochen und ihn verabschiedet. Leider kann ich euch in keiner Weise weiterhelfen."
    Salaam Siin verfluchte die Tatsache, daß er dem Gurrad nicht persönlich gegenüberstand. Aus direkter Nähe hätte er ihn mit einem Wahrheitsgesang sicher aus dem Gleichgewicht bringen und zu anderen Aussagen veranlassen können. „Das ist schade", pfiff er deshalb nur. „Wir werden uns auf den Rückweg machen oder woanders unser Glück versuchen."
    „Tut das nur! Einen guten Flug!" Uopitz ließ die Verbindung ohne weitere Erklärung zusammenbrechen. Ratlos sahen Salaam Siin, Dao-Lin-H'ay und die anderen Kartanin einander an. Inzwischen bereitete der Syntron als Umkehrmanöver eine weite Schleife vor. „Wir können nichts mehr unternehmen", stellte Salaam Siin betreten fest. Seine Worte waren eine einfache Melodie in Moll-Stimmung. „Die Reise war umsonst, wir kehren um."
    „Nicht so hastig." Dao-Lin-H'ay stand auf, bestieg den Rand der Projektorschüssel und starrte ins All hinaus. „Zumindest können wir noch ein paarmal auf dem Funkweg nach ihnen rufen, womöglich ein paar Stunden abwarten. Daß dieser Uopitz gelogen hat, habe ich genauso deutlich gespürt wie du.
    Und wenn die CIMARRON tatsächlich abgeflogen ist, muß sie eine Nachricht hinterlassen haben. Dann gibt es irgendwo im Lishtar-System eine Boje."
    „Ganz wie du willst."
    Als die Syntronik fünfzehn Minuten später Erfolg meldete, ließ Salaam Siin einen überraschten Baßlaut hören. Es war tatsächlich eine kleine Nachrichtenboje, die jetzt erst auf den richtigen Funkkode reagierte. Sekunden später waren sie im Besitz der Koordinaten, die die CIMARRON angeflogen hatte. „Eines daran verstehe ich nicht", zischte Ge-Liang-P'uo böse. „Die CIMARRON hat das System erst seit sechs Stunden verlassen, nicht vor mehr als vier Tagen.
    Weshalb wollte Uopitz uns so sehr in die Irre führen?"
    „Er wird den Grund kaum von allein verraten." Dao-Lin sah plötzlich besorgt aus. „Im ungünstigsten Fall ist die CIMARRON in Schwierigkeiten."
    „Wir beeilen uns", entschied Salaam Siin.
     
    *
     
    Das Überlichttriebwerk der HARMONIE lief unter Höchstlast.
    Natürlich wurde kein Laut davon hörbar - da sein Schiff aus Querionentechnik erbaut war, gaben nur die Meßgeräte darüber Aufschluß. Salaam Siin verließ die Zentrale, in der er sich ohnehin nur selten aufhielt, und suchte seinen Lieblingsplatz auf. Über der Projektorschüssel entstand endlich wieder klarer Sternenhimmel. Sie waren in den Normalraum zurückgefallen.
    Das Rashta-System! Mit etwas Glück würde die CIMARRON erst vor kurzer Zeit angekommen und noch nicht weitergeflogen sein. Auf dem zweiten Planeten, Oppakh, lag die Heimat der Shanganten, das wußte er aus dem Datensatz, den sie vor Antritt der Reise von der PERSEUS übernommen hatten. „Noch einmal einen Suchruf", wies Salaam Siin den Syntron an.
    Ausnahmsweise ließ Dao-Lin seine Maßnahme unkommentiert. Aber er wollte nicht schlecht über die Kartanin denken, entschied der Ophaler. Die andere hatte Erfahrungen gesammelt, wie er sie nicht einmal in zwanzig

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