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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte Meryll sein können oder eine andere Terranerin, womöglich nur ein symbolhafter Flecken.
    Und, aus dem Gesicht löste sich ein Körper. Gemächlich und unausweichlich zugleich zog der Körper seine abwärts geneigte, spiralige Bahn.
    Es war eine Spielkarte.
    Eine maßlos vergrößerte Spielkarte mit so scharfer Kante, daß sie selbst Stahl zerschnitten hätte.
    Die Karte kam herunter, schrumpfte dabei und traf schließlich seinen Membrankranz. Salaam Siin erschauerte.
    Wo die Karte getroffen hatte, blieb ein klaffender Schnitt zurück. Mühsam stieß er einen quäkenden Ton aus, und bei allem Willen wurde daraus kein harmonischer Klang.
    Du wirst nie mehr singen.
    Bald ist es soweit. „Willst du uns begleiten?" fragte Reginald Bull, der untersetzte Terraner mit dem kurzen, roten Haar. „Gucky und ich teleportieren nach Aontan, um uns dieses Antennenschiff anzusehen."
    Salaam Siin dachte ein paar Sekunden nach. „Ja", sang er, „inzwischen sind eure Angelegenheiten auch meine. Ich bin daran interessiert, daß ihr die Spur des vierarmigen Propheten findet."
    „Sein Name ist Icho Tolot", erinnerte Bull. „Der Name bedeutet mir nichts. Aber ich komme mit."
    Salaam Siin nutzte die wenige Zeit, die ihm bis zum Aufbruch blieb, zum Absingen zaaturischer Sonette. Es war eine reine Konzentrationsübung, einem Sänger seiner Klasse eigentlich unangemessen. So zerstreut und innerlich haltlos wie im Augenblick würde er Bull und Gucky allerdings hinderlich sein. „Bist du soweit?" fragte Gucky mit seiner Stimme, die den Hörknospen des Ophalers wenig angenehm war. „Oder benötigst du noch weitere Schutzkleidung?"
    „Ich bin bereit", antwortete er. „Was du siehst, ist meine Netzkombination. Das genügt mir."
    Gucky stellte sich in die Mitte. Der Meistersänger nahm seine rechte Hand, Reginald Bull die linke. Fast hatte sich Salaam Siin an die Teleportersprünge des kleinen Mausbibers schon gewöhnt. „Fertig?" wollte Gucky wissen. „Sicher", gab Bull zurück. „Es kann losgehen."
    Salaam Siin antwortete nicht, und Gucky schien von ihm auch nichts dergleichen zu erwarten. In der Sekunde darauf schwebten sie hoch über dem Mond Aontan.
    Verabredungsgemäß aktivierten sie ihre Deflektorfelder. Aus den Kammern der CIMARRON hatte er ein Gerät erhalten, das sich Antiflexbrille nannte. Damit erkannte er seine beiden Gefährten, obwohl sie für die restliche Umwelt unsichtbar blieben.
    Der nächste Sprung endete auf der Oberfläche Aontans, doch schon beim nächstenmal tauchten sie in einem leeren Korridor auf. Ein paar Schritte weiter war der grüne Energievorhang, den Gucky erwähnt hatte, und Salaam Siin wußte, daß in dem Hangar dahinter das Antennenschiff stand.
    Gemeinsam mit Bull trat er näher und sah sich um. Insgesamt sah das Schiff einem ophalischen Gerüstraumer nicht unähnlich. Zumindest die antennenartigen Auswüchse stimmten überein und mit Abweichungen auch die Größe.
    Ohne erkennbaren Anlaß sank Gucky in sich zusammen. „Hast du etwas bemerkt, Meistersänger?" wollte Bull besorgt wissen. „Leider nicht." Vor Aufregung brachte Salaam Siin keine ausdrucksvolle Melodie zustande. „Ich glaube kaum, daß ihm etwas passiert ist", fügte er noch hinzu.
    Im Lauf der nächsten Minuten erholte sich der Ilt. Sie erfuhren, daß ein Gleiter einen Bekassu in den Hangar gebracht hatte - und daß der Bekassu über das Verhalten der Gurrads nicht mehr wußte als sie auch. Bull und Gucky beschlossen, den Paratronschirm zumindest teilweise außer Kraft zu setzen. Und Salaam Siin billigte ihren Plan. Irgendwie mußten sie beginnen, zur Informationssuche waren sie letzten Endes hier. „Und was tue ich währenddessen?" fragte er. „Im Augenblick brauchen wir dich nicht", antwortete Reginald Bull. „Du wartest ab und läßt das Schiff der Bekassu nicht aus den Augen. Wir sehen uns in spätestens einer halben Stunde."
    Salaam Siin war nicht erfreut. Er haßte die Aussicht, tatenlos hier das Ergebnis der Arbeit anderer abzuwarten. Aber er sah ein, daß einer von ihnen die Beobachtung fortsetzen mußte. Den Umständen nach konnte das nur er sein. Bull und Gucky verschwanden, und das entstandene Vakuum ließ mit einem Knall Luft zusammenströmen.
    Er war allein.
    Mühevoll verdrängte er das Bild der Spielkarte, die über seinem Kopf schwebte und herabstürzte. Er richtete alle Aufmerksamkeit auf das Antennenschiff.
    Nichts geschah, kein weiterer Gleiter erschien,. keine Gestalt zeigte sich. Salaam Siin hätte

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