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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch eine Weile brauchen, weil sie an den Haltestangen nach oben klettern mußten.
    Die eigentliche Gefahr lag an anderer Stelle. Das ganze Schiff war voller Bekassu, und mit etwas Pech hatte der Rest der Besatzung bereits mitbekommen, daß sich ein Fremder im Antennenschiff aufhielt. Sie würden ihn jagen. Aus großer Höhe Gel die Spielkarte herab, richtete wie zufällig die schmale, scharfe Kante auf seinen Membrankranz aus, beschleunigte...
    Nein! Er mußte die Nerven behalten.
    So war es nicht.
    Unvermittelt fand er sich inmitten eines belebten Verteilerknotens wieder. Etwa zwölf Bekassu strebten heillos verwirrt in alle Richtungen auseinander, und dazu gab eine Lautsprecherstimme unverständliche Anweisungen. Sein Anblick ließ die Flugwesen innehalten. Dann aber stießen sie dieselben Laute aus, mit denen schon ihre Artgenossen Salaam Siins Beherrschung so empfindlich erschüttert hatten.
    Er konnte nicht anders: Sein Membrankranz brachte einen Ton hervor, der bekassischen Worten ähnlich war und gleichzeitig psionischen Druck transportierte. Zwei Bekassu schnellten aus dem Stand hoch und schlugen nach Salaam Siin, doch der Pikosyn ließ ihre Schläge mit raschem Ausweichmanöver ins Leere gehen.
    Der Meistersänger floh weiterhin nach oben. Dorthin konnten sie so schnell nicht folgen, das begriff er. Bekassu waren keine echten Flugwesen - ihre Schwingen taugten nur noch zum Gleitflug oder zu hohen Sprüngen. „Bleibt mir vom Leib!" rief er. Irgendwie mußte er sie auf Abstand halten, sonst war die Katastrophe vorgezeichnet.
    Dabei wußte er nicht einmal, ob der Translator aus seiner Stimme schon bekassische Worte formen konnte. „Weg!
    Ich ertrage eure Stimmen nicht!"
    Von oben stürzte sich eines der Wesen auf ihn. Salaam Siin kam nicht mehr rechtzeitig zur Seite, fast beiläufig erhielt er einen Schlag und wurde gegen die Haltestangen an der Wand geschleudert.
    Dann war der Bekassu nach unjen verschwunden. Irgendwo hielt sich das Wesen fest und zog aus einer Hautfalte eine Waffe. Neben Salaam Siin schlug eine Strahlbahn ein und verspritzte flüssiges Metall.
    Wäre nur der Schutzschirm noch in Ordnung! Aber Wunschdenken half nichts, er mußte sich anders in Sicherheit bringen.
    Als einzelner Ophaler war er außerstande, eine panische Horde von Bekassu allein mit Gesang auf Distanz zu halten; dazu hätte er die Projektoren der HARMONIE gebraucht.
    Salaam Siin schrie in kaum beherrschten, schrillen Tönen.
    Gleichzeitig passierte er den nächsten Knotenpunkt, und hier waren sämtliche Zugänge außer dem einen, den er benutzt hatte, von bewaffneten Bekassu versperrt.
    Die Wesen eröffneten sofort das Feuer.
    Halb besinnungslos - vor Angst, ließ sich der Meistersänger von seinem Pikosyn nach oben tragen, bis dicht unter die Decke, auch wenn es von dort kein Entkommen mehr gab.
    Gleichzeitig schlugen zwei Schüsse ins Metall über ihm.
    Wie gebannt starrte er in die Einschußtrichter. Dort löste sich eine glühende Platte, schien für den Bruchteil einer Sekunde zu verharren und stürzte dann.
    Eine rechteckige Form war es, rechteckig wie eine Spielkarte. Salaam Siin rührte sich nicht. Er hatte nicht die Zeit dazu. In scheinbarer Stille traf die Platte seinen Membrankranz und zerfetzte ihn, als bestünde das Gewebe aus porösem Plastik.
    Der Meistersänger brachte nur noch einen quäkenden Ton heraus.
    Er verlor das Bewußtsein.
    Ein furchtbarer Schmerz in der Halsregion weckte ihn. Lange Zeit wehrte sich das Bewußtsein, den Schmerz überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, aber am Ende erwachte Salaam Siin vollends.
    Es war ein schlimmer Augenblick. Noch einmal sah er die scharfkantige Platte über sich, noch einmal den ausgerissenen Schnitt, der von der linken Hälfte seines Membrankranzes nur nutzloses Fleisch übriggelassen hatte. „Hörst du mich, Fremder?"
    Zumindest seine Sinnesknospen schienen noch intakt. „Fremder", sagte die Stimme. „Hörst du mich?"
    Auch der Translator mußte noch intakt sein. Und ich bin am Leben, dachte der Meistersänger, das war die größte Überraschung. Er wollte einen bestätigenden, aus freundlichen Dreiklängen bestehenden Ton hervorbringen, doch ein schräges Rasseln war das einzige Ergebnis.
    Der Schmerz nahm ihm fast erneut das Bewußtsein. „Sprich nicht, Fremder, wenn du nicht kannst. Ich weiß jetzt, daß du mich hörst."
    Mühsam hob er den Kopf, fuhr den Teleskophals zur vollen Länge von achtzig Zentimetern aus und betrachtete den Bekassu. Soweit er es

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