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1418 - Die Höhle des Giganten

Titel: 1418 - Die Höhle des Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufragen und bis zur gegenüberliegenden Seite reichen."
    „Wie Säulen?" fragte Rhodan verwundert. „Säulen der Vergangenheit", wisperte Beodu. „Es war ein Vergleich", entschuldigte sich Taravatos. „Was dein kleiner Freund da vermutet, ist reine Spekulation."
    Reginald Bull lachte bitter. „In einer Umgebung wie dieser bleibt uns nur das Spekulieren übrig."
    Sie materialisierten in einer von trübem Dämmerlicht erfüllten Röhre, die sich geradlinig dahinzog, so weit das Auge reichte. Es herrschte Schwerelosigkeit. Die Röhre hatte einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Durchmesser von vier Metern. In unregelmäßigen Abständen waren Leuchtkörper in die metallene Wand eingearbeitet. Sie verbreiteten ein mattes, rötlichgelbes Licht, das die Augen irritierte.
    Die Sensoren der SERUNS arbeiteten auf Hochtouren. Auf der Innenseite der Helmrundung blinkten die ersten Daten auf. Die Luft im Innern der Raumstation war ohne weiteres atembar.
    Perry Rhodan öffnete den Helm, und der Mausbiber tat es ihm gleich. In der Luft lag ein ätzender Geruch. Er war widerwärtig, aber ungefährlich; sonst hätte es der Pikosyn in seinen Angaben vermerkt. Sie schwebten in der Mitte der Röhre; das Gravo-Pak hatte die Fluglage stabilisiert.
    Gucky gab einen merkwürdigen Laut von sich. Bevor Rhodan fragen konnte, erklärte er: „Es gibt einen seltsamen mentalen Einfluß. Er produziert keine erkennbaren Gedanken, sondern lastet wie ein dumpfer Druck auf dem Gehirn. Irgendwo in der Nähe befindet sich eine intensive Quelle unmodulierter Mentalenergie."
    Der Ilt hatte beim Teleportieren den vorderen Abschnitt des verdickten Heckteils der Raumstation angepeilt. Sie befanden sich nach Rhodans Rechnung nur wenige Dutzend Meter von der Stelle entfernt, an der das Heck sich verjüngte und in den langen, schmalen Hals überging, der zum Bug führte. „Wo liegt die Quelle; kannst du das erkennen?" fragte Rhodan.
    Gucky verzog das Gesicht. „Ich kriege keine Peilung", beschwerte er sich. „Die Strahlung scheint von allen Seiten zu kommen."
    Durch die Stille der Röhre drang plötzlich ein eigenartiges Geräusch. Es hörte sich an wie ein langgezogenes Stöhnen.
    Rhodan sah, wie der Mausbiber zusammenzuckte. „Oh, das tut weh!" jammerte Gucky. „Immer noch keine Peilung?" fragte Rhodan. „Voraus irgendwo", ächzte der Ilt und machte eine vage Geste zum Hintergrund der Röhre.
    Das Geräusch war verstummt. Perry Rhodan vektorierte das Gravo-Pak auf langsamen Vorwärtsflug. Mit mäßiger Geschwindigkeit trieb er durch das Halbdunkel der Röhre. Gucky folgte ihm. „Sieh dich vor", riet Rhodan. „Ich möchte, daß du dich in Sicherheit bringst, bevor der mentale Einfluß dir ernsthaften Schaden zufügt."
    „Es geht noch", antwortete der Ilt. „Wenn das Ding nur nicht wieder zu stöhnen anfängt!"
    Nach knapp einhundert Metern beschrieb die Röhre eine scharfe Biegung. Eine intensive Lichtquelle kam in Sicht. Perry Rhodan beschleunigte die Vorwärtsbewegung. Sekunden später schwebte er durch die Mündung der Röhre in einen mächtigen Hohlraum. Der SERUN wirkte mit einem gravitomechanischen Mikrofeld auf seinen Gleichgewichtssinn ein, so daß er ein Gefühl dafür hatte, wo „oben" und wo „unten" war. Über sich hatte er eine kuppelförmige, lichterfüllte Decke und unter sich einen kreisförmigen Raum mit einem Durchmesser von gewiß 200 Metern. Verwundert musterte er das eigenartige Gebilde, das den Boden des Raumes fast zur Gänze bedeckte. Auf den ersten Blick erschien es formlos, eine riesige Masse aus grauer Substanz mit Einsprenkelungen hellerer Farbe. Die Oberfläche der Masse war uneben. Sie formte Täler und Berge, und einige der letzteren ragten so weit auf, daß ihre Gipfel mit der Mündung der Röhre, aus der Rhodan soeben hervorgeglitten war, auf einer Höhe lagen.
    Der ätzende Geruch, den er zuvor schon wahrgenommen hatte, war hier so intensiv, daß er den Helm schloß. Mit Genuß atmete er die frische, kühle Luft, die das Klimasystem des SERUNS produzierte. Dann sah er sich nach Gucky um.
    Der Ilt schwebte unmittelbar vor der Röhrenmündung. Er gestikulierte mit Armen und Beinen. „Siehst du nicht, was das ist?" hörte Rhodan seine Stimme über Helmfunk.
    Er blickte nach unten. Die graue Masse hatte angefangen, sich zu bewegen. Wie träge Wellen lief es über die zerklüftete Oberfläche. Er ließ sich ein paar Meter höher tragen. Noch verstand er nicht, was Gucky mit seinem Zuruf meinte. Er brauchte

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