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1419 - Der Tod eines Cynos

Titel: 1419 - Der Tod eines Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Haluter. Er stürmte hinterher.
    Bei der kurzen Entfernung brauchte er kein Gravopak. Er raste durch den Rauchvorhang, erfaßte die Situation dahinter mit einem Blick und schoß auf den Reflektierenden, der neben einer in sich zusammengesunkenen, mit einem seltsamen Gewand bekleideten hominiden Gestalt stand und soeben auf Sradok mit einer Waffe anlegte, in der der Haluter einen Etatstopper erkannte, eine Waffe, die durch ihre Hochenergiestrahlung die lebenserhaltenden Zellprozesse des Getroffenen so abrupt stoppte, daß dieser in kürzester Zeit starb und zu Staub zerfiel.
    Tolots auf Intervallstrahlungsmodus geschaltete Waffe ließ den Reflektierenden förmlich zerbröckeln, und erst da stellte die Ortung des Haluters fest, daß es sich um einen Roboter gehandelt hatte, wenn auch um einen Roboter mit einem außergewöhnlich hohen Anteil an hochkomplexen Biosystemen.
    Ein Blick auf Sradok zeigte Tolot, daß ihm nicht mehr zu helfen war.
    Deshalb lief er zu der hominiden Gestalt, die neben den Trümmern des Roboters lag.
    Zu seinem Erstaunen hatte sie ein ausgesprochen menschliches Gesicht mit einem dunklen Vollbart. Über den Kopf, Von dem eine flache Kappe gefallen war, ringelte sich dunkles Haar. Die Kleidung bestand aus einer Art spanischem Mantel mit Rüschenärmeln, eng anliegender Kniehose, Schnallenschuhen und Zierdegen.
    Tolots Planhirn vergaß nichts, deshalb war er sicher, daß seine Ahnung, wer diese Person war, ihn nicht trog. Er sah aber auch, daß sie im Sterben lag. Der Etatstopper wirkte auch bei ihr, wenn auch viel langsamer als bei Sradok. „Du bist der Magier?" fragte er im Zentrumsidiom, über den Sterbenden gebeugt.
    Ein Lächeln huschte über dessen Gesicht, dann verzerrte es sich und die Augen wirkten geistesabwesend. „Die anderen waren mächtiger", flüsterten die verblaßten Lippen. „Sie fürchteten mein Wissen über die Schwarzen Sternenstraßen, denn sie wollen das Juwel von Mimoto..."
    Die Stimme brach.
    Der Körper zerfiel zu Staub - und im nächsten Moment stand dort, wo er gelegen hatte, ein Obelisk, der keinen Schatten warf. „Ein Cyno!" flüsterte Wenken hinter Tolot. „Vielleicht Strandgut des Schwarms", erwiderte der Haluter. „Auf jeden Fall ein Fremdkörper in M87. Er wurde ermordet, damit er uns nichts über die Schwarzen Sternenstraßen verraten konnte. Aber woher wußten die Auftraggeber des Mordroboters, daß wir ihn besuchen wollten?"
    „Weil Du es Ihnen sagtest", erklärte eine nur zu bekannte Stimme.
    Icho Tolot wirbelte herum und sah neben dem Staub, der von dem Dumfrie-Admiral Sradok übrig geblieben war, den Sunnuh Dschufar unversehrt stehen. Er fühlte Freude bei diesem Anblick. „Damals, in der Zentrale des Virenschiff-Segments auf Nusyth", fügte Dschufar hinzu. „Aber da war doch außer dir nur der Druis Shudar-Khonn dabei - und unsere Vironauten."
    „Richtig", bestätigte Dschufar. „Du wirst mehr begreifen, wenn ich dir das erzähle, was ich durch Sradok über den Schmuggel mit Transplantat-Basis weiß."
    Plötzlich schrie Wenken aThommes voller Entsetzen: „Wer ist das?" Er deutete auf den Sunnuh und wich mit weichen Knien zurück. „Ich erkläre es später", sagte der Haluter und erschauderte, als er den stummen Obelisken noch einmal ansah. „Zuerst kehren wir auf dem schnellsten Weg zu unserem Schiff zurück und starten mit Kurs auf Yanyok. Jetzt will ich unbedingt herausbekommen, was es mit dem Juwel von Mimoto und den Schwarzen Sternenstraßen auf sich hat, denn ich ahne, daß König Povarithrong damit ein fürchterliches Verbrechen begehen will, das vielleicht alle Völker von M87 bedroht."
    „So wird es sein", sagte Dschufar. „Aber es wird nicht geschehen, wenn ich es verhindern kann!" grollte der Haluter und stürmte zum Lift.
    Doch er ahnte, daß er einem Komplott gegenüberstand, gegen das er womöglich machtlos war und bei dessen Bekämpfung er und seine Gefährten schneller sterben konnten, als der Magier von Gondhwarkan gestorben war...
     
    ENDE

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