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1422 - Die Tage der Cantaro

Titel: 1422 - Die Tage der Cantaro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Lauf der Geschichte dadurch beeinflussen. „Tu uns den Gefallen, Geoffry, und schneide dieses Thema nicht wieder an", bat Bull, der Rhodans Gedanken zu erraten schien. „Gut, dann wechseln wir das Thema", sagte Waringer mit nur mühsam unterdrückter Erregung. „Reden wir darüber, warum ihr bei meinem Erscheinen förmlich zu Tode erschrocken seid."
    „Ich glaube, ich sollte nach Covar sehen", ließ sich Eirene vernehmen und rannte hinaus, ohne Waringer noch einmal anzusehen.
    Rhodan konnte mit seiner Tochter fühlen und war froh, daß sie sich so aus der Affäre zog, auch wenn sie Waringer damit düpierte.
     
    *
     
    Eirene war ganz benommen, als sie ins Freie taumelte.
    Sie hatte geglaubt, es zu schaffen, in Geoffrys Gegenwart keine Emotionen aufkommen zu lassen. Aber als er dann wieder auf ihre Schreckreaktion bei seinem Erscheinen zu sprechen kam, hätte sie am liebsten schreien mögen. Ihr war keine bessere Ausrede eingefallen, als die, sich um Covar Inguard kümmern zu müssen.
    Als sie jedoch in die Sicherheitsstation kam, in der auch Gucky und Icho Tolot zur Behandlung waren, erfuhr sie, daß Covar gerade mit dem Therapieschiff ELYSIAN zu einer gruppendynamischen Sitzung gestartet war.
    Sie setzte alle Hebel in Bewegung, um die Rückkehr, der ELYSIAN durchzusetzen und noch an Bord gehen zu können. Sie mußte weg von Tahun, sie konnte Geoffry nicht unter die Augen treten. Ihr wurde versprochen, das Möglichste zu tun, aber man bat sie um Geduld.
    Eirene war alles recht. Um die Zeit zu überbrücken, besuchte sie Icho Tolot. Der Haluter lag gerade in einer Isolierzelle und wurde gespannt. Nur der mächtige, halbkugelförmige Schädel war von ihm zu sehen. Sie konnte sich mit ihm nur per Visiphon unterhalten. Er verdrehte seine drei großen Augen nach oben, um sie durch die Panzerplastscheibe sehen zu können. Sein Baß ließ die Übertragungsanlage vibrieren, als er sagte: „Na, kleine Eirene, was ist dir für eine Laus über die Leber gelaufen?"
    „Geoffry hat uns besucht", sagte sie nur. „Was für eine freudige Überraschung!" rief Tolot dröhnend, ohne sich etwas von seinen wahren Gefühlen anmerken zu lassen. Er fügte hinzu: „Jetzt ist mir klar, was dich zeichnet. Es ist die Wiedersehensfreude!" Sie unterhielten sich noch eine Weile auf unverfängliche Weise, dann verabschiedete sich Eirene, um Gucky aufzusuchen. Icho Tolot konnte sie von ihrer Melancholie nicht heilen.
    Als sie Guckys Kabine betrat, mußte sie unwillkürlich lachen. „Ja, ja", maulte Gucky, „verspotte nur einen hilflosen, gequälten Mausbiber. Aber das zahle ich dir heim, wenn ich erst wieder im Vollbesitz meiner parapsychischen Fähigkeiten bin. Es ist längst fällig, daß dir mal telekinetisch der Po versohlt wird."
    „Entschuldige, aber du siehst mit diesem Gestell wirklich zu komisch aus", sagte Eirene, die sich auf einmal viel wohler fühlte. Wenn man auch die Mutantenfähigkeiten des Mausbibers auch unterdrücken konnte, seine Gabe, andere aufzuheitern, konnte man ihm nicht rauben. Sie lachte wieder und sagte unter Tränen: „Bully hat es eine Zahnspange genannt, und das ist wirklich treffend."
    Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, das Lachen war eine gute Ausrede, das Bedürfnis zu weinen, nicht unterdrücken zu müssen.
    Der Mausbiber nestelte an dem Gitterwerk herum, das seinen Kopf umspannte und hinten bis in den Nacken reichte. Es lag an der Stirn und den Schläfen fest an und ließ das Gesicht frei. In Höhe des Mundes spannte sich jedoch ein bogenförmiges Band über die untere Gesichtshälfte - und genau vor seinem Nagezahn ragten zwei golden glänzende Greifer heraus. Dieser Teil des PSI-Pressors, wie der Gitterhelm genannt wurde, hatte Bull zu der Anspielung auf eine >Zahnspange< verleitet. „Ich werde Bully noch die Leviten lesen", versprach Gucky grollend. „Dabei lasse ich das alles nur euch zuliebe mit mir machen. Und was ist der Dank? Man lacht Tränen über mich."
    „Es sind keine Lachtränen", sagte Eirene und wischte sich über die Augen. „Es sind Tränen der Freude. Geoffry hat uns aufgesucht."
    Gucky verstand sofort, aber er ließ sich äußerlich nichts anmerken. „Das ist wirklich ein Grund zur Freude", rief er überschwenglich. „Ich kann deinen Gefühlsausbruch verstehen, Eirene."
    Plötzlich umschlang er sie und zog ihren Kopf zu sich herunter. „Ich weiß, wie dir zumute ist", flüsterte er ihr zu, „weil ich deine Gedanken lesen kann. Aber verrate mich nicht. Wäre doch

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