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1424 - Revolte auf Phönix

Titel: 1424 - Revolte auf Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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also nicht lange um die Sache herumzureden. Ich habe über fünfhundert Unterschriften von Freihändlern, die die baldige Einberufung einer Vollversammlung fordern. Ihr könnt die Unterschriften einsehen; sie sind im Computer gespeichert. Wollt ihr die Versammlung terminlich festlegen, oder soll ich das übernehmen?"
    „Worüber soll die Versammlung beraten, Reno?" fragte Tekener. „Über den Mißtrauensantrag, den ich gegen euch stellen werde", antwortete Yantill, ohne zu zögern. „Die Führung der Organisation ist ineffizient und verklüngelt. Es wird Zeit, daß ein Neuer an die Spitze tritt."
    „Zum Beispiel du, Reno?"
    „Warum nicht ich?" Der Mann kannte keine falsche Bescheidenheit. „Die Versammlung mag darüber entscheiden."
    „Wir verteilen die Benachrichtigung", erklärte Roi Danton. „Die übliche Frist von zweiundsiebzig Stunden wird eingehalten."
    „Es geht auch rascher", sagte Reno Yantill. „Du hast Angst, daß ein paar von den Schiffen, die du fortgeschickt hast, frühzeitig zurückkehren?" grinste Ronald Tekener. „Zweiundsiebzig Stunden, Reno. Dabei bleibt's."
    „Ich kann damit leben", erklärte der Schwarzgekleidete. Sein Bild verblaßte und verschwand.
    In Tekeners großem Wohnzimmer war es eine Zeitlang still. Dann sagte Atlan: „Er ist kein angenehmer Zeitgenosse. Der Hochmut steht ihm im Gesicht geschrieben."
    „Er hält sich für den Größten", spottete Jennifer. „Niemand kommt ihm an Intellekt auch nur annähernd gleich."
    Roi Danton erhob sich seufzend. „Heute nacht hätten wir Grund gehabt, unser Wiedersehen zu feiern", 'sagte er. „Statt dessen müssen wir uns um Renos Intrigen kümmern. Es tut mir leid." '„Spar dir das Leid tun", riet Atlan. „Ich bin auf eurer Seite; daran gibt es hoffentlich keinen Zweifel. Von denen, deren Stimme unter den Freihändlern Gewicht hat und die für euch sind, müssen noch ein paar da sein. Yantill hat sie unmöglich alle fortschicken können. Hab' ich recht?"
    Tekener und Danton sahen einander an. „Sysu-Mat, der Weise", sagte Danton halblaut. „Hawken Stell, Pyi-GeeHir, Prako dan Morat ..."
    „Vergiß den Weisen", riet Tekener. „Er liebt es nicht, sich in solche Dinge zu mischen. Die anderen drei stehen sicherlich zur Verfügung. Reno hat es nicht gewagt, sie fortzuschicken."
    „Ruft sie her", schlug Atlan vor. „Wir müssen Kriegsrat halten." '„Servo., hast du die Namen gehört?" fragte Ronald Tekener mit erhobener Stimme. „Hawken Stell, Pyi-Gee-Hir, Prako dan Morat", bestätigte der Servo. „Ruf sie an", verlangte Tekener. „Ich will mit ihnen sprechen."
    Ein paar Sekunden vergingen. Dann meldete sich der Servo wieder. „Keiner der drei ist zu erreichen", erklärte er.
    Tekener fuhr auf. „Keiner?"
    „Keiner", kam die Bestätigung. „Ich habe die Korn-Servos abgefragt. Hawken Stell hat seit fünfzig, Pyi-Gee-Hir seit fünfundfünfzig und Prako dan Morat seit achtunddreißig Stunden kein Gespräch mehr entgegengenommen. Es gibt keine Information bezüglich des gegenwärtigen Aufenthalts der drei Personen."
    Ronald Tekener blickte starr vor sich hin. Eine halbe Minute verging, ohne daß jemand ein Wort sagte. Dann erschien auf dem Gesicht des Smilers ein neuer Ausdruck. Es war ein böses Grinsen. Er verzog die Lippen dabei, so daß die Zähne sichtbar wurden. „Reno Yantill macht dicht", knurrte er. „Die wenigen, die noch so für uns sprechen könnten, daß andere auf sie hören, hat er beiseite geschafft."
    Plötzlich klatschte er in die Hände. Die Lippen schlossen sich. Ein Glitzern erschien in den hellblauen Augen. „Freunde, wir haben zu tun!" rief er. „Reno hat den Bogen überspannt.
    Hawken, Pyi und Prako: Wo sind sie? Wenn wir sie finden, ist Reno geliefert !
     
    2.
     
    Träge wälzten sich die gelbbraunen Fluten der Selva durch die dschungelbedeckte Ebene. Zwei Kilometer breit war der Strom an dieser Stelle, 120 km oberhalb des Deltas, durch das er sich in den nördlichen Äquatorialozean ergoß.
    An den Ufern der Selva hatten die Freihändler ihre vollrobotisierten Fertigungsstätten angelegt. Mit der Natur waren sie dabei vorsichtig umgegangen. Es gab keine großflächige Rodung. Die Einheiten des Fertigungskomplexes waren von genormter Größe. Fabrikhallen hätte man sie in der Vergangenheit genannt. Jede Halle stand auf ihrer eigenen, so knapp wie möglich bemessenen Lichtung, und die geringste Entfernung von einer Halle zur nächsten betrug fünf Kilometer. Es gab keine Straßen, für die das

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