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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich verändert.
    Zögernd griff er sich an den Hinterkopf.
    Es war ein ungewohntes Gefühl, statt der Haare nur die glatte Haut zu spüren.
    Am Hinterkopf war eine Stelle, an der die Haut geschwollen war. Mit den Fingerspitzen tastete er die verklebte und bereits weitgehend verheilte Operationswunde ab.
    Sie haben den Kopf geöffnet, aber dann haben sie die Operation aus irgendeinem Grund abgebrochen, überlegte er. Es muß so sein. Wenn es nicht so wäre, könnte ich nicht klar denken.
    Vorsichtig richtete er sich auf, bemerkte, daß ihm die Bewegung durchaus bekam, und stieg von der Liege. Er trug noch immer die gleiche Kleidung wie zuvor.
    Wenn ich nur wüßte, was passiert ist, dachte er. Sie müssen doch einen Grund dafür haben, daß sie nicht weitergemacht haben. Vielleicht ist mein Blutdruck zu hoch gewesen, und sie konnten nichts dagegen tun. Oder es ist sonst irgendeine medizinische Indikation aufgetreten, die eine Operation unmöglich gemacht hat.
    Ein erstes Lächeln glitt über seine Lippen.
    Ich glaube, ich habe mein bißchen Verstand noch, weil ich nie die Hoffnung verloren habe. Selbst in völlig aussichtslosen Situationen habe ich immer noch gehofft. Das ist es, was mich am Leben erhalten hat.
    Holm ging zur Tür und öffnete sie. Er war so überrascht, daß er zögerte, die Kabine zu verlassen. Er lachte.
    Was willst du eigentlich? fragte er sich und pfiff eine kleine Melodie zwischen den Zähnen. Hast du wirklich geglaubt, sie würden dich einsperren? Sie wissen doch, daß sie so was mit dir nicht machen können.
    Er trat auf einen menschenleeren Gang hinaus und näherte sich dem Antigravschacht. Dabei konnte er in einen anderen Gang hineinsehen. An seinem Ende befand sich ein strahlend heller Fleck.
    Dort ist eine Schleuse offen, dachte er.
    Wir sind gelandet. Wahrscheinlich auf Gevonia. Ich muß einen Blick hinauswerfen.
    Er umrundete den Antigravschacht und ging auf das Licht zu, ohne aufgehalten zu werden. Als er noch etwa zehn Meter von der offenen Schleuse entfernt war, kam ein Blue aus einem Seitengang. Es war Zarlo Yilgrizz. „He, alter Freund", rief Holm im Vollgefühl seines Sieges und seiner Überlegenheit.
    Der Blue wandte sich ihm zu, schien ihn jedoch nicht zu sehen. Seine Augen waren leer und stumpf. „Zarlo", flüsterte der Ingenieur entsetzt, während er sich gleichzeitig daran erinnerte, daß man dem Blue eine syntronische Kapsel ins Gehirn gesetzt hatte. Er begriff, daß Zarlo kaum mehr als eine biologische Maschine war, die funktionslos in der Gegend herumstand, aber jederzeit mit Hilfe der syntronischen Kapsel aktiviert werden konnte. Er stellte sich vor, daß die Zentralsyntronik ein Programm entwickelte, nach dem der Blue handeln mußte.
    Erschauernd wandte er den Blick ab und ging an Zarlo Yilgrizz vorbei, ohne von diesem erkannt zu werden. Er trat an den Rand der Schleuse und blickte auf das Land hinaus. Er hatte nie etwas Schöneres gesehen. Das LFG-Schiff war mitten in einer gepflegten Parklandschaft gelandet, die sich bis zum Horizont erstreckte. Die Gartenbauarchitekten hatten ein wahres Paradies entworfen, in dem es alles gab, wovon er bisher geträumt hatte - von üppig blühenden Blumenrabatten, verschwiegenen Heckeninseln, unterschiedlichsten Sportanlagen für alle Ansprüche und silbern schimmernden Seen bis hin zu den unterschiedlichsten Landschaften, in denen sich Tiere aller Art bewegten. „Nun geh schon", forderte ihn eine bekannte Stimme auf. „Tritt hinaus. Ein Antigravfeld trägt dich nach unten."
    Er drehte sich um. Eylaraud kam langsam auf ihn zu. Sie wiegte sich leicht in den Hüften. „Ihr habt es nicht getan", sagte Holm triumphierend. „Ich war zu stark für euch."
    „Du bist stark", bestätigte sie. „Deshalb haben wir dich ausgesucht. Du wirst uns noch viele wichtige Dienste leisten."
    „Gegen meinen Willen?" Er lachte. „Niemals."
    Er trat über die Kante der Schleusenkammer hinaus, wurde von dem Antigravfeld erfaßt und sank sanft in die Tiefe. Als er nach oben blickte, sah er Eylaraud. Sie stand in der Schleuse und stützte sich mit einem Arm an der Seite ab.
    Er lachte. „Niemals!" wiederholte er. „Wir schalten sie niemals gleich ein", antwortete die junge Frau. „Wir warten immer ein paar Stunden damit."
    Er begriff, daß sie die Kapsel meinte.
    Wie betäubt blieb er stehen, als er den Boden erreicht hatte. Er hörte Schritte hinter sich. Zögernd drehte er sich um, und dann traf ihn der nächste Schock. „Deni", stammelte er.

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